25 Tipps, die den Urlaub mit Kindern deutlich erholsamer machen
Riskiere keinen Nervenzusammenbruch schon vor dem Urlaub. Viele Eltern quetschen die letzten Arbeitsstunden, Wäscheberge und Wohnungsputzaktionen in die 24 Stunden vor der Abreise – als müsste man sich die Erholung erst hart verdienen. Keine gute Idee.
Plane lieber einen Puffertag ein, statt die Ferienzeit wie eine fast leere Zahnpastatube bis zum letzten Rest auszupressen. Einen Tag zum Durchatmen, fürs stressfreie Packen, Abhaken von Listen, das Lieblingsspielzeugauto suchen – und um diesen einen Schuh wiederzufinden, der plötzlich einfach weg ist. Vielleicht ist der Flug am nächsten Tag sogar günstiger. Sicher aber startet ihr entspannter in die Reise. Spießig? Nur wenn du es cool findest, am Zielort festzustellen, dass Zahnungsgel, Badehosen und alle vier Ladegeräte noch zu Hause liegen.
2. Du denkst, Sonnencreme ist das Wichtigste im Gepäck? Falsch gedacht. Es ist der Stoffaffe mit nur noch einem Auge. Oder die Einschlafspieluhr. Oder die zerknitterte Babydecke, die aussieht wie aus dem Müll gerettet – aber heilig ist. Ohne? Ist keine Nacht sicher.
3. Mit Kindern lernt man zwei Dinge ganz schnell: Was wahre Liebe bedeutet – und dass man über die eigene freie Zeit nur noch in der Theorie verfügt. Einige der früher selbstverständlichen Reisefreuden sind plötzlich tabu: das romantische Dinner im Gourmetrestaurant, das Eintauchen in kulturelle Highlights, das nächtliche Ausgehen – oder schlicht alles, was mit längerem Anstehen verbunden ist. Da fragen sich viele junge Eltern irgendwann: War’s das jetzt mit meinem alten Leben? Ist das Reisen endgültig vorbei? Muss ich die nächsten zehn oder zwölf Jahre in All-inclusive-Strandresorts verbringen und Unsummen für kitschige Freizeitparks und angeblich „familienfreundliche“ Attraktionen ausgeben – nur damit alle zufrieden sind? Die gute Nachricht: Nein, das muss nicht sein. Man muss sein Leben nicht komplett umkrempeln oder jede Minute damit verbringen, die Kinder zu bespaßen. Stattdessen geht es darum, die richtige Balance zu finden. Konkret heißt das: Am einen Tag erkundet man die Altstadt oder ein Unesco-Welterbe, am nächsten geht es auf eine Kajak-Tour oder in den Wasserpark. So lassen sich Kompromisse finden, bei denen alle bekommen, was sie brauchen – und das Reisen bleibt lebendig und erfüllend.
4. Je mehr Stehvermögen und Geduld den Kids abverlangt wird, desto wichtiger sind Pausen zum Austoben und Durchschnaufen – sei es auf dem Spielplatz, im Freibad, in der Eisdiele oder an anderen strategisch klugen Pufferzonen. Denn niemand, wirklich niemand, will übermüdeten Mini-Gremlins auf endloser Sightseeing-Tour begegnen.
5. Bewegungsdrang hier, Kulturliebe dort: Die Vorstellungen von Spaß unterscheiden sich zwischen den Generationen manchmal ganz schön. Zum Glück gibt es aber auch Aktivitäten, die wirklich alle begeistern. Und die variieren von Familie zu Familie: Mal ist es ein Barfußpfad im Wald, mal eine Seerundfahrt mit dem Schaufelraddampfer oder der Besuch eines Bio-Bauernhofs, bei dem man bei der Beerenernte mithelfen darf. Es kann auch ein Schnorchelausflug oder ein gemeinsamer Golf-Platzreifekurs sein – oder eine E-Bike-Tour, die für alle unternehmungslustigen Altersstufen ein Riesenvergnügen ist und dank Bike-Anhängern sogar mit Fünfjährigen problemlos klappt. Solche gemeinsamen Erlebnisse bleiben allen in schöner Erinnerung. Also keine Panik, junge Eltern: Euer Reiseleben ist noch lange nicht vorbei. Ihr seid nicht automatisch dazu verdammt, die nächsten Jahre mit Mausohren auf dem Kopf an überfüllten Familienpools zu verbringen – auch wenn das gelegentlich mal vorkommen kann.
6. Man kann das Internet akribisch nach familientauglichen Freizeittipps für jedes Reiseziel und jede Altersstufe durchforsten – und stößt dabei auf zahllose Vorschläge, die Kindern garantiert Spaß machen. Doch was man als reisefreudige Eltern mit der Zeit lernt: Man muss sich gar nicht so sehr ins Zeug legen. Natürlich ist es sinnvoll, Aktivitäten zu wählen, die zu den eigenen Kindern passen. Aber eine große Tourismus-Show braucht es nicht. Wer etwa mit Kindern nach Paris reist, kann Disneyland getrost auslassen – denn die Stadt selbst ist ein riesiger Freizeitpark, der oft nachhaltigere Erinnerungen hinterlässt als jede Achterbahn oder Parade: eine gemächliche Tour mit dem „Bateau Mouche“ auf der Seine (besonders eindrucksvoll bei Nacht – weit nach der gewohnten Schlafenszeit), eine wilde Fahrt mit der Pariser Metro, Straßenkünstler in Montmartre, heiße Crêpes mit Nutella im Jardin du Luxembourg. Selbst der Eiffelturm wird zum echten Erlebnis – sofern man zwei bewährte Tricks anwendet, um dem Andrang zu entgehen: früh am Morgen kommen und Tickets vorab online buchen. Und für manche beginnt das Staunen schon vor der Ankunft: Viele Kinder sind vom TGV begeistert, der Paris in Hochgeschwindigkeit mit Stuttgart, Frankfurt, München oder Zürich verbindet. So wird bereits die Anreise zum ersten Highlight – spannender als die Mona Lisa.
7. Stopfe das Reiseprogramm nicht zu voll. Klar, wer zum ersten Mal in der Toskana ist, der möchte unbedingt die Piazza del Campo in Siena sehen, durch die Altstadt von San Gimignano schlendern, den Schiefen Turm vom Pisa bestaunen und die Zypressen-Alleen in den Chianti-Hügeln entlangfahren. Und dann wäre noch dieses eine Restaurant, in dem es ums Verrecken einen Tisch zu ergattern gilt. Doch entspann dich. Die Faustregel – besonders bei Reisen mit Kindern – lautet: maximal zwei Aktivitäten pro Tag. Lücken füllen sich ganz von selbst, versprochen. Noch besser: Plane bewusst programmfreie Tage ein. Lasst euch einfach treiben. Wer nichts erwartet, ist offen für Überraschungen. Und genau die haben das größte Erholungspotenzial.
8. Ist dein Nachwuchs noch in den Vorschuljahren, plane lieber noch weniger. Kleinkinder sind oft schon von den kleinen Dingen in ihrer Umgebung völlig fasziniert – sie brauchen kein durchgetaktetes Programm. Sie lieben es zum Beispiel, Steine am Flussufer zu sammeln oder finden Stöcke unglaublich interessant. Auch ein Käfer, der gemächlich über den Weg krabbelt, kann ihre ganze Aufmerksamkeit fesseln. Und am allermeisten freuen sie sich, wenn sie einfach Zeit mit ihrer Familie verbringen – und die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Eltern bekommen.
9. Ja, der Kinderwagen ist praktisch. Und ja, das Kind schläft endlich. Aber mit dem Buggy durch enge Gassen oder Gänge zu pflügen wie ein Räumfahrzeug im Winterdienst und dabei auf alle Seiten „Tschuldigung“ zu rufen, ohne jemals auszuweichen – ist keine Tugend. Das ist einfach nur effizient egoistisch und schlechter Stil auf Rädern.
10. Falls es zu Hause keine klaren Spielregeln oder Grenzen für deine besonders lebhaften und/oder verzogenen Kinder gibt, bedeutet das noch lange nicht, dass im Hotel, Restaurant oder in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ein paar grundsätzliche Verhaltensregeln zum Wohle aller gelten. Natürlich dürfen Kinder laut sein – wirklich. Aber dafür ist draußen an der frischen Luft der richtige Ort.
11. Du willst Pasta mit Meeresfrüchten. Junior will Pommes. Nur Pommes. Keine Soße, kein Grünzeug, kein Schnitzel – und schon gar kein Tellerkontakt mit „komischen Sachen“. Kinder sind so. Akzeptier’s einfach. Und bestell die Rechnung am besten gleich mit dem letzten Bissen. Denn bis sie wirklich kommt, vergehen oft Ewigkeiten, in denen die Stimmung bei deinem überdrehten oder übermüdeten Kind kippt. Dann hilft nur noch Flucht. Ob die Rechnung bezahlt ist oder nicht.
12. Natur ist schön. Aber auch dreckig. Kinder erleben Wiesen, Wälder, Matsch und Sand mit allen Sinnen. Deshalb: Ersatzkleidung in großen Mengen. Und eine gewisse Gelassenheit. Dreck gehört dazu. Besonders beim Camping. Und manchmal auch im Schlafsack.
13. Gerade wolltet ihr los zum Wasserfall oder aufs Boot – da glüht die Stirn. Kinderkrankheiten halten sich nicht an Ferienkalender. Sie kommen, wann sie wollen. Meist am dritten Tag. Dann sitzt du statt im Strandcafé beim Kinderarzt. Statt an den Experimentierstationen im Science-Museum hockst du am Bettrand im Ferienhaus – mit Fieberthermometer, Apfelschnitzen und der vagen Hoffnung, dass es morgen besser geht. Ist ärgerlich. Aber auch das gehört zum Reisen mit Kindern. Und in ein paar Jahren ist es – vielleicht – sogar eine lustige Geschichte.
14. Wenn Plan A scheitert (und das wird er früher oder später), ist Plan B Gold wert. Plan C? Noch besser. Hauptsache, das Nervenkostüm bleibt intakt – deins und das deiner Kinder.
