Die Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen sieht nach Armeeangaben die Umsiedlung „der meisten“ Bewohner des Küstenstreifens vor. Damit sollten sie in einem sicheren Gebiet fernab von der islamistischen Hamas „geschützt“ werden, sagte der israelische Armeesprecher Effie Defrin am Montag. Zuvor hatte es aus israelischen Regierungskreisen geheißen, die Bevölkerung des Gazastreifens solle „zu ihrem Schutz“ nach Süden umgesiedelt werden.

Zudem sieht demnach ein in der Nacht vom israelischen Sicherheitskabinett verabschiedeter Plan die „Eroberung“ des Palästinensergebiets und ein „Festhalten“ an den eroberten Territorien vor. Armeechef Ejal Samir hatte am Sonntag eine Ausweitung des Militäreinsatzes gegen die Hamas und die Einberufung zehntausender Zivilisten angekündigt.

Die Europäische Union reagierte mit Besorgnis auf den Plan der israelischen Regierung zur „Eroberung“ des Gazastreifens und mahnte „höchste Zurückhaltung“ an. Das sagte EU-Sprecher Anouar El Anouni.

Die Huthi-Miliz im Jemen droht derweil nach dem Raketenangriff in der Nähe des Flughafens von Tel Aviv, den Flugverkehr nach Israel weiter stören zu wollen. Huthi-Militärsprecher Jahja Sari sprach am späten Sonntagabend von einer „umfassenden Luftblockade“ Israels. Man wolle vor allem den internationalen Flughafen Ben Gurion angreifen.

Er wiederholte die Forderung an internationale Fluggesellschaften, „alle geplanten Flüge“ zu israelischen Flughäfen zu streichen, um ihre Flugzeuge und ihr Personal zu schützen. Unter anderem die Lufthansa-Gruppe hat ihre Flüge von und nach Israel eingestellt, zunächst bis Dienstag.

Die vom Iran unterstützte Miliz im Jemen hatte bei einem Raketenangriff auf Israel erstmals den Umkreis des internationalen Flughafens bei Tel Aviv getroffen. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurden acht Menschen verletzt. Der Iran wies eine Verantwortung für den Angriff von sich.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schrieb in einem Post auf X: „Attacken durch die Huthi gehen vom Iran aus. Israel wird auf den Huthi-Angriff auf unseren wichtigsten Flughafen reagieren und – zu einem Zeitpunkt und an einem Ort unserer Wahl – gegen ihre iranischen Terrormeister.“

Nach Angaben des Nachrichtenportals „ynet“ sollen einige Reservisten reguläre Truppen ablösen, die aktuell an der Nordgrenze oder im Westjordanland stationiert sind. Diese Einheiten sollen dann in den Gazastreifen verlegt werden. Für manche Reservisten ist es bereits der siebte Einsatz seit Beginn des Krieges.

Nach einer fast zweimonatigen Waffenruhe hatte die israelische Armee ihre Angriffe im Gazastreifen am 18. März wieder aufgenommen. Die indirekten Verhandlungen über eine erneute Waffenruhe – vermittelt von den USA, Ägypten und Katar – blieben bisher ohne Durchbruch.

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