"Wir leben nicht in einem vollständigen Frieden"
In der 18. Minute ihrer Sendung stellt Moderatorin Caren Miosga eine entscheidende Frage an Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU): "Leben wir noch im Frieden mit Russland?" Angesichts russischer Drohnen über Polen und russischer Kampfjets vom Typ MiG-31 über der Ostsee im Luftraum vom Estland eine berechtigte Frage. Wadephul antwortet: "Die Nato lebt noch im Frieden mit Russland, ja". Dann schränkt er aber doch ein: "Wir leben nicht in einem vollständigen Frieden, wo es überhaupt keine Verletzungen von Souveränitätsrechten gibt."
Klarer antwortet Christoph von Marschall, diplomatischer Korrespondent des "Tagesspiegel": "Wir sind nicht mehr im Frieden. Ganz bestimmt nicht." Zu Angriffshandlungen zählt er zerstörte Datenkabel und Drohnen unbekannter Herkunft über Bundeswehr-Kasernen. "Wir sind schon in einer Art unerklärtem Krieg."

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Trotzdem ruft Wadephul nicht nur bei "Caren Miosga" zu Besonnenheit auf. "Wir stehen zusammen, wir behalten kühlen Kopf und lassen uns nicht in eine Eskalation treiben", sagte der CDU-Politiker vor seiner Abreise zu einem Besuch in der polnischen Hauptstadt Warschau. "Gleichzeitig lassen wir keinerlei Zweifel, dass wir entschlossen und bereit sind, gemeinsam jede Bedrohung abzuwehren."
Johann Wadephul sieht "bewusste Angriffe" Russlands
Die Verletzungen des Nato-Luftraums durch Moskau "sind keine Irrtümer, sondern bewusste Angriffe im Graubereich", warnte Wadephul. Sie seien Teil der hybriden Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Solche Provokationen sind brandgefährlich und haben nur ein Ziel: unsere Entschlossenheit zu testen."
Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine war vor zweieinhalb Wochen eine große Zahl von Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab.
tkr / mit DPA- Johann Wadephul
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