Razzien gegen mutmaßlich rechtsextreme Terrorzelle auch in Sachsen und Thüringen
- Durchsuchungen in Sachsen und Thüringen bei drei Männern in U-Haft
- Zwei Thüringer des geplanten Brandanschlags auf Asylbewerberunterkunft Schmölln beschuldigt
- Weitere Brand- und Sprengstoffanschläge geplant
Der Generalbundesanwalt hat nach eigenen Angaben eine mutmaßliche rechtsextreme Terrorzelle zerschlagen. Bei Razzien wurden am frühen Morgen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hessen fünf Verdächtige festgenommen. Drei weitere Beschuldigte sitzen bereits in Untersuchungshaft, ihre Zellen wurden durchsucht. Alle Beschuldigten sollen unter anderem Anschläge auf Geflüchtete und politisch Andersdenkende geplant haben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte.
Razzia auch in U-Haft in Regis-Breitingen und Arnstadt
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft wurden in den genannten drei Ländern sowie in Sachsen und Thüringen insgesamt 13 Objekte durchsucht.
In Sachsen wurde die Zelle eines der Beschuldigten in der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen im Landkreis Leipzig durchsucht, in Thüringen die Zellen zweier 18 und 20 Jahre alter Untersuchungshäftlinge in der Justizvollzugsanstalt Arnstadt.
Zudem wurde in Schmölln im Altenburger Land die Wohnung eines der beiden Thüringer Beschuldigten durchsucht. Beide sollen am 5. Januar versucht haben, eine Asylbewerberunterkunft in Schmölln in Brand zu setzen. Sie sollen Pyrotechnik durch ein eingeschlagenes Fenster in die Unterkunft geworfen haben. Ein Feuer entstand nicht. Die beiden Beschuldigten sollen zudem 2024 und 2025 Parolen wie "Ausländer raus" oder "NS-Gebiet" sowie Hakenkreuze an die Unterkunft und weitere Gebäude in Schmölln gesprüht haben. Die Thüringer Polizei hat nach eigenen Angaben beide am 21. Februar wegen der Vorwürfe festgenommen und sie auf Grundlage eines Haftbefehls des Amtsgerichts Gera in das Gefängnis in Arnstadt eingeliefert.
Weitere Vorwürfe des versuchten Mordes und Brandstiftung
Den Beschuldigten werden nach Angaben der Bundesanwaltschaft unter anderem versuchter Mord, besonders schwere Brandstiftung und Sachbeschädigung zur Last gelegt beziehungsweise Beihilfe zu diesen Taten. Die am Mittwoch Festgenommenen sollen im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der ihnen die Haftbefehle eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.
Ziel der sich als "Letzte Verteidigungswelle (L.V.W)" bezeichneten Vereinigung soll es nach Angaben der Bundesanwaltschaft gewesen sein, "durch Gewalttaten vornehmlich gegen Migranten und politische Gegner einen Zusammenbruch des demokratischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen". Dazu sollen sie insbesondere auf Asylbewerberheime und Einrichtungen des politisch linken Spektrums gezielt haben.
dpa/AFP/ots (dni)
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