Hier werden Touristen wie Hollywoodstars gefeiert
Die Symphonie dieser Großstadt ist ein Dauergehupe, mal lang und aggressiv, mal kurz und mehrmals hintereinander. Klapprige Busse steuern hämmernde Dieselmotorbässe bei, begleitet vom Geknatter der Tuktuk-Schwärme und dem Geklingel der überall herumwieselnden Rikschas. Jaulende Hunde sorgen für helle Zwischentöne. Irgendwo wird gesägt und gehämmert, aus Handys tönen bengalische Songs.
Fünfmal am Tag wird alles überlagert von den Gebetsrufen der Muezzins. Gegen die haben allenfalls die überfüllten Züge, die sich im Minutentakt mit schrillem Tuten auf ausgeleierten Gleisen ihren Weg durch das Häusermeer bahnen, eine Chance.
Willkommen in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs. Hier leben an die 25 Millionen Menschen, niemand kennt die genaue Zahl. In diesem überwältigenden Moloch erweist sich das Chaos auf wundersame Weise immer wieder als funktionierendes Ganzes. Für einen Erholungsurlaub ist Dhaka, wie das ganze Land, nicht zu empfehlen, wohl aber zur Horizonterweiterung, Selbstreflexion und Grenzerfahrung.
Wer nach Bangladesch reist, betritt Neuland. Dieses Reiseziel ist weder beim Reisebüro im Angebot, noch wird es auf Kreuzfahrten angelaufen. Bei uns bekommt man von Indiens kleinem Nachbarn allenfalls etwas mit, wenn mal wieder eine Rekordflut zuschlägt, eine Ganges-Fähre untergeht oder eine Textilfabrik zusammenkracht.
Hier lockt das größte Flussdelta der Welt
Doch es lohnt sich, sich einzulassen. Denn Bangladesch bietet viel mehr als schlechte Nachrichten. Zum Beispiel lockt hier das größte Delta der Welt – ungefähr so groß wie Bayern, durchzogen von 24.000 Flusskilometern des Ganges und seinen Nebenarmen. Hier steht der größte Mangrovenwald des Planeten, die Sundarbans, in die das Saarland dreimal hineinpassen würde. Bangladesch zählt zu den wenigen Staaten, in denen noch Tiger und Flussdelfine in freier Wildbahn leben.
Dhaka ist die Rikscha-Kapitale der Welt, rund eine Million dieser Dreirad-Gefährte kurven hier herum und absolvieren an die acht Millionen Fahrten – pro Tag. Unbedingt sollte man diese skurrilen Gefährte ausprobieren, zumal eine Tour (selbst wenn man nicht feilscht) umgerechnet unter 50 Cent kostet. Die Fahrradkutschen sind bunt bemalt und liebevoll dekoriert, mit ihnen kommt man in jeden Winkel.
Weitere Superlative: Curry ist das Nationalgericht mit mehr als 1000 Varianten, von scharf bis extrem scharf. Kein Land produziert so viele T-Shirts: 2024 waren es an die zwei Milliarden, im Schnitt hat jeder Deutsche fünf davon im Schrank liegen. Die populärste Schauspielerin hat rund zehn Millionen Follower auf Social Media, ist in Europa aber ein No-Name – oder hat hier schon mal jemand von Mehazabien Chowdhury gehört?
Megastar Chowdhury steht stellvertretend für Bangladesch: hierzulande völlig unbekannt. Als Reiseziel bewegt sich das Land komplett unter dem Radar. Man findet nur wenige Hotels, keine Freizeitparks, keine Strandclubs. All die Errungenschaften, die in etablierten Reiseländern den Urlaub prägen, sind hier praktisch nicht vorhanden.
Kaum Touristen, keinerlei Massentourismus
2024 reisten gerade mal 650.000 Ausländer ein, die weitaus meisten davon Geschäftsreisende, nur rund 30.000 waren Urlauber. Das macht, bei 171 Millionen Einwohnern, einen Touristen auf 5700 Bangladescher. Pro Jahr. Massentourismus mit all seinen Auswüchsen ist hier also kein Problem.
Einsamkeitsgefühle werden trotzdem nicht aufkommen: Als Tourist geht man in der Masse unter, und zwar im Wortsinn – Bangladesch ist weniger als halb so groß wie Deutschland, hat aber eine mehr als doppelt so große Bevölkerung. Statistisch kommen 1150 Bewohner auf einen Quadratkilometer (in der Bundesrepublik 235).
