„Sind Sie ein weißer Mann?“ – Männer in den USA können wegen „Diskriminierung“ Geld fordern
Unter US-Präsident Donald Trump können weiße Männer mit einer Chefin oder einem schwarzen Boss womöglich eine Entschädigung wegen Diskriminierung verlangen.
Trumps Vize J.D. Vance teilte dazu auf X ein Video der von Trump eingesetzten Gleichstellungsbeauftragten Andrea Lucas. Sie rief Betroffene zur Beschwerde auf.
„Sind Sie ein weißer Mann, der am Arbeitsplatz aufgrund seiner Rasse oder seines Geschlechts diskriminiert wurde?“, erklärte Lucas. „Möglicherweise haben Sie einen Anspruch auf Schadensersatz nach den Bürgerrechtsgesetzen des Bundes.“
Trump hatte Lucas nach seinem erneuten Amtsantritt im Januar zur Vorsitzenden der US-Kommission für Gleichstellung am Arbeitsplatz (EEOC) gemacht. Das Gremium war 1964 während der Bürgerrechtsbewegung gegründet worden, um der Diskriminierung von Schwarzen entgegenzuwirken.
Trump hat solchen Programmen für Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI) allerdings den Kampf angesagt, da er sie für „woken Wahnsinn“ hält. Deshalb soll die EEOC „farbenblind“ agieren und „Leistung“ fördern.
Als Beispiel für den neuen Kurs hatte Vizepräsident Vance am Mittwoch den Bericht eines Drehbuchschreibers geteilt, der in Hollywood als weißer Mann angeblich keine Aufträge bekommen kann.
Vance schrieb dazu, DEI sei „ein gezieltes Diskriminierungsprogramm, das sich in erster Linie gegen weiße Männer richtet“. Die Gleichstellungsbeauftragte Lucas pflichtete ihm bei. Weiße Männer würden „systematisch und rechtswidrig“ benachteiligt, betonte sie.
Die Statistiken widersprechen dem: Nach einer Studie der Denkfabrik Pew Research Center verfügen weiße Haushalte in den USA im Schnitt über zehn Mal so viel Einkommen wie schwarze. Frauen verdienen durchschnittlich 85 Prozent des Gehaltes von Männern. Laut einer McKinsey-Studie aus diesem Jahr sind Managementpositionen in US-Unternehmen im Schnitt nur zu 29 Prozent von Frauen besetzt. Frauen seien „immer noch auf allen Ebenen unterrepräsentiert“, heißt es.
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