Bis Ende August wurden in Berlin mehr Menschen eingebürgert als im gesamten Vorjahr. Seit Januar erhielten 27.055 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft. Das geht aus einer Anfrage des „Tagesspiegels“ an das Berliner Landesamt für Einwanderung (LEA) hervor. Im Vorjahr wurden 21.811 Einbürgerungen bewilligt. 2023 erhielten in Berlin gut 9000 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft

Nach „Tagesspiegel“-Informationen gingen im laufenden Jahr 25.348 Einbürgerungsantrage im LEA ein, 1004 Anträge wurden bis Ende August abgelehnt. Nach den Worten von LEA-Direktor Engelhard Mazanke könnten es im laufenden Jahr 40.000 Einbürgerungen werden. Das schätzte Mazanke im Juli.

Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, arbeitet die für Einbürgerungsverfahren zuständige Abteilung Staatsangehörigkeiten zur Zeit sogar mit weniger Personal als vorgesehen. Von 179 Stellen sollen derzeit nach nur 156 besetzt sein. Trotzdem erreicht die Abteilung Spitzenwerte.

Kritik am digitalen Verfahren

Das LEA ist in Berlin seit Anfang 2024 für Einbürgerungen zuständig, zuvor waren es die Bezirke. Seitdem sind die Zahlen deutlich gestiegen, unter anderem weil das Amt einen Antragsstau von Zehntausenden Fällen abarbeitet, der in den vergangenen Jahren entstanden war.

Nach Angaben des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) geht die gestiegene Zahl auf schnellere digitale Verfahren und bundesgesetzliche Regeln zurück – und nicht auf laschere Prüfungen der Anträge. Das hatte Wegner im Juli bei einem Besuch des Landesamts für Einwanderung betont.

Hintergrund sind Diskussionen über die Sicherheit des digitalisierten Verfahrens im Sommer. Einige Unionspolitiker im Bund hatten vor „Turbo-Einbürgerungen“ in der Hauptstadt gewarnt. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) ließ in der „Bild“-Zeitung Zweifel daran erkennen, dass das Verfahren in Berlin ordnungsgemäß funktioniert, und mahnte genaue Prüfungen der Bewerber an.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatte darauf hingewiesen, dass das in Berlin praktizierte Verfahren auf Basis digitaler Anträge und online eingereichter Unterlagen effizienter und damit sicherer sei als die analoge Variante.

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