Razzien gegen mutmaßlich rechtsextreme Terrorzelle auch in Sachsen und Thüringen
- Durchsuchungen in 13 Objekten in fünf Ländern
- Brand- und Sprengstoffanschläge geplant
Der Generalbundesanwalt hat nach eigenen Angaben eine mutmaßliche rechtsextreme Terrorzelle zerschlagen. Bei Razzien wurden am frühen Morgen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hessen fünf Verdächtige festgenommen. Sie sollen unter anderem Anschläge auf Geflüchtete und politisch Andersdenkende geplant haben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte.
Durchsuchungen in 13 Objekten
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft wurden in den genannten drei Ländern sowie in Sachsen und Thüringen insgesamt 13 Objekte durchsucht. In Sachsen betrifft es ein Objekt im Landkreis Leipzig. In Thüringen werden Objekte in Schmölln im Altenburger Land und in Ichtershausen im Ilm-Kreis durchsucht, wie MDR THÜRINGEN erfuhr. Die Durchsuchungen in Sachsen und Thüringen richten sich der Bundesanwaltschaft zufolge gegen drei Beschuldigte, die sich bereits in Untersuchungshaft befinden.
Zwei der Beschuldigten sollen am 5. Januar versucht haben, eine Asylunterkunft in Schmölln in Brand zu setzen. Sie schossen demnach Pyrotechnik durch ein eingeschlagenes Fenster. Ein Feuer entstand nicht. Die beiden Beschuldigten sprühten zudem Parolen wie "Ausländer raus" oder "NS-Gebiet" an die Wände, malten Hakenkreuze und zeigten den Hitlergruß.
Vorwurf des versuchten Mordes und Brandstiftung
Den Festgenommenen werden nach Angaben der Bundesanwaltschaft unter anderem versuchter Mord, besonders schwere Brandstiftung und Sachbeschädigung zur Last gelegt beziehungsweise Beihilfe zu diesen Taten. Die Festgenommenen sollen im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der ihnen die Haftbefehle eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.
Ziel der sich als "Letzte Verteidigungswelle (L.V.W)" bezeichneten Vereinigung soll es nach Angaben der Bundesanwaltschaft gewesen sein, "durch Gewalttaten vornehmlich gegen Migranten und politische Gegner einen Zusammenbruch des demokratischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen". Dazu sollen sie insbesondere auf Asylbewerberheime und Einrichtungen des politisch linken Spektrums gezielt haben.
dpa/AFP/ots (dni)
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke