„Wie ein schlechter Film“ – Elfjährige rettet Mitschüler nach Messerangriff
Nach einem Messerangriff auf einen Zwölfjährigen an der Grundschule am Weinmeisterhorn in Berlin-Spandau hat vermutlich eine elfjährige Schülerin mutig reagiert und offenbar Schlimmeres verhindert. Sie leistete Erste Hilfe und drückte die blutende Halswunde des Opfers ab, bis Rettungskräfte eintrafen. Dies berichtet der Berliner „Tagesspiegel“.
„Ich habe den Täter wegrennen und dann das Opfer aus der Turnhalle kommen sehen“, sagte die Elfjährige dem „Tagesspiegel“, und weiter: „Ich bin zu ihm gerannt, hab die Wunde am Hals zugehalten und auch Lehrer dazugerufen.“
Der Polizei zufolge wurde der Zwölfjährige am Donnerstag mutmaßlich von einem 13-jährigen Mitschüler mit einem Messer attackiert. Beide Jungen besuchen dieselbe Klasse. Der 13-jährige Angreifer wurde am Freitag von der Polizei gefasst.
Das Mädchen kannte Täter und Opfer gut – sie sei zuvor selbst von dem mutmaßlichen Angreifer bedroht und rassistisch beleidigt worden, sagte ihre Mutter. Die Schule sei darüber informiert gewesen.
„Habe ihm gesagt, dass alles gut wird“
Während Lehrkräfte und Sanitäter unterwegs waren, blieb die Schülerin bei dem Verletzten. „Ich habe ihm gesagt, dass alles gut wird“, berichtete sie. Die Minuten bis zum Eintreffen der Hilfe seien „die längsten fünf Minuten der Welt“ gewesen. Eine Lehrkraft habe sie zunächst mit Fragen zum Täter aufgehalten, sagte sie. „Ich hab ihr gesagt, dass das doch komplett egal ist, weil er gerade blutet.“
Die Polizei lobte das schnelle Eingreifen des Mädchens, auch Feuerwehrkräfte und Sanitäter dankten ihr für ihren Einsatz. In der Aula wurde sie später psychologisch betreut. Ihre Mutter kritisierte allerdings die Nachsorge: Auf die Frage nach professioneller Hilfe sei sie lediglich auf den Berliner Krisendienst verwiesen worden – ohne konkrete Kontaktdaten.
„Das ist ja wie ein schlechter Film, was sie da erlebt hat“, sagte die Mutter. Ihre Tochter verarbeite das Geschehene derzeit vor allem im Gespräch zu Hause. „Ich rede mit meiner Mama, die ist eigentlich meine echte Psychologin“, so die Elfjährige.
Die Polizei ermittelt weiterhin zu den Hintergründen der Tat. Der Vorfall hat über die Grenzen von Berlin Bestürzung ausgelöst.
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