Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung – diese Erkenntnis sollten sich Urlauber an den deutschen Küsten in den Herbst- und Wintermonaten zu Herzen nehmen. Mit Mütze und Friesennerz lässt es sich selbst Minusgraden und Sturm wunderbar trotzen. Und gesund ist so ein Spaziergang an der See im Reizklima obendrein.

Und wer sich danach wieder aufwärmen oder schlicht etwas Anderes unternehmen möchte: Die Ferienorte zwischen Borkum und Usedom bieten zudem vielfältige Alternativen unter Dächern. So werden die Urlaubstage auch bei Schietwetter abwechslungsreich.

Schwimmen und planschen: Geheiztes Meerwasser

Baden im Meer – das geht im Winter auch an Nord- und Ostsee, ohne sich kalte Füße zu holen. Die Auswahl an Bädern in den Küstenorten und auf den Inseln ist groß, teils gibt es Becken mit geheiztem Meerwasser gefüllt.

Nordseewasser wird etwa im Meerwasser-Erlebnisbad im „TöwerVital“ auf der Insel Juist auf wohlige 30 Grad erwärmt. Besonders beliebt: das abendliche Lichterschwimmen an den Adventssamstagen. Eine Dachterrasse mit Wettererlebnispfad ist in der frisch sanierten „Meerzeit“ in Büsum neben einer Saunalandschaft die Besonderheit: Besucher erleben dort auf Knopfdruck Wetterphänomene wie warmen und kalten Regen, Nebel, Wind, Donner und sogar Schnee.

Auch im Meerwasser-Wellenbad in Eckernförde an der Ostseeküste lässt es sich nicht nur vergnügt planschen. Wer möchte, der frischt sich nach einem Saunagang in einer Schneekabine ab. Und an der Ostsee lockt eines der größten Bäder in Deutschland: das „Subtropische Badeparadies“ am Weißenhäuser Strand in der Hohwachter Bucht. In mehreren Becken auf 10.000 Quadratmetern Fläche mit Rutschen, Wellenbad und „Water World“-Erlebnislandschaft fühlt man gut versorgt, wenn draußen Graupelschauern niedergehen.

Infos: juist.de; buesum.de/meerzeit; meerwasser-wellenbad.de; weissenhaeuserstrand.com

Indoor-Spielplätze: Klettern, hüpfen, Virtual Reality

Wenn es draußen ungemütlich ist, muss man eben drinnen toben. Das muss aber nicht zu Hause sein: Für Familien mit Kindern gibt es entlang der Küste zahlreiche Indoor-Spielplätze. In der 5000 Quadratmeter großen „Nordsee-Spielstadt Wangerland“ fahren Kids Achterbahn, Karussell und Autoscooter.

In der „Spiel- und Spaßscheune“ im Nordseebad Ottendorf warten ein großer Kletterberg, eine Wellenrutsche und eine neue Kletterlandschaft. Ein ähnliches Konzept verfolgt der Wal-Familien-Indoorspielpark in Friedrichskoog: Ein riesiger Wal scheint gestrandet zu sein – in seinem Inneren finden sich auf 2500 Quadratmetern Kletterwände, Labyrinthe und Hüpfburgen. Der Easyjump-Trampolinpark in Schwerin bietet auf 3500 Quadratmetern auch eine Virtual Reality-Arena und einen großen Indoor-Spielbereich über drei Ebenen für kleinere Gäste.

Infos: nordsee-spielstadt.de; spiel-und-spass-scheune.de; wal-friedrichskoog.de; easyjump-schwerin.de

Küche und Klänge: Feinschmecker- und Musikfestivals

Um gute Küche dreht sich alles beim 39. Gourmetfestival in Schleswig-Holstein. 19 Sterneköche schwingen bis Ende März den Kochlöffel in verschiedenen Restaurants. Angenehm für Alleinreisende: Sie können einen Platz am Gemeinschaftstisch buchen.

Vom 5. bis 9. November finden die „Nordischen Filmtage Lübeck“ zum 67. Mal statt, bei dem Filme aus Nord- und Nordosteuropa gezeigt werden. Auch für Musikfans gibt es Events im Norden: Ob Schlager, Dark-Musik oder Heavy Metal – am Weißenhäuser Strand stehen viele Partywochenenden an.

Und dann öffnen bereits am 24. November zahlreiche Weihnachtsmärkte: Besonders stimmungsvoll sind der Engelkemarkt am Hafen in Emden, der Markt in Wilhelmshaven und der Stralsunder Markt, bei dem Künstler und Handwerker auch im gotischen Gewölbekeller des Rathauses ausstellen.

