1. Beim Skiurlaub gilt wie bei jedem Urlaub: Gelassenheit hilft mehr als Hektik. Wer sich Zeit nimmt, Rücksicht übt und mit einem Lächeln den Hang herunter wedelt oder durch die weiße Landschaft zieht, hat mehr vom Wintererlebnis.

Es zählt nicht, wie viele Pistenkilometer du sammelst, sondern dass du nach einem Tag im Schnee freudestrahlend und unverletzt in deine Unterkunft zurückkehrst. 

2. Die teuerste Ausrüstung macht dich nicht automatisch zum besten Skifahrer. Im Gegenteil: Wer von Kopf bis Fuß im Pistenprofi-Look glänzt, aber unbeholfen den Hang hinunterrutscht, erntet eher Spott als Respekt. Tipp: Erst die grundlegende Technik erlernen, dann darf aufgerüstet werden. 

3. Ähnliches gilt für das Outfit in puncto Mode. Stylish auf 3000 Metern ist super – frieren ist doof. Setze lieber auf warme, funktionale Kleidung und gute Handschuhe. Und bei klirrend kalten Minusgraden gilt: Eine Schicht mehr ist immer besser als eine zu wenig. 

4. Endlich hast du den Übungshang hinter dir gelassen und bist bereit für die richtigen Pisten. Bevor du startest, merke dir die wichtigste aller ungeschriebenen Regeln: Halte niemals einfach so mitten auf der Piste an!

Schon gar nicht an engen Stellen und auf keinen Fall direkt hinter einem Hügel, wo dich andere erst in letzter Sekunde sehen – oft zu spät, um auszuweichen. Wenn du anhalten musst, such dir einen Platz seitlich der Piste. 

5. Hinfallen passiert – kein Drama. Danach ist rasches Handeln gefragt: Schnell wieder aufstehen, zur Seite rutschen und erst dort, am Pistenrand, eine Pause machen, falls du dich kurz erholen musst. Einfach an Ort und Stelle liegen bleiben? Dann wirst du zur lebenden Slalomstange, und die Unfallgefahr steigt.   

6. Ein weiterer Anfängerfehler: Selbstüberschätzung. Sie führt oft zu riskantem Fahrverhalten. Moderne Ski und makellos präparierte Pisten vermitteln zudem ein trügerisches Sicherheitsgefühl, das zu übermütigem Cruisen verleitet. Schnell landet man dann in der nächsten Schneeverwehung – spektakulär, aber selten elegant.  

7. Als Könner mit Vollgas über die blaue Piste zu brettern – mitten durch Anfänger und Senioren – mag zwar einen Adrenalinrausch auslösen, ist aber keine gute Idee. Erinnere dich daran, wie es war, als du das erste Mal auf Ski oder Board standest: jeder Schwung ein kleines Abenteuer, mehr Wackeln als Wedeln. Ein bisschen Rücksicht und ein angepasstes Tempo ersparen blaue Flecken – oder die unbequeme Fahrt im Rettungsschlitten. 

8. Umgekehrt gilt für Anfänger und gemütliche Fahrer, ihre Kurven nicht über die gesamte Pistenbreite zu ziehen und so die Abfahrt erfahrener Wintersportler zu behindern.  

9. Überrede niemanden in deiner Clique, dich gleich am ersten Tag auf die atemberaubend steile Weltcup-Abfahrt zu begleiten, wenn deren Kurventechnik noch nach Unterrichtsstunden schreit. Schwarze Pisten sind nicht zum Spaß als solche gekennzeichnet und verlangen oft selbst Könnern alles ab. 

10. Du willst die Ski so lässig schultern wie die Skilehrer? Kannst du probieren – aber bis es so weit ist, achte bitte darauf, dass beim Hochhieven und beim Umdrehen niemand von den Latten niedergemäht wird. Auch ein Skistock im Gesicht macht selten Freude. 

11. Selfies mitten auf der stark frequentierten Talabfahrt oder auf der schmalen Verbindungspiste? Nur, wenn du zu neuen Höhenflügen der Unfallstatistik beitragen willst. Ein paar Hundert Meter weiter gibt’s mehr Platz und genauso gute Motive mit Bergkulisse und weiß überzuckerten Tannen, aber ganz ohne Crashrisiko. 

12. Freerider: Abseits der Pisten durch unberührten Tiefschnee zu fahren, ist etwas Wunderbares. Doch das Missachten von Wildruhezonen schadet nicht nur den Tieren, sondern auch dem eigenen Portemonnaie. In gesperrten Bereichen erwischt zu werden, bedeutet saftige Bußgelder. 

