Reker bedauert Satz von der „Armlänge Abstand“ nach Kölner Silvesternacht
Kölns scheidende Oberbürgermeister Henriette Reker (parteilos) bedauert ihre am meisten kritisierte Aussage von der „Armlänge Abstand“, den Frauen zu Fremden halten sollten. Nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht 2015/2016 hatte sie gesagt, dass man Menschen, zu denen man kein Vertrauensverhältnis habe, nicht zu nahe an sich heranlassen sollte und sprach von einer Armlänge Abstand. „Das würde ich nicht mehr aus einer städtischen Broschüre zitieren, das würde ich überhaupt nicht mehr sagen. Weil das so verstanden wurde, als wäre den Frauen nichts passiert, wenn sie eine Armlänge Abstand gehalten hätten. So war es nicht gemeint“, sagte Reker in einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Die Oberbürgermeisterin hatte damals auf die Frage nach präventivem Schutz gesagt: „Es ist immer eine Möglichkeit, eine gewisse Distanz zu halten, die weiter als eine Armlänge betrifft. Also von sich aus schon gar nicht eine große Nähe zu suchen zu Menschen, die einem fremd sind, zu denen man kein gutes Vertrauensverhältnis hat.“ Im Anschluss hatte es einen Shitstorm in den sozialen Medien gegeben, auch die „New York Times“ berichtete. Reker wurde unter anderem Naivität vorgeworfen. Ihre Aussage bezeichnete sie bereits im Jahre 2016 als „unglücklich“.
Vor ihrer ersten Wahl 2015 war Reker Opfer eines Messer-Attentats durch einen Rechtsextremen geworden, bei dem sie lebensgefährlich verletzt wurde. Zur Zahl der Morddrohungen in ihrer Amtszeit sagte sie: „Ich habe irgendwann aufgehört, sie zu zählen.“
Reker scheidet Ende Oktober nach ihrer zehnjährigen Amtszeit aus ihrem Amt aus. Auf sie folgt der SPD-Politiker Torsten Burmester (62), der sich am 28. September in der Stichwahl gegen die grüne Kandidatin Berivan Aymaz (53) durchgesetzt hatte.
Sie müsse nach zehn Jahren Amtszeit mit Dienstwagen und Fahrer erst wieder das Autofahren trainieren, sagte sie im Interview. „Ich kann nicht mehr kochen und ich fahre noch nicht gut Auto, weil ich über so viele Jahre einen Fahrer hatte“. Mit ihrem Ehemann, dem australischen Golflehrer Perry Somers, habe sie aber in den vergangenen Monaten geübt. Reker sagte: „Ich habe mir ein kleines Auto gekauft und bin mit meinem Mann viele Stunden im Gewerbegebiet Rodenkirchen hin und her gefahren und habe einparken geübt. Aber ich würde immer noch keine weiten Strecken fahren mit dem Auto.“
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