Trump schlägt "Friedensrat" für Gaza unter seiner Leitung vor
US-Präsident Donald Trump hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus empfangen. Trump hat im Anschluss einen Friedensvorschlag für ein Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vorgelegt. In dem Dokument, das vom Weißen Haus veröffentlicht wurde, steht unter anderem: Wenn beide Seiten diesem Vorschlag zustimmen würden, werde der Krieg sofort beendet sein. Wie weit die konkreten Verhandlungen sind, blieb zunächst unklar.
Trump hat dabei einen "Friedensrat" für den Gazastreifen unter seiner Leitung vorgeschlagen. "Niemand wird gezwungen, Gaza zu verlassen", heißt es darin zudem mit Blick auf die palästinensische Zivilbevölkerung.
Innerhalb von 72 Stunden nach der israelischen Zustimmung sollen alle Geiseln freikommen, im Gegenzug lasse Israel Hunderte Gefangene frei und zieht seine Armee schrittweise zurück. Gaza werde zu einer entmilitarisierten, terrorfreien Zone, die Hamas verzichte auf jede Rolle in der Verwaltung, ihre Mitglieder könnten Amnestie oder Ausreise erhalten. Eine internationale Stabilisierungstruppe und umfassende Hilfslieferungen sollten sofort beginnen, zusätzlich entstehe eine Sonderwirtschaftszone. Der Gazastreifen werde vorübergehend von einem technokratischen Komitee verwaltet, bis die Palästinenser-Regierung Reformen abgeschlossen hat. Sollten beiden Seiten dem Vorschlag zustimmen, soll der Krieg sofort enden.
Trump äußerte sich optimistisch über eine rasche Friedenslösung im Gaza-Krieg. Eine Einigung sei "mehr als sehr nahe". Trump sagte weiter, Netanjahu habe seinen Friedensplan akzeptiert – eine Zustimmung der radikalislamischen Hamas stehe allerdings noch aus. Er gehe davon aus, dass von der Palästinenser-Gruppe eine positive Reaktion kommen werde, sagte Trump.
Trump stellte 21-Punkte-Friedensplan vor
Trump hatte am Wochenende Hoffnungen auf einen Durchbruch bei den Bemühungen um ein Ende des Gaza-Krieges genährt. "Wir werden es schaffen", schrieb er in seinem Onlinedienst Truth Social. Zum ersten Mal seien alle Beteiligten "an Bord".
Nach Angaben von Trumps Sondergesandten Steve Witkoff hatte Trump vor einigen Tagen bei einem Treffen mit Vertretern arabischer Staaten einen 21-Punkte-Friedensplan für den Nahen Osten präsentiert.
Darin sind nach Angaben von Diplomaten unter anderem eine dauerhafte Waffenruhe und die Freilassung aller Geiseln durch die radikalislamische Hamas vorgesehen. Zudem sollen sich die israelischen Truppen aus dem Gazastreifen zurückziehen. Britische Medien berichten, der frühere britische Premierminister Tony Blair könnte eine zentrale Rolle in einer Übergangsregierung des Gazastreifens spielen.

Generalversammlung Auf der Bühne zetert Netanjahu, doch hinter den Kulissen ist Bewegung
Weißes Haus: Netanjahu entschuldigt sich bei Katar
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Katar nach Angaben des Weißen Hauses zudem um Entschuldigung für den Luftangriff von Anfang September gebeten. Bei seinem Besuch im Weißen Haus habe Netanjahu gemeinsam mit US-Präsident Donald Trump mit dem katarischen Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani telefoniert, erklärte das Weiße Haus in Washington.
Netanjahu habe sein "tiefes Bedauern" darüber bekundet, dass Israel die katarische Souveränität verletzt habe und bei dem Raketenangriff auf Hamas-Ziele unbeabsichtigt ein katarischer Soldat getötet worden sei, hieß es in der Erklärung. Netanjahu habe bekräftigt, "dass Israel einen solchen Angriff in Zukunft nicht erneut ausführen wird".
Auf Vorschlag Trumps einigten sich Israel und Katar demnach mit den USA auf einen trilateralen Mechanismus, "um die Koordination zu verbessern, die Kommunikation zu stärken, gegenseitige Beschwerden zu lösen und gemeinsame Bemühungen zur Abwehr von Bedrohungen zu intensivieren".
Die israelische Armee hatte Anfang September Luftangriffe auf Ziele in Katars Hauptstadt Doha geflogen, die sich nach Armeeangaben gegen die Führungsebene der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas richteten. Sechs Menschen starben, allerdings niemand aus der obersten Hamas-Führungsriege.
Katar spielt neben Ägypten und den USA eine wichtige Rolle als Vermittler bei den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der von der Hamas gehaltenen Geiseln.
Hinweis: Dieser Artikel wurde aktualisiert und um weitere Informationen ergänzt.
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