Entsprechend voll und wuselig ist es überall. Wer Ruhe mag, sucht sich lieber ein anderes Ziel. Allen anderen winkt an jeder Ecke ein überwältigendes Abenteuer. „Man muss das Land mit eigenen Augen sehen, um sich selbst ein Bild zu machen. Es wird anders aussehen als das einseitig negative, das die Medien zeichnen“, sagt Zoe Stephens, gebürtige Britin, die für den Veranstalter Koryo Tours bereits mehrere Bangladesch-Touren organisiert und begleitet hat. „Hier ist das Leben noch echt und unverfälscht. Es ist ziemlich aufregend, dort hinzufahren, aber genau darin liegt der Reiz.“
Stimmt: Die Möglichkeit, hinter die Kulissen eines der weißesten Flecken auf der Weltkarte zu schauen, ist das eigentliche Highlight, nicht das Abhaken von Sehenswürdigkeiten, die es natürlich auch gibt. Eine Tour durch Bangladesch ist eine doppelte Grenzerfahrung: Man unternimmt eine Art Zeitreise in die Frühzeit des Tourismus; so ähnlich dürfte man sich als Urlauber vor 50 Jahren in Thailand gefühlt haben. Und man taucht hautnah ein in den Alltag eines Landes, das arm und überbevölkert ist, in dem die Leute aber fast durchweg freundlich und zugewandt sind – eine weitere Erfahrung, mit der man nicht gerechnet hätte.
Was Zoe Stephens als „unverfälscht“ beschreibt, bedeutet allerdings auch, dass man keine westlichen Standards erwarten darf, schon gar nicht jenseits von Dhaka – nicht in den Hotels, nicht in den Restaurants, nicht auf den Toiletten. Schließlich liegt das Pro-Kopf-Einkommen 20-mal niedriger als in Deutschland.
Der Verkehr ist ein Kampf um jeden Zentimeter
Weshalb es sich empfiehlt, nicht auf eigene Faust zu reisen, sondern sich einen der wenigen Veranstalter zu suchen, die Touren durch Bangladesch organisieren. Und die überall, wo Geräusche, Gerüche und Gewusel westliche Reisende überfordern könnten, eine gewisse Orientierung bieten.
Die braucht es schon deshalb, weil so gut wie nichts ausgeschildert ist – es gibt kaum Verkehrszeichen (und die sind oft nur auf Bengalisch beschriftet) und selten Hinweise auf Sehenswürdigkeiten. Zudem sind die Minibusse, mit denen Touristen von erfahrenen Fahrern kutschiert werden, um einiges komfortabler und sicherer als die uralten öffentlichen Busse, die von Kratzern, Schrammen und Beulen übersät sind, weil der Verkehr ein einziger Kampf um jeden freien Zentimeter ist.
„We don’t drive, we fight“, beschreibt Fazle Rabbi Robin, ein lokaler Guide, den alltäglichen Verdrängungswettbewerb von viel zu vielen Gefährten auf einem Straßennetz, das überwiegend aus britischen Kolonialzeiten stammt, also vor 1947 angelegt wurde.
Zwar existieren zum Teil neue, sechsspurige Autobahnen (auf denen locker zehn Fahrzeuge nebeneinander fahren), doch es gibt bisher nur ein paar Dutzend Highway-Kilometer, und die gehen abrupt und ohne Beschilderung in schmale Landstraßen oder Schlaglochpisten über.
Wundersamerweise gelingt es den Bangladeschern, sich irgendwie durch diese Nadelöhre zu zwängen, natürlich – siehe oben – dauerhupend und so eng nebeneinander, dass kein Blatt Papier zwischen die Gefährte passt. Oft geht das nur im Schritttempo, auch weil Rikschas und Fußgänger die Autobahnen frequentieren, ohne dass sich irgendjemand (außer staunenden Touristen) darüber wundern würde.
Alkohol ist nicht verboten
Dieser Fatalismus ist ebenso überwältigend wie die erwähnte unerwartete Freundlichkeit der Menschen. Unerwartet deshalb, weil Bangladesch ein muslimisches Land ist. Aber es herrscht kein intoleranter Islam: Neun von zehn Bewohnern glauben zwar an Allah, trotzdem hat der Islam kein Monopol, es gilt Religionsfreiheit und Gleichberechtigung der Geschlechter.
