Die Nato warnt Russland unter Androhung von Gewalt vor weiteren Luftraumverletzungen. Die Nato und die Alliierten würden im Einklang mit dem Völkerrecht alle notwendigen militärischen und nicht-militärischen Mittel einsetzen, um sich zu verteidigen und Bedrohungen aus allen Richtungen abzuschrecken, heißt es in einer nach Beratungen in Brüssel veröffentlichten Erklärung aller 32 Bündnisstaaten.

Der Vorfall sei Teil eines Musters jüngster Aktionen vonseiten Russlands, die „eskalierend sind, Fehleinschätzungen riskieren und Leben gefährden“, teilte die Nato mit. „Sie müssen aufhören.“

Hintergrund ist ein zwölf-minütiger Überflug russischer Kampfjets über estnischem Hoheitsgebiet sowie das Eindringen von mehr als 20 russischen Drohnen in den polnischen Luftraum. Eine russische Drohne soll auch im Luftraum des Nato-Partners Rumänien geflogen sein.

Die Sitzung des Nato-Rats war von Estland unter Artikel 4 des Nordatlantikvertrags beantragt worden. Tallinn hatte am Freitag eine Verletzung seines Luftraums durch drei russische Kampfjets gemeldet. Es ist bereits das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen, dass der Nordatlantikrat wegen russischer Luftraumverletzungen über Nato-Gebiet zu Konsultationen zusammenkommt.

Der Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, Alexus Grynkewich, habe den Nato-Rat über den Vorfall informiert, erklärte das Militärbündnis. Er sei Teil eines „umfassenderen Musters zunehmend unverantwortlichen Verhaltens Russlands“. Die Antwort der Nato werde „robust“ bleiben, die Verbündeten ließen sich „durch diese und andere unverantwortliche Handlungen Russlands nicht von ihrem langjährigen Engagement abbringen, die Ukraine zu unterstützen“. Das Bekenntnis zu Artikel 5, dem Beistandsversprechen für den Fall eines „bewaffneten Angriffs“ auf einen oder mehrere Nato-Staaten, sei unerschütterlich.

Drohnen in Kopenhagen nicht explizit erwähnt

Die Nato hatte nach dem Eindringen von 19 russischen Drohnen in den polnischen Luftraum vor knapp zwei Wochen die Initiative „Eastern Sentry“ ins Leben gerufen, um nach Angaben von Generalsekretär Mark Rutte die Verteidigungsposition entlang der Ostflanke weiter zu stärken.

Auch die US-Regierung, die anfangs zögerlich auf die russischen Aktionen reagiert hatte, mahnte Moskau in den vergangenen Tagen, dass weitere Vorfälle Konsequenzen haben würden.

Die Drohnensichtungen am Flughafen Kopenhagen am Montag werden in dem Nato-Statement nicht explizit erwähnt. Wenn sich herausstellen sollte, dass Russland etwas damit zu tun hat, könnten sich die Spannungen zwischen beiden Seiten allerdings noch einmal erheblich verschärfen, da durch die Drohnen auch erheblicher wirtschaftlicher Schaden angerichtet wurde.

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