13. „Ach, eine rot markierte Absperrung? Ist sicher nur symbolisch gemeint.“ Nein, ist sie nicht. Warnhinweise gelten für alle – auch für geübte Fahrer, besonders bei Lawinengefahr. Wer sie ignoriert, spielt nicht den Helden, sondern den Idioten. 

14. Ein Schneesporthelm schützt nicht nur beim Sturz auf der Skipiste, sondern auch auf der Rodelbahn. Kopf behalten ist schließlich immer besser. 

15. Beim Schlittenfahren sind Skischuhe oder Turnschuhe so fehl am Platz wie Flipflops beim Bergsteigen. Mit festen Stiefeln oder Winterschuhen mit Profil plus warmer Kleidung, dicken Handschuhen und Sonnenbrille wird die Rodelabfahrt hingegen zum Vergnügen statt zur Zitterpartie. 

16. Perfekt mit Lichtschutzfaktor 50+ eingecremt? Schon mal gut. Dabei aber bitte nicht die Hautpartien unter der Sonnenbrille oder Skibrille vergessen. Sonst droht Panda-Look beim Abendessen. 

17. Smalltalk in der Sesselbahn? Kann man versuchen. Reagiert dein Nebensitzer jedoch nur einsilbig, ist das ein unmissverständliches Signal: zurücklehnen, Bergluft atmen und die kristallklare Fernsicht genießen – manchmal ist Schweigen auf 2000 Metern Höhe einfach das Schönste.  

18. In die Gondel drängeln? Bringt dich kaum schneller auf den Berg – und macht nicht nur dich, sondern auch andere nervös. Bleib lieber entspannt. Gerade über Weihnachten und während der Spitzenzeit im Februar und März gehören Wartezeiten am Lift und volle Hütten zum Skiurlaub wie Sonne und Schnee.

Übrigens: Die meisten Skigebiete öffnen bis Mitte Dezember ihre Pforten. Vor Weihnachten ist reichlich Platz auf den Pisten und kaum Trubel in den Bergdörfern. Auch im Januar geht es oft deutlich ruhiger zu. 

19. Die Schlange am Lift ist dazu da, um voranzukommen, nicht für ausgedehnte Plauderrunden mit den lieben Freunden. Zum reibungslosen Ablauf in der Liftschlange trägt auch bei, wenn du deine Ski von denjenigen der anderen möglichst weg hältst und klappernde Kollisionen vermeidest.

20. Klick-klack. Raus aus der Bindung, rein in die Skihütte. Das wahre alpine Leben spielt sich für manche winteraktive Genießer abseits der Pisten ab. Umso größer die Enttäuschung, wenn im Lieblingslokal spontan kein Tisch frei ist. Akzeptiere es einfach und sieh es so: Eine Skihütte, die in der Hochsaison nicht ausgebucht ist, ist meist keine besonders gute Skihütte. Wer ohne Reservierung leer ausgeht, hat keinen Grund, sich über den Hüttenwirt zu ärgern. 

21. Ein, zwei Jagertee, Schümli-Pflümli oder andere hochprozentige Heißgetränke zu viel auf der Hütte? Nimm die Gondel für die Talfahrt. Auf der Piste gibt es zwar in Deutschland, Österreich und der Schweiz keine Promillegrenze, aber in diesem Zustand gefährdest du dich und andere. Unfälle unter Alkoholeinfluss ziehen zudem rechtliche Konsequenzen und Versicherungsprobleme nach sich. 

22. Beim Après-Ski auf den Tischen tanzen? Vielleicht. Schmerzhafte Landung? Sehr wahrscheinlich. Wer seine Knochen liebt, bleibt lieber auf dem Boden und lässt so auch die Tischplatte heil. 

23. In Skischuhen und voller Montur durch die Hotellobby zu staksen ist nicht cool, sondern laut. Um solche Szenen zu vermeiden, gibt’s den Skiraum – der ist in vielen Hotels heute so komfortabel wie ein kleiner Wellnessbereich für Ski und Schuhe. 

24. Lass die Skischuhe nicht in der Kälte stehen – auch nicht über Nacht im Auto. Die Außenschale aus Kunststoff wird steif, das Anziehen fällt schwer, und das Innenfutter fühlt sich unangenehm kalt an. So werden deine Füße ewig nicht mehr warm, und bis du zu deinem gewohnten, geschmeidigen Fahrstil zurückfindest, kann es eine Weile dauern.  

25. Den Jahreswechsel mit Freunden in einer gemütlichen Ferienwohnung oder einem romantischen Chalet zu verbringen, ist für viele ein Silvestertraum. Wer sich jedoch erst im Dezember nach einer Bleibe umsieht, jagt einem Phantom hinterher: Selbst absurd teure Objekte sind so begehrt, dass sie mitunter schon Jahre im Voraus vergeben sind.    

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