Frauen müssen sich nicht verhüllen, Alkohol darf getrunken werden, jedoch nur in wenigen Hotels und lizenzierten Lokalen mit Spelunken-Anmutung. Mit Carew & Co. gibt es bis heute eine Destillerie, die seit britischen Kolonialzeiten Hochprozentiges herstellt, von Gin über Wodka bis zu Whisky.
Ein weiterer Beweis dafür, dass Bangladesch kein streng islamisches Pflaster ist: Es war eine Frau, Sheikh Hasina, die als Premierministerin insgesamt mehr als 20 Jahre lang autokratisch-diktatorisch regierte. Im August 2024 wurde sie nach Massenprotesten aus Amt und Land gefegt.
Seither wird die Regierung von Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus geführt. In vielen Städten sind heute Mauern mit Graffiti bemalt, die Friedenstauben, gesprengte Ketten, Gen-Z-Parolen und Slogans für freie Wahlen zeigen, die für Februar 2026 angesetzt sind.
Es weht ein erfreulicher Wind der Freiheit durch das Land, das zusammengezählt rund zehn Prozent Hindus, Buddhisten und Christen beheimatet. Das interessanteste christliche Gotteshaus ist die Armenische Kirche in Dhakas Altstadt.
In Ermangelung von Armeniern, die einst als Händler im Gebiet der damaligen Britischen Ostindien-Kompanie lebten, wird sie heute nicht mehr für Gottesdienste genutzt – die jüngsten Grabsteine im Kirchhof sind von 1924. Stattdessen ist die 1781 erbaute Anlage ein begehbares Denkmal, das von Dhakas multikultureller Geschichte erzählt.
In Betrieb ist dagegen der Dhakeshwari-Tempel in Old Dhaka, der auf das zwölfte Jahrhundert zurückgeht und spirituelles Zentrum der Hindus in Bangladesch ist. An jeder Ecke wird gebetet, Räucherstäbchenduft durchzieht das Gelände. Besucher sind, sofern barfuß, willkommen. Wer mutig ist, sieht bei einer Zeremonie zu, bei der den Göttern Tiere geopfert werden – durch einen Schlag mit dem Schwert büßt im Tempelhof so manche Ziege ihren Kopf ein.
Die Bangladescher sind total neugierig auf Fremde
Im Dhakeshwari-Tempel erlebt man es wie überall sonst im Land: Fremde werden nicht misstrauisch beäugt, sondern angelächelt, oft per Handschlag begrüßt und dauernd angesprochen. Fotos von Westlern gelten als Trophäe, ständig wird man gebeten, vor der Handykamera zu posieren.
Zu erleben zum Beispiel in Bengalens alter Hauptstadt Sonargaon, wo sich die Bangladescher kaum für die Ruinen der Kolonialarchitektur interessieren, weil die Europäer viel spannender sind. Oder im Unesco-Weltkulturerbe Bagerhat, wo Schulklassen und vollverschleierte Damen lieber den Westlern nachstellen, satt die Sechzig-Kuppel-Moschee aus dem 15. Jahrhundert zu bewundern.
Auch das Lalbagh Fort mitten in Dhaka ist so ein Ort skurriler Zusammentreffen. Im Zentrum dieser weitläufigen Anlage aus der Mogul-Ära steht ein prächtiges Mausoleum. Highlight für die Hauptstädter ist aber die Grünanlage rund um das Grabmal, denn das bietet im zugebauten Dhaka einen ungewohnten Freiraum – hier treffen sich Studenten zum Fußballspielen und Liebespaare zum Händchenhalten.
Doch wenn exotische Touristen vorbeilaufen, unterbrechen die Einheimischen Geturtel und Fußballspiel, kreisen die Besucher ein, verwickeln sie in Gespräche und zücken ihre Handys. „Das kann ewig dauern“, sagt Reiseleiterin Zoe, „ich habe mich deshalb für die Strategie ‚keine Einzel-Selfies‘ entschieden, sondern biete nur Gruppenfotos an.“
Man kommt sich in diesem allgegenwärtigen Fotowahnsinn tatsächlich vor wie Hollywood-Stars, die überall verfolgt und geknipst werden. Wer keine Fotos von sich machen lassen will, sollte auf keinen Fall stehen bleiben, rät Zoe, „sonst bist du zehn Sekunden später umringt und kannst kaum entkommen“.
