Nato-Chef macht sich über russische Marine lustig
Ein Witz von Nato-Generalsekretär Mark Rutte dürfte in Moskau gerade wohl niemanden amüsieren. Der Niederländer hatte sich über den "humpelnden" Zustand eines russischen U-Bootes lustig gemacht, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.
"Was für ein Unterschied zu Tom Clancys Roman 'Die Jagd auf Roter Oktober' aus dem Jahr 1984. Heute scheint es eher eine Jagd auf den nächsten Mechaniker zu sein", ulkte Rutte während einer Rede am Montag in Slowenien. Er sagte außerdem, es gebe "kaum noch russische Marinepräsenz im Mittelmeer".
Mehrere Nato-Länder begleiten und beobachten U-Boot "Novorossiysk"
Der Hintergrund von Ruttes Bemerkungen ist ein Vorfall am Samstag. Die niederländische Marine eskortierte das russische U-Boot "Novorossiysk" und den Begleitschlepper Yakov Grebelskiy durch die Nordsee, bis sie die niederländische ausschließliche Wirtschaftszone verließen. Die Schiffe kamen aus dem Mittelmeer und wurden bereits im Ärmelkanal von einem britischen Marineschiff begleitet. Ein Militärhelikopter war ebenfalls im Einsatz.
Bereits am Donnerstag hatte die Nato auf X mitgeteilt, dass sie ein russisches U-Boot überwache, das vor der Küste der Bretagne aufgetaucht sei. Ob es sich dabei um die "Novorossiysk" handelte, blieb unklar.
Die niederländische Marine erklärte, dass sie alle russischen Marinefahrzeuge eskortiere, um Sabotage zu verhindern, obwohl es in der ausschließlichen Wirtschaftszone ein internationales Durchfahrtsrecht gebe. Inzwischen hat die "Novorossiysk" die Ostsee erreicht, wie die "Kieler Nachrichten" am Montag berichteten.
Russland dementiert Berichte über Schäden
Die russische Schwarzmeerflotte erklärte, das dieselbetriebene U-Boot "Novorossiysk" sei vor der Küste Frankreichs aufgetaucht, um die Navigationsvorschriften im Ärmelkanal einzuhalten. Sie wies Berichte über eine schwerwiegende Fehlfunktion zurück, wie Reuters weiter berichtete.
"Die von einer Reihe von Medien verbreiteten Informationen über eine angebliche Fehlfunktion und die daraus resultierende Notauftauchung des dieselelektrischen U-Boots 'Novorossiysk' vor der Küste Frankreichs entsprechen nicht der Realität", erklärte der Pressedienst der russischen Schwarzmeerflotte am Montag laut der russischen Nachrichtenagentur Tass. Vielmehr habe das U-Boot einen "planmäßigen Transit zwischen den Flotten" durchgeführt.
"Gemäß den internationalen Schifffahrtsvorschriften dürfen U-Boote den Ärmelkanal nur an der Oberfläche befahren", fügte er hinzu.
Der oppositionelle russische Telegram-Kanal VChK-OGPU berichtete am 27. September laut der britischen BBC, dass in der Straße von Gibraltar Kraftstoff in den Laderaum der "Novorossiysk" ausgetreten sei, wodurch sich die Explosionsgefahr erhöht habe. Der Beitrag behauptete laut dem ukrainischen Portal "Kyiv Independent", dass die Besatzung mangels qualifizierter Fachleute an Bord gezwungen war, aufzutauchen und den Laderaum direkt ins Meer zu entleeren, um eine Explosion zu vermeiden.

"Novorossiysk" seit 2024 Teil der Schwarzmeerflotte
Das niederländische Nachrichtenportal "NL Times" berichtete, dass das U-Boot ein Treibstoffleck hatte und daher gezwungen war, an der Oberfläche zu bleiben. Das Unterseefahrzeug war demnach im Mittelmeer im Einsatz gewesen und sei auf dem Weg zu einem Hafen in der Nord- oder Ostsee gewesen, um dort repariert zu werden. Der Grund: Russland hat keinen Zugang zu Häfen im Schwarzen Meer oder in Syrien.
Die "Novorossiysk" ist ein U-Boot der Kilo-Klasse, das mit Kalibr-Langstrecken-Marschflugkörpern ausgerüstet ist, wie die "Moscow Times" berichtet. Es wurde 2014 in Dienst gestellt und ist seit 2024 Teil der Schwarzmeerflotte. Das U-Boot sei leiser als die meisten russischen Atom-U-Boote und in erster Linie für Einsätze in flachen Gewässern in der Nähe ihrer Heimathäfen konzipiert.
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