Israels Armee wirft Hamas Verstoß gegen Waffenruhe vor
In Gaza erweist sich die Waffenruhe als sehr brüchig. Israels Armee warf am Sonntag der in dem Küstenstreifen regierenden Terrororganisation einen schweren Verstoß gegen die Vereinbarung vor. Die Organisation habe mehrere direkte Angriffe gegen israelische Truppen ausgeführt, teilte ein ranghoher israelischer Militär mit. Die Vorfälle ereigneten sich demnach hinter der vereinbarten Linie, auf die sich die Armee am 10. Oktober im Gazastreifen zurückgezogen hatte.
Die Hamas bestritt einen Bruch der Waffenruhe und ließ durch einen Vertreter mitteilen, die Organisation bekenne sich zu der Vereinbarung.
Zuvor waren Meldungen bekannt geworden, nach denen das israelische Militär einen Angriff im Gazastreifen gestartet hatte. Zunächst schwieg die Armeeführung dazu, erklärte dann aber, israelische Streitkräfte seien ihrerseits mehrfach außerhalb der Pufferzone in dem Palästinensergebiet von der Hamas angegriffen worden. Die Attacken, unter anderem mit einer Panzerfaust und durch Scharfschützenfeuer, seien ein eklatanter Verstoß gegen die Waffenruhe. Auf diese konkreten Vorwürfe hatte die Hamas bisher nicht reagiert.
Angriffe aus Israel im Süden von Gaza
Der öffentliche israelische Rundfunk Kan meldete, die Luftwaffe greife Rafah im Süden des Gazastreifens an. Auch andere Medien berichteten von Luftangriffen.

Fragiler Friede Der Krieg scheint vorbei – in den Köpfen der Israelis aber geht er weiter
Das israelische Militär hatte am Freitag mitgeteilt, "mehrere Terroristen" hätten in der Gegend von Rafah das Feuer auf Soldaten eröffnet. Verletzt worden sei dabei niemand. Später habe das Militär am selben Tag eine weitere Gruppe von "Terroristen" angegriffen, die sich Truppen in Chan Junis genähert habe. Das Militär sei weiterhin im Einsatz, um Bedrohungen zu beseitigen, hieß es weiter.
Ein zentraler Streitpunkt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas bei der Umsetzung der von den USA vermittelten Waffenruhe ist die Übergabe der Leichen von Geiseln. Israel fordert die Herausgabe der sterblichen Überreste aller 28 getöteten Geiseln. Die Hamas hatte alle 20 noch lebenden Geiseln nach einem mehr als zweijährigen Martyrium freigelassen und die Leichen von zwölf weiteren übergeben. Die Bergung der unter Trümmern begrabenen Toten erfordere jedoch besondere Anstrengungen und spezielle Ausrüstung, argumentieren die palästinensischen Terroristen.
Inzwischen werden in Israel Stimmen wieder lauter, die an einer Chance auf Frieden mit der Hamas bezweifeln. So forderte Polizeiminister Itamar Ben-Gvir sogar eine Wiederaufnahme des Gaza-Kriegs. Der rechts-religiöse Politiker rief auf der Plattform X Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dazu auf, die Armee anzuweisen, "die Kampfhandlungen im Gazastreifen vollständig und mit voller Stärke wieder aufzunehmen".
Ruf nach "restloser Vernichtung"
Die trügerischen Vorstellungen, Hamas werde ihre Haltung ändern oder auch nur ein von ihr unterschriebenes Abkommen einhalten, erweisen sich, wie zu erwarten, als gefährlich für unsere Sicherheit, schrieb Ben-Gvir. "Die nazistische Terrororganisation muss restlos vernichtet werden – und zwar möglichst bald."
Seit dem 10. Oktober herrscht im Gazastreifen offiziell eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas. Es gab allerdings bereits mehrere gewaltsame Zwischenfälle. Ben-Gvir hatte die Waffenruhe-Vereinbarung von Anfang an kritisiert und auch dagegen gestimmt.
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