Die Polizei hat in Deutschland und Frankreich fünf mutmaßliche Mitglieder einer Schleuserbande gefasst. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft Dresden und die Bundespolizei mitteilten, wurden am Donnerstag vier Haftbefehle in Frankreich und einer in Deutschland vollstreckt.

Die Bande soll mindestens 880 Personen von der Türkei über Serbien und Österreich nach Deutschland und Frankreich gebracht haben. Es besteht der Verdacht des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern, teilweise in Tateinheit mit einer das Leben gefährdenden Behandlung.

In Deutschland und Frankreich hat die Polizei mehrere Männer im Alter von 26 bis 50 Jahren festgenommen. Sie stehen unter Verdacht einer Schleuserbande anzugehören. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / dpa | Paul Zinken

Bei der Razzia durchsuchte die Bundespolizei den Angaben zufolge vier Wohnungen in Berlin sowie in Frankreich zwei Wohnungen und einen Autohandel. Dabei wurden demnach zahlreiche Mobiltelefone sowie Bargeld in erheblicher Höhe beschlagnahmt. An den Razzien seien mehr als 90 Bundespolizisten beteiligt gewesen.

Mumaßliche Schleuser fliegen durch Unfall auf

Die Ermittler wurden laut Angaben auf die mutmaßlichen Schleuser aufmerksam, als im Sommer 2023 bei einem Unfall nahe Dresden eine illegal eingereiste Frau ums Leben kam. Zu dem Unfall kam es, als der 22 Jahre alte Fahrer vor einer Polizeikontrolle davonrasen wollte. Das Landgericht Dresden verurteilte den Fahrer im vergangenen Jahr wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Ein weiterer Mann erhielt drei Jahre Haft. Die Bande steht unter Verdacht, an dieser Schleusung beteiligt gewesen zu sein.

Mehr als vier Millionen Euro durch Schleusungen eingenommen

Bei den Festgenommenen handelt es sich den Angaben zufolge um fünf Männer im Alter von 26 bis 50 Jahren mit türkischer Staatsangehörigkeit. Ermittelt werde jedoch gegen weit mehr Menschen. Insgesamt 17 bekannte und weitere unbekannte Personen sollen zu dem hierarchisch organisierten Schleusernetzwerk gehört haben. Mit Schleusungen soll das Netzwerk mindestens 4,1 Millionen Euro eingenommen haben.

Hintermänner im Fokus der Ermittler

Gegen die Fahrer der Schleuserfahrzeuge werden den Angaben nach getrennte Verfahren geführt. Mindestens 23 Fahrer seien von der Bande angeworben worden. Das Großverfahren selbst richte sich gegen die mutmaßlichen Hintermänner des Schleusernetzwerks.

MDR (phb)/dpa/AFP

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