Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Armee angewiesen, sofort „intensive Angriffe“ im Gazastreifen auszuführen. Dies teilte das Büro Netanjahus nach einer Sicherheitsberatung des Regierungschefs mit. Im südlichen Gazastreifen war es zuvor ungeachtet der Waffenruhe zu einem Feuergefecht gekommen.

Der israelische Armeesender meldete, bewaffnete Mitglieder der Terrororganisation Hamas hätten auf israelische Soldaten geschossen. Nach Angaben palästinensischer Augenzeugen kam es anschließend zu Artilleriebeschuss mehrerer Gebiete im Bereich von Rafah. Alle Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Seit Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 10. Oktober im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump gab es immer wieder tödliche Zwischenfälle. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mehr als 90 Palästinenser getötet. Vor gut einer Woche wurden zwei israelische Soldaten bei einem Angriff mit einer Panzerfaust getötet.

Netanjahu äußerte sich nach einer Sitzung mit den Sicherheitsspitzen. Das Treffen war einberufen worden, „um Israels Schritte als Reaktion auf die Verstöße zu besprechen“, nachdem die Hamas am Vorabend sterbliche Überreste einer getöteten Hamas-Geisel überstellt hatte, deren Leichnam schon vor zwei Jahren von der israelischen Armee im Gazastreifen teilweise geborgen worden war.

Die Hamas hatte den Sarg mit Teilen sterblicher Überreste am Montagabend im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergeben. Auf israelischer Seite war der Eindruck entstanden, damit sei gemäß der Waffenruhevereinbarung die 16. getötete Geisel von der Hamas übergeben worden. Nach der Identifizierung durch die Gerichtsmedizin stellte sich jedoch heraus, dass es sich um weitere sterbliche Überreste von Ofir Tsarfati handelte, dessen Leichnam vor zwei Jahren teilweise geborgen und nach Israel gebracht worden war.

Die Hamas kündigte zunächst an, um 20 Uhr Ortszeit (19 Uhr MEZ) eine weitere Leiche auszuhändigen. Diese sei in einem Tunnel gefunden worden. Nach Netanjahus Ankündigung intensiver Angriffe erklärte die Hamas hingegen, die geplante Übergabe werde verschoben. Zur Begründung hieß es, Israel habe gegen die Waffenruhe verstoßen. Dies werfen sich beide Konfliktparteien gegenseitig vor. Die Übergabe aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln – auch der sterblichen Überreste der toten Geiseln – an Israel ist Teil der Vereinbarung einer Waffenruhe zwischen Hamas und Israel.

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