Infos: gourmetfestival.de; nordische-filmtage.de; weissenhaeuserstrand.de; engelkemarkt.info; weihnachten-am-meer.de; stralsunder-weihnachtsmarkt.de

Besuch im Museum: Naturgewalten und gute Laune

Staunen statt frieren: Das ganze Jahr über dreht sich im „Weihnachtshaus“ in Husum alles um den 24. Dezember und die damit verbundenen Bräuche. Neben der Dauerausstellung ist bis zum 12. Januar die Schau „Lasst Engel musizieren – Die zauberhafte Welt von Wendt & Kühn“ über die Geschichte dieses traditionsreichen Herstellers von bemalten Holzfiguren zu sehen.

Die Kunsthalle in Emden zeigt neben Meisterwerken des Expressionismus ab 15. November auch Werke des Schauspielers und Schriftstellers Armin Mueller-Stahl unter dem Motto „Nacht und Tag auf der Erde“. Dem Komiker Otto ist „Dat Otto Huus“ in Emden gewidmet, das mit Filmausschnitten und Requisiten für gute Laune auch an trüben Tagen sorgt.

Anfassen und Ausprobieren ist das Motto der Erlebnisausstellung „Phänomenta“: In Peenemünde auf Usedom stellen kleine und große Forscher an mehr als 300 interaktiven Stationen fest, wie Astronauten für die Schwerelosigkeit trainieren, wie elektrische Entladungen aussehen und wie ein Flaschenzug funktioniert. Im „Erlebniszentrum Naturgewalten“ in List auf Sylt werden die Kräfte der Nordsee, Wetter und Klima erklärt.

Infos: weihnachtshaus.info; kunsthalle-emden.de; datottohuus.de; phaenomenta-peenemuende.de; naturgewalten-sylt.de

Tropische Aquarien: Die Meere der Welt

Mit eindrucksvollen Modellen, darunter ein 26 Meter großer Blauwal, und rund 50 Meerwasseraquarien wartet das Ozeaneum in Stralsund auf. Eine der Hauptattraktionen sind die Humboldt-Pinguine auf der Dachterrasse des Museums. Tropische Unterwasserwelten zeigt das benachbarte Deutsche Meeresmuseum, das nach einer langjährigen Sanierung und Modernisierung nun wieder eröffnet hat.

Wer an der Nordsee Ferien macht, der informiert sich auf der „Maritimen Meile“ in Wilhelmshaven mit dem Deutschen Marinemuseum, dem Küstenmuseum und dem Aquarium. Dort sind unter dem Motto „Giganten der Meere“ Sauriermodelle und Fossilien zu bewundern. In der Tropenhalle turnen Zwergseidenäffchen, Warane, bunte Vögel und Faultiere.

Infos: ozeaneum.de; deutsches-meeresmuseum.de; maritimemeile.de

Gesundheitsbonus: Reizklima und Thalasso-Power

Gerade wenn der Wind am Meer etwas stürmischer ist, steigt die Konzentration an Salz in der Luft an. Das sogenannte Reizklima stärkt das Immunsystem und kann durch Thalasso-Behandlungen ergänzt werden: Meerwasser, Meersalz, Algen und Schlick sind die Zutaten dieser Kurmethode, die in zahlreichen Hotels und Kureinrichtungen angeboten wird.

So bietet Meeresalgen-Packungen das moderne „Meeres Spa“ in Wangerland Horumersiel an, Sanddorn-Peeling und Meerwasser-Bäder sind ebenfalls im Programm. Andere Adressen sind das Thalasso-Nordseeheilbad Neuharlingersiel oder das „Thalassozentrum ahoi!“ in Cuxhaven.

Komplett gratis sind Unternehmungen in der Natur: In der Heide, auf Salzwiesen und am Strand – überall weht den Urlaubern frische Seeluft um die Nase. Der Nationalpark Wattenmeer lässt sich auch im Winter bei Wattwanderungen und Deichspaziergängen erkunden. Nach einer Runde in der frischen Luft ist ein „Pharisäer“ – Kaffee mit Sahne und einem kräftigen Schuss Rum – doppelt wohltuend.

Infos: meeresspa.de; neuharlingersiel.de; nordseeheilbad-cuxhaven.de/thalassozentrum-ahoi; nationalpark-wattenmeer-erleben.de

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