Doch selbst wer Selfies verweigert, wird abgelichtet. Viele Bangladescher schießen nämlich heimlich Fotos von Westlern und freuen sich wie die Kinder, wenn der Schnappschuss gesessen hat. „Die Menschen in Bangladesch gehören zu den fröhlichsten der Welt, aber auch zu den neugierigsten“, erklärt Reiseveranstalter Diamir das Phänomen, „besonders auf dem Land hat man zwar schon einmal etwas von Ausländern gehört, aber oft noch nie welche gesehen. Wundern Sie sich also nicht – Ihr Besuch wird interessiert verfolgt.“
In der Moschee lobt ein Wärter Hitler
Fast immer wird man gefragt: „Your country?“ Als Deutscher hat man gute Karten, Germany hat einen besseren Ruf als die Ex-Kolonialmacht England. Bei den Jungen stehen „Bayern Munich“ und „German cars“ hoch im Kurs. Die Aufseher in Dhakas Sternenmoschee, ältere Herren im Kittelgewand, freuen sich ebenfalls über deutsche Besucher.
Einer sagt lächelnd: „Germany, good history.“ Auf Nachfrage, was genau er meine, lobt er Hitler, der Millionen Juden umgebracht habe – und ist verblüfft, dass der Besuch aus Deutschland den Führer Scheiße findet und ihn als größtes Unglück der Weltgeschichte bezeichnet.
Die Star Mosque lohnt sich trotzdem, sind doch Wände und Kuppeln mit Sternmotiven aus Fliesen übersät, die aus Japan importiert wurden. Wer genau hinsieht, findet sogar Kachelmotive mit dem heiligen Berg der Japaner, dem Fuji.
Zu den überwältigenden Erlebnissen einer Bangladesch-Reise zählen natürlich Ausflüge aufs Wasser. Beginnen sollte man in Dhaka, wo der Buriganga, Teil des Ganges-Deltas, als schlammige Lebensader durch die Stadt fließt. Am besten schippert man vom Flusshafen Sadarghat aus die mit Textilfabriken und Teelokalen gesäumten Ufer entlang, beäugt die dreistöckigen Fähren, zwischen denen winzige Kanus kreuzen. An den Böschungen stapelt sich Treibgut, dazwischen angeln Kinder.
Am Ostufer sollte man aussteigen, wo Werftarbeiter an Schiffsrümpfen hämmern, Rost abschleifen, Außenwände bemalen. Manchmal posieren hier bengalische Popstars, um vor öligen Schiffsschrauben und rostigen Wracks ihre neuesten Clips aufzunehmen, die dann auf TikTok hochgeladen werden.
Eine ganz andere Wasser-Erfahrung bieten die unzähligen Flussarme im Ganges-Delta. Hier kann man im Dorf Gobra am Chitra River Fischer begleiten, die mit Ottern auf Jagd gehen. Die schlauen Wassertiere werden monatelang trainiert, dann wissen sie, wie sie Beute in die Netze ihrer Besitzer treiben. „An guten Tagen kommen ein paar Kilo Fische zusammen“, sagt einer der Flussfischer. Zur Belohnung bekommen die Otter natürlich: Fisch.
Schwimmende Märkte, Zähneputzen im Fluss
Unbedingt lohnt sich auch eine Tour durch die vielen Kanäle, etwa im Hinterland der Flussmetropole Barisal. Man muss allerdings sehr früh aufstehen, will man den schwimmenden Markt von Baukathi erleben, wo allmorgendlich frisches Obst und Gemüse, Fische und lebend zusammengebundene Hühner verkauft werden, die sich auf Booten stapeln. Die Fahrt durch die Frühnebelschwaden, vorbei an Frauen, die im trüben Wasser Wäsche waschen oder Zähne putzen, ist fast mystisch, wären da nicht das Geknatter und die Abgase der Motoren.
Hier und da besteht der Nebel aus Rauch, der im Ganges-Delta aus unzähligen Schloten unzähliger Ziegeleien quillt, die alle paar Kilometer die Ufer säumen. Hier erlebt man hautnah, unter welch unvorstellbaren Bedingungen Millionen von Backsteinen Jahr für Jahr in archaischer Handarbeit gefertigt werden.
