Bei der UN-Klimakonferenz fordern Indigene mehr Mitsprache. Der Supreme Court kappt Bedürftigen in den USA die Hilfe. Und: Bärbel Bas erlebt harte Tage. Die Lage am Morgen.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

seit dem Wochenende beraten gut 50.000 Delegierte aus mehr als 190 Staaten über Maßnahmen gegen Klimawandel und Erderwärmung. Auf dem Klimagipfel im Amazonasgebiet sind auch Tausende Vertreter indigener Gemeinschaften vertreten. Sie setzen sich gegen die Zerstörung ihrer angestammten Heimat ein, etwa durch die Abholzung des Regenwalds.

Trotzdem haben offenbar viele Indigene das Gefühl, nicht genug Gehör zu finden. Zunächst hatten rund 3000 Menschen versucht, mit einem Marsch auf die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels hinzuweisen. Am Ende dieses Protestmarsches drangen Dutzende Indigene auf das hochgesicherte Gelände der Weltklimakonferenz ein. Dabei kam es zu Gerangel mit Sicherheitskräften, von denen mindestens zwei verletzt wurden.

Indigene erstürmen Gelände der UN-Klimakonferenz

Die Veranstalter des Protestmarsches distanzierten sich umgehend von der Gewalt: "Die Handlungen, die nach dem Marsch stattfanden, gehören nicht zur Organisation des Ereignisses", erklärte die beteiligte Organisation 350.org. Eine lokale Journalistin äußerte zumindest für den Protest Verständnis: Eine solche Eskalation habe sich schon lange angekündigt. In Brasilien würden immer wieder Umweltschützer getötet, "es gibt diesen Schmerz schon seit langer Zeit". Mit dem Eindringen hätten die Indigenen ein Zeichen setzen wollen.

Sie sind nicht die einzigen Kritiker der Konferenz: Die Gruppe der am wenigsten entwickelten Staaten hat die Schwerfälligkeit der jährlichen UN-Gipfel angeprangert. Die Ergebnisse seien dürftig, obwohl die Klimakrise inzwischen überall Zerstörungen anrichte und Menschenleben koste, sagte der Diplomat Evans Njewa aus Malawi.

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Oberstes Gericht der USA kappt Lebensmittelhilfen

Noch immer herrscht in den USA der Shutdown und das betrifft auch die Bedürftigen im Land. Denn die Regierung von Donald Trump hat auch die Auszahlungen der Gelder aus dem Ernährungshilfeprogramm Snap gestoppt. Nach einer juristischen Niederlage stärkt nun der Oberste Gerichtshof der USA den Standpunkt der Regierung: Die Lebensmittelhilfen werden nicht ausgezahlt.

Warum bei rund 7 Millionen Arbeitslosen in dem reichen Land USA ganze 42 Millionen Menschen auf Unterstützung angewiesen sind, ist eine gute Frage. Aber offenbar garantiert ein Job in den Vereinigten Staaten nicht unbedingt, dass es für Wohnen und Essen reicht.

Vier Milliarden US-Dollar spart die Regierung bei Snap ein. Alles rechtens, urteilt nun der Oberste Gerichtshof der USA und kassiert damit das Urteil der vorherigen Instanz. Bei der nächsten US-Wahl könnte es ins Gewicht fallen, wem die unterstützten Wahlberechtigten Shutdown und Streichung der "Food Stamps" anlasten: den Demokraten – wie Trump nicht müde wird zu wiederholen – oder Trumps Republikanern? Zum Glück ist ein Ende des Shutdowns in Sicht, sodass die Bedürftigen bald wieder vollere Tische und Kühlschränke haben dürften.

Wegen Shutdown in den USA Supreme Court kürzt 42 Millionen Amerikanern das Essen

Die harten Tage der Bärbel Bas

Die Bürgergeldreform ist immer noch nicht durch, das Rentenpaket ist höchst umstritten. Wird Bärbel Bas gerade etwa zur Problemministerin?

Darüber diskutieren die stern-Politikchefs Veit Medick und Jan Rosenkranz im 5-Minuten-Talk.

