US-Geheimdienste gehen mehreren Berichten zufolge weiterhin davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin die gesamte Ukraine erobern und Gebiete ⁠des ehemaligen Sowjetimperiums beanspruchen will.

Der jüngste der Geheimdienstberichte stammte vom September, sagte eine der insgesamt sechs mit den ‍Einschätzungen vertrauten Personen. Demnach stimmen die US-Erkenntnisse mit den Ansichten europäischer Regierungen überein. „Die Geheimdienste sind schon immer davon ausgegangen, dass Putin mehr will“, sagte der demokratische Abgeordnete Mike Quigley aus dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses. Die Darstellung steht im Widerspruch zu den Friedensbemühungen der US-Regierung des republikanischen Präsidenten Donald Trump, der erklärt hat, dass Putin den Krieg beenden will.

Alle Ereignisse im Ukraine-Krieg lesen Sie in unserem Liveticker.

Die Nationale Geheimdienstdirektorin Tulsi Gabbard erklärte in einem Beitrag im Online-Dienst X allerdings, Geheimdienstmitarbeiter hätten den Gesetzgebern mitgeteilt, dass „Russland einen größeren Krieg mit Europa“ vermeiden wolle. Die Lage in der Ukraine zeige, dass Moskau derzeit nicht in der Lage sei, „die gesamte Ukraine, geschweige denn Europa“ zu überrennen.

Die Verhandlungen über einen ⁠20-Punkte-Friedensplan werden für die USA von Trumps ⁠Schwiegersohn Jared Kushner und dem Sondergesandten Steve Witkoff geführt.

Gespräche am Wochenende in den USA verliefen nach Angaben Washingtons „produktiv und konstruktiv“. Eine entsprechende Erklärung veröffentlichten die Delegationen aus den USA und der Ukraine am Abend. Russlands Unterhändler Kirill Dmitrijew teilte den Post und postete zudem ein Selfie mit einem T-Shirt, auf dem „Danke, Miami. Nächstes Mal: Moskau“ stand.

Ein zentraler Streitpunkt in dem Friedensplan bleiben Gebietsfragen. Russland kontrolliert derzeit etwa 20 Prozent der Ukraine. Während Trump die Regierung in Kiew zwei der Insider zufolge zu Gebietsabtretungen drängt, lehnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dies ab.

Teil des Plans sind zudem Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Diese umfassen den Einsatz einer überwiegend europäischen Sicherheitstruppe in Nachbarländern und in der Ukraine sowie eine von den USA ‍unterstützte Luftüberwachung. Selenskyj zeigte sich zuletzt jedoch skeptisch: „Es gibt eine ‍Frage, auf die ich immer noch keine Antwort bekomme: Was werden diese Sicherheitsgarantien tatsächlich bewirken?“

Putin bot am Freitag keine Kompromisse an, erklärte ⁠aber auf seiner jährlichen Pressekonferenz, er sei zu Gesprächen bereit. Seine Bedingungen müssten jedoch erfüllt werden, sagte er und verwies auf jüngste militärische Erfolge.

Auch innerhalb der US-Regierung gibt es Zweifel ‍an einem schnellen Friedensschluss. „Ich ⁠weiß nicht, ‌ob Putin ein Abkommen schließen ‌oder das ganze Land einnehmen ‌will. Das hat er offen gesagt“, erklärte Außenminister Marco Rubio auf einer Pressekonferenz. „Wir wissen, was sie ursprünglich erreichen wollten, als der Krieg begann. Diese Ziele haben ‍sie ⁠jedoch verfehlt.“

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke