Ein Gemälde von Gustav Klimt erzielt ungeahnte Summe. Trump und der Kronprinz verstehen sich bestens. Und: Der Rentenstreit kennt auch Gewinner. Die Lage am Morgen.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

Sie haben doch bestimmt schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, reich zu sein. Also so richtig. Sagen wir: eine Milliarde Euro aufwärts. Was würden Sie sich alles kaufen? Autos, Häuser – vielleicht sogar in einem sonnigeren Land als Deutschland? Oder würden Sie Ihr Geld anlegen? Irgendwo auf dieser Welt gibt es jedenfalls einen sehr reichen Menschen, der sein Geld in Kunst steckt. Viel Geld. Genauer gesagt hat ein solcher Mensch gerade umgerechnet etwa 204 Millionen Euro für das Gemälde "Portrait of Elisabeth Lederer" von Gustav Klimt ausgegeben. Er hat dabei sogar das Wettbieten bei der Auktion in New York gewonnen – ist also nicht die oder der Einzige, der solche Summen zu investieren bereit ist.

Gemälde von Gustav Klimt erzielt bei Auktion über 200 Millionen

"Verrückt", denken Sie? Dabei hat das Gemälde nicht einmal den Preisrekord gebrochen. Den hält nämlich nach wie vor das Leonardo da Vinci (1452-1519) zugeschriebene Bild "Salvator Mundi". 2017 gab jemand dafür sage und schreibe 450,3 Millionen US-Dollar (rund 388 Millionen Euro) aus. Aber Rang zwei hat das Klimt-Gemälde übernommen – von einem Marylin-Monroe-Porträt von Andy Warhol. Ob sich die Reichen im stillen Kämmerlein an der Kunst erfreuen wollen oder sowas als weitere Geldanlage sehen, verraten sie wohl nur ihrem Umfeld. Und ob sich so ein Investment in Kunst lohnt, erfahren wir erst, wenn ein solches Gemälde mal wieder bei einer Auktion den Besitzer wechselt. Aber die Sorgen müssen Sie und ich uns ja nicht machen.

Donald Trump und Mohammed bin Salman

Wie ich im gestrigen morgenstern bereits angekündigt hatte, empfing US-Präsident Donald Trump den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman im Weißen Haus. Und offenbar haben sich die beiden hervorragend verstanden. Denn nicht nur hat der Kronprinz eine Aufstockung seiner Investitionszusagen in den USA von 600 Milliarden auf eine Billion Dollar angekündigt. Nein, er hat auch gleich von Trump die Zusage erhalten, dass er 48 hochmoderne Tarnkappenjets vom Typ F-35 kaufen darf und 300 amerikanische Panzer geliefert bekommt. In Israel dürfte man nur wenig erfreut sein über diesen Rüstungsdeal. Im Oval Office adelte der US-Präsident dann Saudi-Arabien gleich noch zum "wichtigen Nicht-Nato-Verbündeten". 

Die Harmonie der Beiden störte nur eine Reporterin, die sich erdreistete, nach der Ermordung des regierungskritischen saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi zu fragen. Während ein US-Geheimdienst-Bericht darlegt, dass der Kronprinz für den brutalen Mord verantwortlich ist, sagte der US-Präsident nun, der Kronprinz habe nichts von dem Mord gewusst. Woher er das zu wissen glaubt, bleibt wieder einmal Trumps Geheimnis.

Meinung zu Kronzprinz-Besuch "Things happen" – oder, wie Trump einen Mord zur Nebensache erklärte

Drei Gewinner im Renten-Streit

Die Union ist zerstritten, das Rentenpaket der Koalition steht auf der Kippe. Nur Verlierer also? Keineswegs. Es gibt Politiker, die von der Debatte profitieren.

Welche drei das sind und inwiefern sie Gewinner im Renten-Streit sind, besprechen die stern-Politikchefs Veit Medick und Jan Rosenkranz im 5-Minuten-Talk.

Podcast "5-Minuten-Talk" Drei Gewinner im Renten-Streit

Und sonst? Weitere Schlagzeilen

  • Freigabe der Akten über Jeffrey Epstein rückt immer näher
  • Renten steigen im Schnitt um 2,8 Prozent pro Jahr
  • Deutsche Wanderer sterben bei Schneesturm in Nationalpark

Das passiert am Mittwoch, dem 19. November

  • Bundesregierung berät über Drohnenabwehr und Ladesäulen
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Unsere stern+-Empfehlung des Tages

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stern-Dossier Acht Gespräche, die Paare weiterbringen

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Thomas Krause

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