Wie Safari-Anbieter sich gegenseitig übertrumpfen
Wenn ein Nashornbulle anhaltend rülpst, dann ist er ziemlich sauer, das klingt ähnlich bedrohlich wie Donnergrollen. Ein Gepard aber zwitschert so harmlos wie ein Spatz, und wenn man nachts im Busch ständig eine Holzsäge neben sich zu hören meint, dann ist der Leopard nicht weit.
Sound-Safaris sind ein neuer Trend in Afrikas Savannen. Sie bieten unterwegs ganz großes Tier-Kino, nicht nur für die Augen, sondern auch für die Ohren. Von schnatternden Mungos, fiependen Hyänen bis zu pupsenden Elefanten: Das Natur-Orchester gibt es dank montierter Stereo-Mikrofonen und Verstärker an den Safarifahrzeugen, deren Sound auf die Kopfhörer der Gäste übertragen wird.
Tatsächlich müssen sich Safari-Anbieter Besonderheiten einfallen lassen, um Afrikaurlauber bei der Stange zu halten. Denn klassische Safaris laufen normalerweise, so spannend sie auch sind, nach einem relativ vorhersehbaren Schema ab: Einsteigen, die Big Five – also Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn – sichten, fotografieren und dann von der Liste abhaken. Erledigt!
Die beliebtesten Safariziele sind Kenia mit der Masai Mara, der Serengeti-Nationalpark in Tansania mit der Tierwanderung von 1,5 Millionen Gnus und der wildreiche Krüger-Nationalpark in Südafrika zum Selbstfahren. Die Nachfrage steigt jährlich um knapp sechs Prozent, gerade Pärchen buchen überwiegend das Abenteuer in der Wildnis.
Safari-Anbieter suchen neue Luxus-Reiseziele
Nach Schätzungen der Persistence Market Research wird der Safaritourismus in Afrika von 17,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 auf 25,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2032 wachsen. Nun erobern sogar große Hotelketten die Savanne. Radisson und Jumeirah eröffneten gerade ihre ersten Safarihotels in Südafrika, Marriott expandiert in Kenia mit der „Masai Mara Lodge“, dem „The Ritz-Carlton, Masai Mara Safari Camp“ und dem „Mount Kenya Rhino Reserve Safari Camp“.
Es wird also für Safarigäste beengter im Busch, alles rangelt um die besten Schauplätze. Dann werden die Tiere angelockt wie im Zoo. Oft stehen Nashörner knietief in ausgestreutem Heu, und Elefanten rupfen an frisch servierten Zweigen, umringt von Busladungen voller Touristen. Nachhaltig und authentisch ist das nicht gerade.
Deshalb suchen gerade Luxus-Safari-Anbieter neue Ziele abseits der Massen. Voice4Afrika beispielsweise ist eine Initiative, die verantwortungsvollen Tourismus in Abstimmung mit den örtlichen Gemeinden fördern will. „Der Safaritourismus muss gleichmäßiger verteilt werden“, erklärt Geschäftsführerin Hanna Kleber. „Es gibt spannende Alternativen in Afrika, die noch kaum jemand auf dem Radar hat.“
Zu den Newcomern, die sich dem Tourismus öffnen und Safaris anbieten, zählen: das wildreiche Angola mit dem Luengue-Luianna-Nationalpark, Gabun mit gut 64.000 Waldelefanten und Sambia mit den Nationalparks South Luangwa oder dem Lower Zambezi. Trendscouts von Meiers Weltreisen sind schon in Kamerun unterwegs. Oder man setzt auf besagte Sound-Safaris wie das Tontechniker-Paar Derek und Sarah Salomon in Südafrika: „Es ist, als hätten Sie die Ohren eines Kudus“.
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