Die Hoffnungen waren groß, nun finden die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland wohl in kleinerem Rahmen statt. Die Entwicklungen lesen Sie im stern-Blog.

"Ich warte auf Putin, persönlich", hatte der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Vorfeld angekündigt. Nun finden die Friedensverhandlungen in Istanbul ohne Russlands Präsidenten Wladimir Putin statt. Und ohne Selenskyj. Der reiste zwar in die Türkei – aber nach Ankara. Dort traf er den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und äußerte sich vor der Presse.

Verhandlungen in Istanbul Gescheiterte Friedensverhandlungen nützen vor allem einem: Putin

Am Freitag gibt es nun einen neuen Anlauf: Erstmals seit 2022 sollen Russland und die Ukraine in Istanbul direkt über ein Ende des Krieges in der Ukraine verhandeln, das erste Treffen zusammen mit türkischen Vertretern soll am Vormittag stattfinden. Die mehrköpfige Delegation Moskaus wird von Putins Berater Wladimir Medinski angeführt.

Wichtige UpdatesStefan DüsterhöftUhrzeit-Update: Die trilateralen Gespräche zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei sollen doch erst um 11.30 Uhr MESZ beginnen. Das schreibt die Nachrichtenagentur AFP und beruft sich auf türkische Verhandlungskreise. Vertreter der Türkei, der Ukraine und der USA wollen sich demnach schon um 9.45 Uhr MESZ treffen. Alle Gespräche finden im Dolmabahce-Palast im Istanbul statt, wie es weiter aus dem türkischen Außenministerium hieß.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenStefan DüsterhöftDie US-Delegation wird von Außenminister Marco Rubio angeführt. Rubio sagte, er werde den ukrainischen Außenminister treffen und die ukrainische Delegation. Er fügte hinzu: "Jemand aus unserem Team wird an den Russland-Gesprächen beteiligt sein."

Rubio geht aber nicht allzu optimistisch ran an die Gespräche: "Wir haben keine großen Erwartungen an das, was morgen passieren wird. Und offen gesagt ist es meiner Meinung nach zum jetzigen Zeitpunkt vollkommen klar, dass wir hier nur zwischen Präsident Trump und Präsident Putin einen Durchbruch schaffen können", sagte er am Donnerstag. Er wisse nicht, wann und wo das sein werde, "aber das ist im Moment die einzige Chance", sagte Rubio dem Sender Fox News. Trump hatte sich zuvor ähnlich geäußert. Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenStefan DüsterhöftDu sagst es, Moritz. Geplant sind stattdessen auch trilaterale Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und der Türkei sowie zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei, schreibt die Nachrichtenangentur AFP unter Berufung auf türkischen Ministeriumsquellen. Ob es ein Vierertreffen im Format USA, Russland, Ukraine, Türkei geben werde, sei noch nicht entschieden, hieß es.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMoritz GathmannInteressant übrigens, dass bislang für heute nur trilaterale Verhandlungen angekündigt sind, also keine Treffen, bei denen die Ukrainer alleine mit den Russen am Tisch sitzen.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenStefan DüsterhöftGuten Morgen auch aus Hamburg!

Nach der Hängepartie gestern soll es heute nun auch wirklich losgehen mit den Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland: Das erste Treffen der beiden Länder seit drei Jahren soll zusammen mit türkischen Vertretern um 10 Uhr Ortszeit (9 Uhr MESZ) stattfinden, wie es aus Quellen des Außenministeriums in Ankara hieß.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMoritz GathmannGuten Morgen und Merhaba allerseits aus Istanbul! Hier gehen die Friedensgespräche in den zweiten Tag - und ich werde versuchen, für die verehrte Leserschaft das sie umgebende Chaos etwas zu ordnen.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenLeon Berent

Verhandlungsbeginn am Freitag

Die wohl wirklich letzte Entwicklung des Tages: Die Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland in der Türkei wurden auf Freitag vertagt. Das Treffen soll mit türkischen Vertretern stattfinden.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMirjam BittnerLiebe Leserinnen und Leser, es war ein langer Tag. 

