Auch Elefanten sind Connaisseure. Nicht immer bleiben sie Zaungäste, sondern stampfen bei Sonnenaufgang zum Infinity-Pool, weil sie das frische Wasser im Schwimmbecken verlockender finden als das modrige Schlammloch im afrikanischen Busch. Wer kann es ihnen verdenken?

Planschende Elefanten, die kennt auch Besitzer Beks Ndlovu vom „Somalisa Bush Camp“ in Simbabwe nur zu gut. Die Natur soll das Erlebnis sein, nicht goldene Wasserhähne, lautet sein Motto.

Silberne Wasserhähne dürfen es aber schon sein. Auch bei ihm liegt der Preis pro Übernachtung und Person in der tierreichen Hochsaison inzwischen bei 1200 Euro in der Nebensaison, verdoppelt binnen drei Jahren.

Nach Angaben des jährlichen Safari-Reports des Anbieters Go2africa, der Safari-Camps international vermittelt, steigen die Preise Jahr für Jahr in den klassischen Safariländern Botsuana, Südafrika, Tansania, Kenia oder auch Simbabwe um bis zu 25 Prozent. Da kann man zur Hochsaison locker mit 3000 Euro pro Nacht rechnen.

Der Nachfrage tut das aber keinen Abbruch. Jedes Jahr steigt sie um gut 20 Prozent. Gewünscht ist „Abgeschiedenheit, Abenteuer, Wellness, Kulinarik“ in der Savanne. Die Tierbeobachtung an sich, die Big Five etwa oder die Gnu-Wanderung, sind eher schmückendes Beiwerk.

Neue Luxus-Safari-Lodges

Deshalb setzen auch Luxus-Hotelgruppen wie Ritz-Carlton und Aman, die bisher mit Safaris gar nichts am Hut hatten, auf ihre ersten Lodges in den tierreichen Savannen. So hat JW Marriott Ritz-Carlton im August 2025 das „Masai Mara Safari Camp“ mit 20 Zeltsuiten eröffnet – und zwar tatsächlich in erster Reihe für die berühmte Gnu-Wanderung am Sand River.

Die Zeltsuiten sind auf erhöhten Plattformen gebaut, von wo aus man einen Panorama-Blick über die Savanne und auf den Fluss, durch den die Gnus ziehen. Gäste zahlen dafür in der Hochsaison ab 3150 Euro pro Übernachtung. Umweltschützer kritisieren diesen Logenplatz direkt an einem Korridor der Großen Tierwanderung.

Auch die Aman-Gruppe wird ihr erstes Safari-Resort eröffnen, und zwar 2026 im südlichen Mosambik. Herzstück des neuen „Aman Karingani“ mit 30 frei stehenden Pavillons wird die zentrale Lodge mit Infinity-Pool, Restaurants und Spa sein. Nach Angaben der Hotelgruppe reagiert mit seinem ersten Safari-Retreat auf den Wunsch vieler Stammkunden.

Safari-Buchung 10 Jahre im Voraus

Je exklusiver, privater und abgeschiedener, desto begehrter. So buchte gerade ein Gast eine Lodge für ein Familienfest tatsächlich zehn Jahre im Voraus, um sicherzustellen, dass sie zu dem Termin auch frei ist.

Bei den High-End-Preisen gibt es nach Angaben des Reisevermittlers kaum eine Grenze nach oben: Wer Exklusivität sucht, kann auch schon mal sechsstellige Beträge hinblättern für ein paar Tage im Busch. Die Kundschaft, die sich so etwas leistet, kam 2024 übrigens aus Litauen, Mexiko und Norfolk Island, einer zu Australien gehörenden Insel.

Die beiden derzeit kostspieligsten Lodges (abgefragt für fünf Tage in der Hochsaison im September 2026) jedenfalls nehmen auch elefantöse Preise: Exklusivste Option für zwei Personen wären für die „Milele Villa“ von Singit nahe der Serengeti in Tansania ungefähr 160.000 Euro, ohne Extras.

Platz zwei geht an die „Cottar’s Bush Villa“ in der Masai Mara in Kenia mit etwa 75.000 Euro. Da fragt man sich, was macht solche Safaris eigentlich so spektakulär? Sagen sich da Löwe und Leopard gute Nacht? Tanzen schwarze Nashörner im Mondlicht?

Nun, es geht unterwegs nicht darum, Tiere zu zählen. Nach Angaben der Reisevermittler wollen Kunden dieses unbeschreiblich schöne Wildnis-Ambiente in privater Atmosphäre genießen. Man bleibt unter sich. Auf dem Airstrip landen, Ferngläser und Kameras liegen in der Suite bereit. Eigener Butler, Guide, Koch. Weinkeller, Kino, Spa, Tennis, Sauna, Reitställe im Busch. Schnellstes Internet. Ein Ausflug wahlweise mit dem Helikopter, dem Pferd, Heißluftballon oder SUV.

Oder doch lieber im Camp bleiben? Während der Pediküre galoppieren Paviane vorbei, vom Bett aus kann man Zebras zuwinken und wenn im Pool Elefanten mal wieder baden, dann ist das wie eine gute Showeinlage.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke