Er wollte nach Angaben der Behörden eine Waffe besorgen und einen anderen Menschen zu einem Anschlag auf jüdische Ziele in Deutschland anstiften: Wegen versuchter Beteiligung an einem Tötungsdelikt hat ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) einen Afghanen in Untersuchungshaft geschickt. Die Bundesanwaltschaft hatte den Mann im November im dänischen Aarhus festnehmen lassen.

Nach früheren Angaben der obersten Anklagebehörde in Deutschland hatte der Beschuldigte Kontakt zu einem verdächtigen Spion eines iranischen Geheimdienstes. Der war im Sommer ebenfalls in Untersuchungshaft gekommen. Ihm soll der Afghane Ende Mai 2025 zugesagt haben, „einer derzeit unbekannten weiteren Person eine Waffe zu verschaffen und sie zu veranlassen, einen Anschlag auf jüdische Ziele in Deutschland zu begehen“.

Der Mann sei in Dänemark schon seit Längerem mit der Beschaffung von Waffen und Zubehör sowie Technik für Sprengvorrichtungen befasst gewesen, hieß es anlässlich der Festnahme. Nach damaligen Angaben der dänischen Polizei handelte es sich um einen 42-Jährigen mit Wohnsitz in Aarhus.

Mutmaßlicher Spion wurde in Aarhus gefasst

Den mutmaßlichen Spion, einen damals 53 Jahre alten Dänen mit afghanischen Wurzeln, hatte die Bundesanwaltschaft am 26. Juni in Aarhus festnehmen lassen. Die Behörde wirft ihm vor, im Auftrag des Irans jüdische Orte und Personen in Berlin ausgespäht zu haben. Ihrer Einschätzung nach sollten auf diese Weise möglicherweise Anschläge vorbereitet werden. Den Auftrag sollen ihm die sogenannten Al-Kuds-Brigaden erteilt haben – die Auslandseinheit der einflussreichen Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht.

Laut Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) stand der mutmaßliche Spion im Verdacht, Vorbereitungen für Brandanschläge getroffen zu haben. Unter anderem soll er versucht haben, Menschen anzuheuern, die diese Anschläge ausführen. Der Iran wies die Vorwürfe entschieden zurück.

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