Eine deutliche Mehrheit der Deutschen spricht sich in einer Umfrage für höhere Verteidigungsausgaben aus. Fast drei von vier Befragten (72 Prozent) befürworten eine Verdoppelung in den kommenden zehn Jahren, wie die in Hamburg veröffentlichte repräsentative Umfrage „The Berlin Pulse“ im Auftrag der Körber-Stiftung ergab. Zugleich lehnen 61 Prozent eine militärische Führungsrolle Deutschlands in Europa ab.

In der Frage nach der internationalen Rolle Deutschlands gibt es laut Stiftung deutliche Unterschiede zwischen Ost und West. Im Westen plädieren 51 Prozent für mehr deutsches Engagement in internationalen Krisen, im Osten nur 35 Prozent. Umgekehrt fordern im Osten 52 Prozent mehr Zurückhaltung von Deutschland, im Westen 42 Prozent. Deutschlandweit befürworten 48 Prozent mehr Einsatz in Krisen; 43 Prozent wollen weniger Engagement.

Mehr als die Hälfte (59 Prozent) fordern die weitere Unterstützung der Ukraine mit Waffen. Für den Fall eines Abkommens über ein Kriegsende befürworten 56 Prozent, dass sich deutsche Soldaten an europäischen Friedenstruppen in der Ukraine beteiligen sollten. Dennoch gibt es Skepsis: Nur rund ein Fünftel geht davon aus, Russlands Präsident Wladimir Putin sei an einer Verhandlungslösung interessiert. Zudem sehen 47 Prozent der Deutschen Russland als Bedrohung.

Die Umfrage wurde im Auftrag der Stiftung von Forsa durchgeführt. Befragt wurden 1503 wahlberechtigte Personen ab 18 Jahren.

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