Nach den Ansprachen von US-Präsident Donald Trump und Verteidigungsminister Pete Hegseth auf einem Militärstützpunkt bei Washington hat die demokratische Senatorin Tammy Duckworth den Rücktritt des Ministers gefordert. Die Kriegsveteranin bezeichnete Hegseth am Dienstag (Ortszeit) als „den am wenigsten qualifizierten Verteidigungsminister der Geschichte“. Duckworth war Soldatin im Irakkrieg und wurde dort so schwer verwundet, dass sie beide Beine verlor.

Die Veranstaltung, für die ranghohe US-Militärs aus aller Welt angereist waren, habe sowohl die Zeit der Militärs als auch Steuergelder verschwendet, kritisierte sie. Zudem bezeichnete sie Trumps Vorschlag, US-Städte als Übungsgelände für das Militär zu nutzen, als „unamerikanisch“.

Außerdem warf sie Hegseth vor, durch seine Regeländerungen im Militär Schikanierung zu fördern. Duckworth nannte dies „absolut entsetzlich“ und fügte hinzu, dass Hegseth, selbst ein Veteran, sich bewusst sein sollte, dass Soldaten durch Schikane im Dienst bereits ihr Leben verloren hätten. Die von Hegseth angestoßenen Änderungen an den Einsatzregeln würden „mehr Feinde Amerikas schaffen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass diese Feinde gefangene amerikanische Soldaten foltern“, warnte sie.

Der Pentagon-Chef hatte Generäle, Admiräle und andere ranghohe Militärs am Dienstag nach Quantico beordert, ohne den genauen Grund dafür zu nennen. In seiner etwa einstündigen Rede wiederholte Hegseth Tiraden gegen eine sogenannte Woke-Kultur, die sich auch innerhalb der Streitkräfte ausgebreitet habe.

Künftig solle es etwa geschlechtsneutrale Standards für körperliche Fitness geben oder solche, die sich am Niveau der Männer ausrichten. Wenn das bedeute, dass einige Frauen nicht für den Kampfeinsatz infrage kämen, sei das eben so, sagte der Pentagon-Chef.

Hegseth kündigte zudem an, einige der nach Skandalen beim Militär eingeführten Schutzmaßnahmen für Soldaten zu lockern. Dazu gehöre etwa, dass Schikanen gegen neue Rekruten nicht mehr rigoros geahndet werden. Hegseth sagte, er habe eine Überprüfung der „Definitionen des Ministeriums für sogenanntes toxisches Führungsverhalten, Mobbing und Schikanen angeordnet, um Führungskräften die Möglichkeit zu geben, Standards durchzusetzen, ohne Vergeltungsmaßnahmen oder Nachfragen befürchten zu müssen“.

Negative Einschätzungen in Personalakten sollten in diesem Zusammenhang auch nicht dauerhaft aufbewahrt werden, sagte Hegseth. „Menschen machen ehrliche Fehler, und unsere Fehler sollten nicht unsere gesamte Karriere bestimmen.“ Schikanen von Kameraden und rücksichtsloses Verhalten von befehlshabenden Offizieren wurden in den vergangenen Jahren mit einer ganzen Reihe von Selbstmorden bei den US-Streitkräften in Zusammenhang gebracht.

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