Podcast "5-Minuten-Talk" Die harten Tage der Bärbel Bas

Und sonst? Weitere Schlagzeilen

  • Ex-Minister Lindner wechselt als Manager in die Autobranche
  • Ermittler werfen Selenskyj-Vertrautem "weitverzweigte Korruption" vor
  • Klima-Risiko-Index: Karibik und Südostasien leiden am meisten – und Deutschland

Das passiert am Mittwoch, dem 12. November

  • US-Repräsentantenhaus berät über den Übergangshaushalt
  • Die "Wirtschaftsweisen" stellen in Berlin ihr Jahresgutachten vor
  • In Berlin feiern Regierung und Parlament den 70. Jahrestag der Gründung der Bundeswehr

Unsere stern+-Empfehlung des Tages

Mit dem Herbst beginnt auch die Erkältungszeit. Hoffentlich hat es Sie noch nicht erwischt. Falls Sie wissen wollen, wie Sie Ihre Abwehrkräfte gezielt stärken können, haben wir Ihnen dafür fünf Rezepte zusammengestellt. Omas Hühnersuppe ist übrigens nicht dabei – schließlich kennen wir weder Ihre Oma noch deren Rezept.

Von Borschtsch bis Zwiebelsuppe – fünf Rezepte, die die Abwehrkräfte stärken

Power aus der Knolle: Borschtsch Die Rote Bete hat in der Herbst- und Winterzeit nicht nur Saison, sondern punktet zudem mit einem tollen Nährstoffprofil aus diversen B-Vitaminen B, Vitamin C, Kalium, Magnesium, Zink, Selen und Eisen. Vor allem aber verleihen die sekundären Pflanzenstoffe der Knolle – allen voran das Betanin, das ihr die einzigartig rote Farbe gibt – ihre antioxidative und entzündungshemmende Wirkung, die sie in Erkältungszeiten zur Powerwaffe gegen Krankheitserreger macht. Im russischen Borschtsch hat sie ihren großen Auftritt.
Rezept für einen Borschtsch-Eintopf
Zutaten für vier Personen
1,8 Liter Rinderbrühe
500 g Suppenfleisch, Rind
1 Zwiebel 
2 Knoblauchzehen
800 g Kartoffeln 
800 g Rote Bete
400 g Möhren
200 g Weißkohl
Olivenöl
2 EL Tomatenmark 
4 Lorbeerblätter
Salz, Pfeffer
1 Prise Muskat
1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 Becher Schmand zum Servieren
1 Bund Petersilie 
Zubereitung 
1. Brühe in einem großen Topf zum kochen bringen, Hitze reduzieren und Suppenfleisch in die Brühe geben. Abgedeckt etwa eine Stunde köcheln lassen, dabei den Schaum mit einer Kelle entfernen. Im Anschluss herausnehmen und klein schneiden. 
2. In der Zwischenzeit das Gemüse vorbereiten: Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. Kartoffeln, Rote Bete und Möhren schälen. Weißkohl von den äußeren Blättern befreien, putzen, halbieren und dann den Strunk entfernen. Kartoffeln würfeln, rote Bete, Weißkohl und Möhren raspeln. Petersilie waschen und trocken schütteln.
3. Den Weißkohl in die Fleischbrühe geben und köcheln lassen. Etwas Öl in einer separaten Pfanne erhitzen und Knoblauch und Zwiebeln andünsten. Tomatenmark hinzugeben und mitdünsten. Dann rote Bete, Möhren und Kartoffeln hinzugeben und etwa 10 Minuten auf mittlerer Hitze anbraten. Alles zum Kohl geben. Lorbeerblätter hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Kreuzkümmel abschmecken. 
4. Das Rindfleisch hinzugeben und alles nochmal 45 bis 60 Minuten köcheln lassen. 
5. Borschtsch in Schüsseln mit jeweils einem Esslöffel Schmand und frischer Petersilie servieren.  © GettyImages
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Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag! 

Passen Sie auf sich auf!

Thomas Krause

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