Einsatz für Ukraine „wird uns selbst einiges abverlangen“, mahnt Steinmeier in Weihnachts-Ansprache
Ohne Weihnachten wäre laut Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Welt sehr viel ärmer. „Es ist vor allem die Botschaft: In der Dunkelheit erstrahlt ein Licht“, sagte er in seiner vorab verbreiteten Weihnachtsansprache. „Es macht unser Leben erwartungsvoller, froher, wärmer, zuversichtlicher. Mit solcher Zuversicht haben wir die Kraft, uns für unsere Welt und für unsere Mitmenschen einzusetzen.“ Das gelte für die Politik im Großen und für die vielen kleinen Initiativen überall im Land. Beispielhaft verwies er auf die Sternsinger-Aktion zum Dreikönigstag am 6. Januar, bei der Kinder Spenden für Kinder in Not weltweit sammeln.
„Ich glaube, wenn wir uns gemeinsam mit anderen auf die Suche nach Orientierung, nach Zielen machen, können wir viel gewinnen“, so Steinmeier. „Orientierung gewinnen durch echtes Fragen, durch Offenheit, durch Gespräch und durch gemeinsames Tun: Das kann den vor uns liegenden Weg erhellen und ihm Richtung geben.“ Wichtig sei zudem Gemeinschaft: „Die Bindungen, die uns Halt geben, sind genauso wichtig wie die, die uns in die Pflicht nehmen.“
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und seine Beendigung hob Steinmeier hervor, dass es wichtig sei, „dass wir uns als Europäer gemeinsam unserer Stärke und unserer Werte wieder neu bewusst werden und entsprechend handeln“. In langen Jahrhunderten habe Europa gelernt, wie wichtig und unverzichtbar Freiheit und Menschenwürde, gerechter Friede und demokratische Selbstbestimmung seien. „Das geben wir nicht auf, nicht für uns, nicht für unsere Partner und Freunde. Vieles, was uns wertvoll und unverzichtbar erscheint, wird uns selbst einiges abverlangen. Dazu müssen wir bereit sein – und ich glaube, dazu sind wir bereit.“
Die Ansprache wird am ersten Weihnachtstag um kurz nach 19 Uhr im ZDF und eine Stunde später in der ARD ausgestrahlt. Es ist die vorerst letzte Weihnachts-Ansprache aus dem Schloss Bellevue. Der Berliner Amtssitz des Bundespräsidenten wird ab dem kommenden Jahr umfassend saniert und soll erst 2031 wieder bezugsfertig sein. In der Zwischenzeit residiert das Staatsoberhaupt in einem Interimsbau.
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