15. Kind hustet, Wetter mies, alle müde – und du willst trotzdem „nur noch kurz zum Aussichtsberg hoch“? Warum eigentlich? Der Familienurlaub ist kein Bootcamp in Durchhaltevermögen. Man darf Pläne auch mal in den Pool werfen und einfach einen Gang runterschalten. Ohne schlechtes Gewissen.
16. Ein hungriges Kind ist ein mies gelauntes Kind. Darum die Überlebensstrategie: Snacks einpacken. Viele Snacks. Und dann noch ein paar extra. Im Urlaub zählt jede Packung Knabberzeug doppelt – als Nervennahrung für dich und als diplomatisches Werkzeug für den Nachwuchs. Und nein, „Wir essen gleich was Richtiges“ zählt nicht als Argument, wenn du deinen Jungs gerade die Reiswaffel aus der Hand erklären willst.
17. Strikte Online-Zeit-Regeln bei acht Stunden Autofahrt? Lass gut sein. Lange Anreisen mit zähem Verkehr sind kein Moment für Erziehungsprinzipien, sondern eine Ausnahmesituation mit Sonderregeln. Und manchmal sind es genau „Paw Patrol“, „Miraculous“ oder andere Endlos-Serien auf dem Tablet, die für Frieden auf der Rückbank sorgen und allen den Tag retten. Eltern dürfen sich auch mal locker machen. Echt jetzt.
18. Wenn das Tablet in Stunde zwei den Geist aufgibt, ist das Drama groß. Also: Powerbank einpacken – idealerweise mit zwei Anschlüssen (für andere Familienmitglieder gleich mit).
19. Wenn es zum Flughafen geht: Nimm lieber den Zug eine halbe Stunde früher. Während anderen Eltern vor Stress die Stirnadern pochen, checkt ihr entspannt ein, spaziert ohne Hektik zum Gate – und habt sogar noch Zeit für eine Runde Uno oder Rummikub.
20. Halte auf Flugreisen alles Wichtige griffbereit: Trinkflasche, Schokoriegel, Fruchtgummis, Schnuller, Wechselklamotten, Kuscheltier, Kinderbücher, Stickerhefte oder einfache Malbücher mit Wachsmalstiften, kleine Spiele – und ja, am besten auch das Tablet. Denn spontane Langeweile in Reihe 37 über dem Atlantik? Ein echtes Turbulenzrisiko.
21. Fensterplatz, Mittelplatz, Gang? Egal – Hauptsache nicht neben jemandem, der „Kinder machen mich nervös“ ausstrahlt. Idealfall: ein Eltern-Kind-Kokon mit genug Raum für zappelnde Beinchen und Spielzeug-Akrobatik. Realität: du auf dem Mittelplatz mit einem schlafenden Kind halb auf deinem Arm, halb auf dem Tablet – und null Gefühl im Bein ab Minute 42.
22. Wie alt dein Kind auch ist – Feuchttücher brauchst du immer. Ob der klassische Apfelsaft-Unfall oder alles andere, was über den Wolken schiefgehen kann – natürlich genau dann, wenn du es am wenigsten gebrauchen kannst. Ein kleines Fläschchen Desinfektionsmittel schadet unterwegs übrigens auch nie.
23. Vergiss die Kinderkopfhörer nicht. Du willst den Ohrwurm „Baby Shark“ nicht acht Stunden lang hören. Das leicht mitzusingende, auf Kids betörend wirkende Lied ist das meistgesehene Video aller Zeiten auf YouTube (mit über 15 Milliarden Aufrufen) – auf Deutsch wurde es von der Künstlerin Alemuel als „Kleiner Hai“ interpretiert.
24. Im Flugzeug müssen Kinder nie dann aufs Klo, wenn es passt – sondern immer jetzt. Sofort. Gaaaanz dringend! Deshalb: Zeig ihnen direkt nach dem Einsteigen, wo die Toiletten sind. Und schick sie vor dem Start nochmal los, auch wenn sie beteuern: „Ich muss nicht!“ (Schick sie trotzdem – Du weißt es besser.) Weniger plötzliche „Ich muss!“-Momente in der Luft bedeuten weniger Stress und Sprints an Bord.
25. Klingt abgedroschen, ist aber essenziell: Reisen mit Kindern verlaufen selten perfekt. Nicht jedes Kind sitzt stundenlang geduldig im Auto – oder hört irgendwann auf zu fragen: „Wann sind wir da?“ Und das ist völlig in Ordnung. Das Leben mit Kindern hat generell wenig mit Perfektion zu tun, dafür umso mehr mit Ausdauer, Geduld und Nachsicht. Mit ein wenig Vorbereitung, innerer Lockerheit und einer Prise Selbstironie kannst du viele typische Reisetücken entschärfen – und der Rest gehört einfach dazu. Wer einmal erlebt hat, wie ein Kind mit leuchtenden Augen aus dem Zugfenster schaut oder zum ersten Mal das Meer entdeckt, weiß: Es lohnt sich.
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