FDP-Europapolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat die Einladung von AfD-Politikern zur Münchner Sicherheitskonferenz im Februar scharf kritisiert. Im Interview mit WELT TV sagte sie über die Entscheidung: „Ja, ich bin sehr überrascht.“

Sie kenne AfD-Politiker im Europaparlament, „die haben enge Kontakte zu Moskau“. Vor diesem Hintergrund erklärte sie: „Insofern kann sich Moskau in Zukunft auch Spionage ersparen. Es wird dann auf dem Silbertablett serviert.“

Strack-Zimmermann warnte insbesondere vor informellen Gesprächsformaten: „Es geht da gar nicht um die allgemeinen Aussprachen, sondern es gibt auch kleinere Runden, in denen wir uns austauschen können.“ Sitze dort ein AfD-Politiker, dann führe sich die Münchner Sicherheitskonferenz „ad absurdum“. Sie betonte: „Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen.“

Strack-Zimmermann: Das „ist töricht, ist gefährlich“

Das mögliche Entgegenkommen gegenüber der AfD bezeichnete sie als hochriskant. „Dieses Nachgeben auf die AfD nach dem Motto, irgendwann könnte sie ja reagieren oder regieren, ist töricht, ist gefährlich“, sagte Strack-Zimmermann. Man spiele damit „mit der Sicherheit Europas“. Das Gefahrenpotenzial hinter der AfD sei „immer noch nicht angekommen“.

Persönliche Konsequenzen zieht sie aus der Entscheidung nicht. „Nein, ich freue mich, dass ich eingeladen bin. Ich werde dort selbstverständlich sein, aber es wird trotzdem meine Meinung zu hören sein“, sagte Strack-Zimmermann. Ihr Verständnis sei „gleich null“. Zugleich stellte sie klar: „Ich bin nicht Herrin über die Gästeliste.“ Die Entscheidung liege letztlich bei „Wolfgang Ischinger und seinem Team“.

Sie deutete an, dass sich womöglich die US-Regierung eine Teilnahme von AfD-Politikern wünsche. „Ich will keinem unterstellen, dass J.D. Vance jetzt offensichtlich darüber mitentscheidet, wer Gast ist und wer ist nicht Gast“, sagte Strack-Zimmermann. Der US-Vizepräsident hatte bei seiner Rede auf der Sicherheitskonferenz im Februar die „Brandmauer“-Politik kritisiert.

Nach dem Ausschluss der AfD von der Münchner Sicherheitskonferenz in den vergangenen beiden Jahren dürfen 2026 wieder Fachpolitiker der Partei an dem hochrangig besetzten Expertentreffen teilnehmen. Entsprechende Einladungen an Vertreter der Partei seien für die Konferenz im Februar ausgesprochen worden, hieß es.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke