Nach teils tödlichen Kämpfen zwischen Afghanistan und Pakistan sind Delegationen aus beiden Ländern auf dem Weg zu Verhandlungen nach Katar. Afghanistan werde durch den Geheimdienstchef und den Verteidigungsminister vertreten, teilte die Taliban-Regierung am Samstag mit. Der staatliche pakistanische Fernsehsender PTV meldete lediglich, die pakistanische Delegation breche am Samstag nach Doha auf.

Die Kämpfe hatten die Spannungen zwischen beiden Ländern drastisch verschärft. Bei gegenseitigen Angriffen gab es seit vergangener Woche Dutzende Tote und Hunderte Verletzte. Beide Seiten erklärten, sie reagierten nur auf die Aggression des Nachbarlandes. Sie teilen sich eine 2.611 Kilometer lange Grenze, die als Durand-Linie bekannt, aber von Afghanistan nie anerkannt worden ist. Pakistan beschuldigt Afghanistan, militante Kämpfer zu beherbergen, die in den Grenzgebieten Anschläge verüben. Die Taliban-Regierung weist das zurück.

Zahl der Todesopfer wird immer wieder korrigiert

Am Mittwoch hatten sich beide Seiten auf eine Waffenruhe geeinigt, die am Freitagabend auslief. Stunden später griff Pakistan erneut an. Pakistanische Sicherheitsbeamte sagten der Nachrichtenagentur AP, Ziel der Luftangriffe seien Verstecke der Extremistengruppe Hafiz Gul Bahadur im Osten der afghanischen Provinz Paktika gewesen. Dabei seien Dutzende bewaffnete Kämpfer getötet worden. Tote unter der Zivilbevölkerung habe es nicht gegeben. Es handle sich um eine Reaktion auf den Selbstmordanschlag auf ein Lager der Sicherheitskräfte in Mir Ali in der pakistanischen Nordwestprovinz Khyber Pakhtunkhwa am Freitag.

Afghanische Regierungsvertreter erklärten dagegen, bei den Luftangriffen seien mindestens zehn Zivilisten getötet worden, darunter Frauen und Kinder. Talibansprecher Sabihulla Mudschahid sprach von „wiederholten Verbrechen der pakistanischen Streitkräfte“. Afghanistan betrachte sie als „vorsätzliche Versuche“, den Konflikt zu verlängern.

Der afghanische Cricket-Verband hatte der Nachrichtenagentur AFP zudem mitgeteilt, bei den Angriffen seien auch drei Cricket-Spieler getötet worden, die sich für ein Turnier in der Region aufgehalten hätten. Zuvor hatte der Verband von acht getöteten Spielern gesprochen.

Seit der Rückkehr der radikalislamischen Taliban an die Macht in Afghanistan im August 2021 hat es wiederholt Scharmützel zwischen Einheiten der beiden Nachbarländer gegeben. Pakistan wirft Afghanistan seit Langem vor, Milizen Schutz zu gewähren, die in Pakistan Anschläge verüben. Die Taliban-Regierung in Kabul bestreitet dies.

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