Frühstück bei Daisy – und anderen Giraffendamen
Sie sind die Ikonen der afrikanischen Savanne: immer elegant, immer fotogen, stets auf friedfertige Weise distanziert. Oder haben Sie auf einer Safari schon einmal eine grimmige Giraffe erlebt? Nein – bei Pirschfahrten sind sie jene Wildtiere, die stets Grazie, Gelassenheit und Stil vermitteln. Deshalb ist der Umriss einer Giraffe neben einer Schirmakazie vor untergehender Sonne wohl auch das klassische Lieblingsmotiv vieler Safari-Urlauber.
Für den perfekten Fotospot sorgen all die Ranger in Kenia, Tansania, Uganda, Namibia und Botsuana – dort, wo die meisten Giraffen heimisch sind. Kein anderes Tier symbolisiert so stilvoll diese ganz besondere, fast meditative Afrika-Stimmung, an die man sich gern nach der Rückkehr erinnert.
Während Zebras und Gnus hektisch in Staubwolken davon galoppieren, verharrt eine Gruppe Giraffen erst einmal regungslos hinter Akazien, um dann im kultivierten Passgang – also wie Kamele oder Islandpferde, indem sie jeweils die beiden Beine einer Körperseite gleichzeitig heben – auf Abstand zu gehen. Sie lassen sich eben nicht so leicht aus der Ruhe bringen und bewahren immer Haltung.
Das nennt man Grandezza! Während Elefanten trompeten, Kaffernbüffel schnaufen und Löwen ständig herumbrüllen, schauen die bedächtigen Giraffen lieber still und leise von oben herab auf das, was da unten in der Weite der Savanne so abgeht.
Weil Giraffen aber nun mal auf Distanz bedacht sind, erhascht man sie unterwegs oft nur aus der Ferne – oder mit etwas Glück an einem Wasserloch. Deshalb pilgern Giraffenfans gern nach Nairobi in Kenia.
Füttern erwünscht
Das dortige Giraffe Centre in Langata ist ein gut 100 Hektar großes Schutzgebiet. Es widmet sich der Nachzucht der besonders bedrohten Rothschild-Giraffen. Besucher können die Tiere von einer erhöhten Plattform aus mit der Hand füttern. Der Eintritt kostet umgerechnet gerade einmal zehn Euro. Geöffnet ist täglich ab 9 Uhr.
Mitten im Schutzgebiet liegt auch das legendäre „Giraffe Manor“. In diesem Boutique-Hotel frühstücken Gäste tatsächlich mit Giraffen: Die Herde, angeführt von Giraffendame Daisy, stakst frühmorgens durch den Garten, schreitet auf die Terrasse – und reckt dann neugierig ihre langen Hälse durch alle geöffneten Fenster.
Die Tiere strecken dabei ihre stattlichen, gut einen halben Meter langen Zungen heraus – und sabbern dabei gern ein wenig auf die Schultern oder Köpfe der überraschten Gäste. Tipp: Lieber den Safarihut aufsetzen!
Wer mag, kann ihnen Getreidepellets auf der ausgestreckten Hand reichen. Dann greift die blauviolette Giraffenzunge wie eine Zange nach dem Futter – eines nach dem anderen – und man schaut dem Tier dabei in seine beneidenswert lang bewimperten, sanftmütigen Augen. Ein Erlebnis!
Wie man eine Giraffe küsst
Manche Gäste lassen sich sogar von den Giraffen busseln. Dafür gibt es eine Anleitung vom Hotel:
„Platzieren Sie ein Pellet zwischen Ihren geschürzten Lippen und zeigen Sie es der Giraffe. Machen Sie sich auf einen feuchten Kuss gefasst – und keine Sorge wegen des Sabbers! Giraffenspeichel hat antiseptische Eigenschaften.“
Allerdings muss man dazu sagen: So niedlich Giraffen auch sind – sie riechen ziemlich streng und haben als Wiederkäuer Mundgeruch wie eine Kuh. Also nichts für empfindsame Gäste – aber allemal ein Foto wert!
Diese Giraffenmanie hat allerdings ihren Preis: Eine Übernachtung im Hotel der Safari Collection kostet ab 755 Euro.
Giraffen-Frühstück in Paris, Berlin, Magdeburg:
Mittlerweile haben auch europäische Tierparks den Giraffen-Hype aufgegriffen – wenn auch ohne Giraffenzungenküsse, allein schon aus Tierschutzgründen.
So bietet der Pariser Zoo im Bois de Vincennes ein Frühstück mit Giraffen an (ab 60 Euro). Anschließend geht es zur Fütterung. Und bei sommerlicher Hitze bekommen die Pariser Giraffen sogar eine besondere Erfrischung: gefrorene Wassermelonen!
Auch der Zoo Magdeburg feiert sein 75-jähriges Bestehen – erstmals mit einem „Picknick mit Blick auf die Rothschild-Giraffen“ am 23. Juli. Weitere Termine sind bereits geplant.
Und auch der Berliner Tierpark ist in diesem Sommer ins gewinnträchtige Giraffen-Geschäft eingestiegen: Unter dem Motto „Das außergewöhnlichste Frühstück der Stadt“ kann man dort bis zum 5. Oktober bei den Tieren frühstücken und sie füttern.
Das Erlebnis kostet für zwei Personen 240 Euro – und ist, bis auf einige Restplätze, leider bereits ausgebucht. Wegen des großen Erfolgs plant der Tierpark für 2026 weitere Frühstückstermine. Die nimmersatten Giraffen von Berlin sind also auf Jahre gut beschäftigt.
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