Wie wahrscheinlich ist es, dass Russland Nato-Gebiet angreift? Alexander Sollfrank, Generalleutnant der Bundeswehr, hat eine klare Meinung.
 

Russland wäre schon heute in der Lage, Nato-Gebiet regional begrenzt anzugreifen. Davon ist der Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Alexander Sollfrank, überzeugt.

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"Es lässt sich feststellen, dass Russland trotz des Krieges in der Ukraine über ein sehr großes Militärpotenzial verfügt", sagte Sollfrank bei der jährlichen Bundeswehrtagung am Freitag in Berlin. "Damit ist bereits heute Russland zu einem regional begrenzten Angriff auf das Nato-Territorium befähigt."

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Allerdings glaubt der Experte von der Bundeswehr nicht, dass so ein Angriff zeitnah erfolgen wird. "Im Moment gehen wir zusammen mit unserem Nato-Partner davon aus, dass ein Angriff auch aufgrund der Bindung in der Ukraine derzeit nicht bevorsteht", sagte Sollfrank. Nach Ende des Ukrainekrieges sei ein "großflächiger" Angriff auf die Nato aber durchaus möglich.

"Wir sind für Russland eine kritische Größe"

Deutschland steht nach Ansicht von Sollfrank im russischen Fokus. "Russland nimmt uns besonders ins Visier, da wir mitten in Europa eine geografisch, politisch und wirtschaftlich zentrale Rolle einnehmen", sagte der Generalleutnant. "Wir sind für Russland eine kritische Größe." 

Seit 2022 beobachte man bei der Bundeswehr eine Zunahme von Sabotageanschlägen, zum Beispiel gegen Boote und Schiffe der Marine. Diese seien "professionell und mit guter Kenntnis ausgeführt".

Mit dem "Operationsplan Deutschland" sei die Bundesrepublik aber schon heute auf einen russischen Angriff vorbereitet, betonte Sollfrank. Der Plan regelt die Abläufe, wenn der Bündnis- oder Verteidigungsfall eintritt. Unter anderem ist vorgesehen, im Ernstfall über Deutschland als Drehscheibe in nur 180 Tagen 800.000 Soldatinnen und Soldaten aus verschiedenen Nato-Ländern samt Material verlegen zu können.

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