BKA zählt über 1000 „verdächtige Drohnenflüge“ in Deutschland
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat einem Bericht der „Bild“ zufolge seit Jahresbeginn mehr als 1000 verdächtige Drohnenflüge registriert. Dies geht demnach aus einem erstmals erstellten internen Bundeslagebild zur Gefährdung durch das „Tatmittel Drohnen“ hervor, das der Zeitung vorliegt.
BKA-Chef Holger Münch sprach der „Bild“ gegenüber von einer „ausgeprägten Gefahrenlage“. Das Lagebild zur Drohnengefährdung werde seit Anfang des Jahres geführt, darin würden „alle Daten von Verdachtsfällen“ einbezogen. Auch Erkenntnisse der Bundeswehr flössen darin ein. „Am meisten betroffen sind bei uns militärische Einrichtungen, Flughäfen, aber auch andere kritische Infrastrukturen – etwa Rüstungsunternehmen oder Hafenanlagen“, sagte Münch.
Auf die Frage, ob die Drohnen immer von russischen Akteuren gesteuert würden, sagte Münch der „Bild“: „Das wissen wir nicht mit hundertprozentiger Sicherheit.“ Dies liege auch an der Schwierigkeit, der Drohnenpiloten überhaupt habhaft zu werden und sie befragen zu können. In vielen Fällen vermutet Münch jedoch nach eigenen Angaben „offensichtlich“ staatlich gesteuertes Vorgehen, das darauf abziele, Verunsicherung zu stiften.
Neben psychologischen Effekten könnten die Drohnenflüge auch der Informationsgewinnung dienen. Münch verwies insbesondere auf Überflüge militärischer Einrichtungen und sagte: „Häufig werden in Deutschland militärische Einrichtungen überflogen, wo auch ukrainische Soldaten ausgebildet werden – die möglicherweise ein Smartphone dabei haben. Die Drohne misst, welche Smartphones vor Ort sind, und kann sie dann später vielleicht wieder an der ukrainischen Front feststellen.“
Bund und Länder hatten vergangene Woche in Berlin ein Gemeinsames Drohnenabwehrzentrum (GDAZ) eingeweiht, um unerlaubt fliegende Drohnen besser zu erkennen und unschädlich machen zu können. Der Arbeitsbetrieb soll im Januar aufgenommen werden.
Anfang des Monats hatte die Bundespolizei bereits eine Drohnenabwehr-Einheit bekommen, die bald 130 Spezialkräfte umfassen soll. Sie wird an Flughäfen, in der Hauptstadt und bundesweit in der Nähe sicherheitsrelevanter Objekte stationiert. Sie soll unter anderem KI-gestützte Störsysteme und automatische Abfangdrohnen einsetzen.
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