Die Berufung des Medienunternehmers Wolfram Weimer zum Kulturstaatsminister trifft bei einigen im Kulturbetrieb auf Skepsis. „Er hat ein Sendungsbewusstsein, um nicht zu sagen: Er ist ein Ideologe“, sagte der Schauspieler Ulrich Matthes der Sendung „3sat-Kulturzeit“. Das „disqualifiziert ihn für das Amt des Kulturstaatsministers“. Weimer sei stramm konservativ und vertrete wirtschaftsliberale Theorien. Diese führe womöglich dazu, dass er für Einschnitte im Subventionssystem der Hochkultur eintreten werde, meinte Matthes.

Der Geschäftsführer des deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, sagte dem Sender, Weimer sei in der Kulturszene weitgehend unbekannt. Es gebe große Sorgen. „Herr Weimer wird darum werben müssen, dass er klassische liberale Kulturpolitik machen wird.“ Diese werde sicher einen konservativen Einschlag haben, aber dürfe nicht in der Manier von US-Präsident Donald Trump zu einer Art kultureller Neuausrichtung führen, sagte Zimmermann. „Und dafür werden wir auch kämpfen.“

Manos Tsangaris, Präsident der Akademie der Künste Berlin, äußerte sich zurückhaltend. Er gehe davon aus, dass Weimer ein kultur- und kunstaffiner Mensch sei, „der sich sehr rasch bewusst sein wird, dass wir gerade in der nächsten Zeit, in den nächsten Jahren starke demokratieorientierte Institutionen benötigen“.

Die CDU hatte den 60-jährigen Medienunternehmer als Staatsminister für Kultur und Medien nominiert. Weimer ist damit designierter Nachfolger der Grünen-Politikerin Claudia Roth.

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