Ein Tross hagerer Männer schleppt von morgens bis abends grauen Ganges-Schlamm mit Schubkarren zu einer Gruppe anderer hagerer Männer, die in der Hocke den ganzen Tag nichts anderes tun, als den Schlamm in ein hölzernes Gefäß zu pressen, in dem der Backsteinrohling geformt wird. Vier Männer schaffen im Akkord 7000 Steine pro Tag.
Die feuchten Rohlinge werden in Reih und Glied zum Trocknen am Ufer nebeneinander gesetzt. Nach zehn Tagen sind sie fest genug, um sie mit Schubkarren zum kohlebefeuerten Ziegelofen auf einer Anhöhe zu wuchten, wo sie rot gebrannt, sortiert, gestapelt und weggekarrt werden.
Die harte körperliche Arbeit unter glühender Sonne bringt pro Kopf gerade mal vier Euro pro Tag ein – aber nur während der Trockenzeit von November bis April. Danach stehen die Uferbereiche meterhoch unter Wasser und der Ganges spült neuen Schlamm für den nächsten Backstein-Jahrgang heran.
Flussdelfine in Sicht, aber keine Tiger
Eine Überwältigung der anderen Art hält der äußerste Südwesten des Landes bereit: die Sundarbarns. Der dortige Nationalpark ist eingezäuntes Weltnaturerbe, wird von Rangern geschützt und kann entweder per Boot befahren oder auf speziellen Stelzenpfaden betreten werden.
26 der weltweit 54 Mangrovenarten gedeihen im schlammigen Grund. Der Wasserwald ist im dicht besiedelten Bangladesch der größte Rückzugsraum für Affen, Krokodile, Sumpfhirsche, Wildschweine, die man bei einer Tour mit etwas Glück zu sehen bekommt.
Manchmal hopst während der Bootsfahrt etwas aus dem Wasser und sorgt für begeisterte Aahs und Oohs: Das sind Flussdelfine, die sich im fischreichen Delta besonders wohl fühlen. Die Chance, einen vom Aussterben bedrohten Bengalischen Königstiger vor die Linse zu bekommen, geht jedoch gegen null: Im Mangrovendschungel streifen weniger als 200 Exemplare herum, und die sind sehr scheu.
Das Geknatter der Boote und der Lärm der Einheimischen, die auf den Pfaden unentwegt rufen, schnattern, singen, lachen, sind quasi eine Garantie für Nicht-Sichtungen. Aber das macht nichts. Auch ohne Tigerbegegnungen und ohne weltberühmte Sehenswürdigkeiten ist Bangladesch eines der spannendsten Reiseziele des Planeten.
Die eigentliche Attraktion ist die Horizonterweiterung in einem Land, in dem es keinen McDonald’s, oft kein Internet und kaum Wohlstand gibt, dafür aber Menschen, die überwältigend fröhlich und positiv gestimmt sind. Könnten die Bangladescher in Deutschland Urlaub machen, dürften sie die Deutschen für überwältigend reich und erstaunlich schlecht gelaunt halten.
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Tipps und Informationen
Anreise: Es gibt keine Nonstopverbindungen von Deutschland nach Dhaka. Umsteigeflüge bieten zum Beispiel Turkish Airlines via Istanbul, Qatar Airways via Katar oder Emirates via Dubai.
Veranstalter: Bangladesch ist bei einigen kleineren Anbietern im Programm: Bei Diamir Erlebnisreisen kostet die 16-Tage-Tour „Abenteuer Bengalen“ ab 4990 Euro inkl. Flügen (diamir.de), Ventus Reisen hat eine achttägige Highlight-Rundreise für zwei ab 1544 Euro p.P. ab/bis Dhaka im Angebot, ein Reisebaustein Sundarbans kann ab 1050 Euro hinzugebucht werden (ventus-reisen.de). Eine elftägige „Best of Bangladesh“-Tour ist beim in Peking ansässigen Spezialveranstalter Koryo Tours buchbar, ab 1799 US-Dollar ohne Flüge (koryogroup.com/tours/bangladesh).
Auskunft: beautifulbangladesh.gov.bd
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