Verfassungsschutz stuft gesamte AfD als gesichert rechtextremistisch ein
- Der Verfassungsschutz nennt als Gründe unter anderem das Volksverständnis der Partei.
- Die Bundesinnenministerin verneint eine Einflussnahme der Politik.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die gesamte AfD als gesichert rechtsextremistisch ein. Der Inlandsgeheimdienst teilte mit, Grund sei die Menschenwürde missachtende, extremistische Prägung der AfD. Der Verdacht, dass die Partei gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtete Bestrebungen verfolge, habe sich bestätigt und in wesentlichen Teilen zur Gewissheit verdichtet.
Verfassungsschutz verweist auf Volksverständnis der AfD
Das Bundesamt erklärte, das in der AfD vorherrschende ethnisch-abstammungsmäßige Volksverständnis sei nicht mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung vereinbar. Es ziele darauf ab, bestimmte Bevölkerungsgruppen von einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe auszuschließen. Die Vizepräsidenten der Behörde, Sinan Selen und Silke Willems, ergänzten, Äußerungen und Positionen der Partei und führender AfD-Vertreter verstießen zudem gegen das Prinzip der Menschenwürde. Das sei maßgeblich für die getroffene Entscheidung gewesen.
Grundlage für die Einschätzung ist eine umfangreiche Materialsammlung, die nur für den internen Dienstgebrauch bestimmt ist und nicht veröffentlich werden soll. Nach Informationen von ARD-Hauptstadtstudio und SWR umfasst das Gutachten mehr als 1.000 Seiten.
Faeser: Kein Einfluss durch Bundespolitik
Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte, der Verfassungsschutz sei zu seiner Einschätzung ohne Einflussnahme aus der Politik gekommen. Das Bundesamt habe einen klaren gesetzlichen Auftrag, gegen Extremismus vorzugehen und die Demokratie zu schützen. Dabei arbeitet es eigenständig: "Die neue Einstufung ist das Ergebnis einer umfassenden und neutralen Prüfung."
Seit 2021 Verdachtsfall
Die Landesämter für Verfassungsschutz in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt hatten die jeweiligen AfD-Landesverbände bereits zuvor als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft. Seit März 2021 zählte der Verfassungsschutz die Gesamtpartei als rechtsextremistischen Verdachtsfall. Mit der jetzigen Einstufung sind weitere nachrichtendienstliche Mittel der Beobachtung erlaubt.
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