Widmann-Mauz mahnt mehr Frauen in der Politik an
Die scheidende Bundesvorsitzende der Frauen-Union, Annette Widmann-Mauz, hat einen Mangel an weiblichen Führungspersonen in der CDU beklagt. Zwar sei man auf dem Weg zu tatsächlicher Gleichstellung ziemlich weit gekommen, sagte sie beim Bundesdelegiertentag der Frauen-Union in Reutlingen. Im Parteipräsidium, Parteivorstand und im Bundeskabinett liege der Frauenanteil bei 44 Prozent - "das lässt sich sehen, und wir freuen uns und sind stolz auf jede unserer Ministerinnen". Jedoch ähnlich wie beim Bundestagswahl-Ergebnis bleibe die Union in anderen Bereichen unter ihren Möglichkeiten und Notwendigkeiten.
Nur 4 von 20 Mitgliedern im geschäftsführenden Fraktionsvorstand seien Frauen. Und 4 weibliche Arbeitsgruppenvorsitzende und Sprecherinnen von insgesamt 23 entsprächen nicht ansatzweise dem Anspruch an gleichberechtigte Teilhabe. "Wenn der Koalitionsausschuss Herz und Hirn der Bundesregierung sein soll, dann fehlt ihm noch Entscheidendes: Frauen", sagte Widmann-Mauz, die nicht mehr für den neuen Bundestag angetreten war. Dabei mangele es nicht an qualifizierten Frauen in der Fraktion.
Es mangelt nicht an qualifizierten Frauen
Die Frauen Union habe die Kommunikation neu ausgerichtet und die Kampagnenfähigkeit in den sozialen Medien massiv ausgebaut. Sie habe sich zudem mit wichtigen Themen eingebracht, wie Gewalt gegen Frauen. "Die Frauen Union ist keine Cheerleader-Gruppe in der politischen Bundesliga, und unsere Frauen auch keine Groopies männlicher Polit-Stars", sagte Widmann-Mauz.
Im Kabinett von Kanzler Friedrich Merz sitzen zehn Männer und acht Frauen. Die wichtigsten Ministerien - Finanzen, Inneres, Verteidigung und Auswärtiges - sind mit Männern besetzt. Dem Koalitionsausschuss – dem zweiten zentralen Entscheidungsgremium von Schwarz-Rot – gehören zehn Männer und eine Frau an. Im engsten Führungskreis um Merz im Kanzleramt sind sogar ausschließlich Männer. Dasselbe gilt für die vier Spitzenposten in den Koalitionsfraktionen, also die Vorsitzenden und Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer.

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Widmann-Mauz (58) gibt nach zehn Jahren den Bundesvorsitz der Frauen-Union auf. Am Nachmittag soll ihre Nachfolgerin gewählt werden. In einer Kampfkandidatur treten Nordrhein-Westfalens Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Ina Scharrenbach (48), und Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (46) an.
Die Frauen-Union hat rund 95.000 Mitglieder, die Vorsitzende sitzt automatisch im CDU-Bundesvorstand.
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