In ihren Bemühungen, Grönland zu bekommen, ist die US-Regierung laut einem Bericht auf der Suche nach lokaler Unterstützung – und bedient sich dafür offenbar ihres eigenen Spionageapparates. Das „Wall Street Journal“ berichtet, dass hochrangige Beamte aus der Direktion des US-Geheimdienstes in der vergangenen Woche sogenannte „Sammelschwerpunktmitteilungen“ an die Leiter der Geheimdienste CIA, DIA und NSA herausgegeben hätten. Sie sollen angewiesen worden sein, mehr über die „grönländische Unabhängigkeitsbewegung“ und die Haltung der Grönländer zu einem möglichen Rohstoffabbau auf der Insel durch die USA in Erfahrung zu bringen.

Die Zeitung berichtet weiter, dass die Behörden, die über Überwachungssatelliten, Instrumente zur Kommunikationsüberwachung und Spione verfügen, in der vertraulichen Nachricht angewiesen wurden, Personen in Grönland und Dänemark zu identifizieren, die die US-Ziele in Bezug auf Grönland unterstützen. Solche Schwerpunktmitteilungen dienen den US-Geheimdiensten, um Prioritäten zu setzen und ihre Schwerpunkte auf die entscheidenden Ziele Amerikas zu lenken. Das „Wall Street Journal“ bewertet die Anweisung als „einen der ersten konkreten Schritte der Trump-Regierung, dem Wunsch des Präsidenten nachzukommen, Grönland zu bekommen“.

James Hewitt, Sprecher des Nationalen US-Sicherheitsrats, sagte, das Weiße Haus kommentiere keine Geheimdienstangelegenheiten, fügte jedoch hinzu: „Der Präsident hat sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die USA um die Sicherheit Grönlands und der Arktis besorgt sind.“

Die dänische Botschaft in Washington lehnte eine Stellungnahme zu den Enthüllungen laut der US-Zeitung ab. Auch Grönlands Premierminister hat demnach nicht unmittelbar auf eine Bitte um Stellungnahme reagiert – anders als Dänemark. Außenminister Lars Lokke Rasmussen erklärt, er werde den amtierenden US-Botschafter in Dänemark „einladen“. „Ich habe den Artikel im ‚Wall Street Journal‘ gelesen und er beunruhigt mich sehr, denn wir spionieren keine Freunde aus“, sagt Rasmussen vor Reportern während eines Treffens der EU-Außenminister in Warschau. „Wir werden den amtierenden US-Botschafter zu einem Gespräch ins Außenministerium einladen, um zu sehen, ob diese etwas beunruhigenden Informationen bestätigt werden.“

US-Präsident Donald Trump hat wiederholt erklärt, er wolle Grönland übernehmen – ein halbautonomes dänisches Gebiet in der Arktis. Dabei schloss er auch eine gewaltsame Annexion nicht aus.

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