Das Wichtigste zusammengefasst in aller Kürze:

  • Es soll Gespräche zwischen Russland und der Ukraine geben, die Hoffnungen sind aber gedämpft.
  • Kremlchef Wladimir Putin ist nicht in die Türkei gereist.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war vor Ort, allerdings nicht in Istanbul, wo die Verhandlungen stattfinden sollen.
  • Beide Seiten haben über den Tag deftig ausgeteilt. Moskau nannte Selenskyj einen Clown. Der wiederum schimpfte, Russland habe nur die zweite Reihe geschickt, die nichts zu sagen habe, und nannte das eine "persönliche Respektlosigkeit".
  • Auch US-Präsident Donald Trump mischt von der Seite mit und sagt, es passiere nichts, "bevor [der russische Präsident Wladimir] Putin und ich uns nicht getroffen haben". Trump befindet sich im Moment aber noch auf Nahost-Reise.
Und wie geht es weiter?
  • Es gibt bisher keine Details, wie und wann die Delegationen aufeinandertreffen sollen – verschiedene Äußerungen gehen derzeit aber von morgen aus.
  • Noch am Abend will sich der türkische Außenminister Hakan Fidan mit der russischen Delegation im Istanbuler Dolmabahçe-Palast treffen.
Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMoritz GathmannIch verabschiede mich von den geneigten Lesern in Richtung Hotel. Ob die Ukrainer heute noch hier aufkreuzen, wissen sie wohl nur selber. Man liest sich wieder morgen früh aus Istanbul. Der Tag dürfte nicht weniger chaotisch werden als der heutige. Möge sich das Chaos am Ende wenigstens auszahlen in Form von Schritten Richtung Frieden in der Ukraine!Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMirjam BittnerUS-Außenminister Marco Rubio äußert sich eher pessimistisch ob der Friedensverhandlungen. "Wir haben keine hohen Erwartungen daran, was morgen passieren wird", so Rubio. Die USA scheinen davon auszugehen, dass Gespräche zwischen den russisch-ukrainischen Delegationen erst am Freitag stattfinden werden. Nach wie vor gibt es aber keinen Zeitplan.

Rubio gibt sich außerdem Trump-loyal und glaubt, ohne ein direktes Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsidenten Wladimir Putin sei ein Durchbruch kaum denkbar:
Der Einzige, der diese Pattsituation derzeit auflösen kann, wenn sie überhaupt aufgelöst werden kann, ist Präsident Trump. Er will einfach nur den Krieg beenden.US-Außenminister Marco Rubio
US-Außenminister Marco Rubio nimmt an dem informellen NATO-Außenministertreffen in Belek nahe Antalya, Türkei, teilUS-Außenminister Marco Rubio nimmt an dem informellen NATO-Außenministertreffen in Belek nahe Antalya, Türkei, teil. Khalil Hamra/AP/dpaLink kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMoritz GathmannVor kurzem ist doch noch die russische Delegation im Dolmabahçe-Palast eingetroffen. Laut Medienberichten will sich mit ihr aber zunächst der türkische Außenminister Hakan Fidan treffen.Moritz Gathmann / sternLink kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMoritz GathmannWer heute Abend russische Nachrichten schaut, der bekommt lange und ausführlich erklärt, wie die "westlichen Kuratoren" den Ukrainern im Frühjahr 2022 ausgeredet hätten, den Friedensprozess weiterzuverfolgen. Und wie das edle Russland sich dennoch seither niemals Verhandlungen verweigert hätte. Dann folgen noch Erfolgsmeldungen über angeblich mehrere Orte, welche die russische Armee im Donbas von "Neonazis" befreit hätte.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMirjam BittnerIm Moment ist die ukrainische Delegation unterwegs nach Istanbul – ohne Selenskyj. Die Gespräche über eine mögliche Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland verschieben sich Selenskyj zufolge, entweder auf heute Abend oder möglicherweise auch erst auf morgen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, den Selenskyj am Mittag getroffen hatte, will die Verhandlungen weiterhin ermöglichen. Die Türkei sei bereit, Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin zu direkten Friedensgesprächen zu empfangen, "sobald sie dazu bereit sind", so Erdogan.Selenskyj und Erdogan trafen sich am DonnerstagmittagSelenskyj und Erdogan trafen sich am Donnerstagmittag. Turkish presidency / apaimages / ImagoLink kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMirjam Bittner... Dabei ist Selenskyj ist wenigstens aufgetaucht.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMoritz GathmannMaria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, legt in Reaktion auf Selenskyj gerade nochmal nach: "Bald ist die russische Delegation schon 24 Stunden in Istanbul. Und wartet, bis der Clown genug aufgetreten ist, bis die Halluzinogene nachgelassen haben, und bis er jenen, denen er es drei Jahre verboten hat, erlaubt, die Verhandlungen aufzunehmen."

So schon den ganzen Tag die Kommunikationsstrategie der russischen Seite – und der Propagandisten, die aus Istanbul berichten: die Ukrainer als die unwillige Seite darzustellen, während die Russen bereit zu Verhandlungen sind.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMehr ladenTickarooLive Blog Software
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