Sogar Wähler von CDU und CSU wollen reiche Erben zur Kasse bitten
Genau weiß man es nicht: Aber bis zu 400 Milliarden Euro werden jedes Jahr in Deutschland vererbt. In der Kasse der Allgemeinheit landen davon nur rund zwei Prozent. 8,5 Milliarden Euro nahmen die Bundesländer, denen diese Abgabe zusteht, im Jahr 2024 aus der Besteuerung von Erbschaften und Schenkungen ein. In der Kritik stehen vor allem die Ausnahmeregelungen für Unternehmenserben. Aktuell liegen dazu mehrere Beschwerden beim Bundesverfassungsgericht.
Klare Mehrheit für höhere Erbschaftssteuer
Jüngst entdeckte sogar Unionsfraktionschef Jens Spahn die ungerechte Vermögensverteilung in Deutschland als Thema. "Wer schon hatte, hat immer mehr", sagte er in einer Talkshow. Koalitionspartner SPD griff den Vorstoß dankbar auf. Die Partei fordert schon länger einen stärkeren Beitrag der besonders Vermögenden.
Die Mehrheit der Deutschen ist durchaus dafür, reiche Erben höher zu besteuern. Wie eine Forsa-Umfrage für den stern ergab, fänden das 57 Prozent der Deutschen richtig. 38 Prozent lehnen höhere Belastungen bei der Weitergabe großer Vermögen ab. 5 Prozent äußern sich nicht.
Nach dem Vorstoß von Jens Spahn erteilte CDU-Wirtschaftsministerin Katherina Reiche Steuererhöhungen für Erben eine Absage. Deswegen sind die Ansichten der Unionswähler besonders interessant: Auch 57 Prozent der Anhänger von CDU und CSU befürworten höhere Steuern auf große Erbschaften.
Noch ausgeprägter ist die Zustimmung bei den Parteien links der Mitte, die schon länger höhere Erbschaftssteuern fordern: 82 Prozent der Wähler der Grünen, 83 Prozent der Anhänger der SPD und 84 Prozent der Unterstützer der Linke sind für höhere Abgaben auf große Erbschaften. Nur die Klientel einer Partei sieht das mehrheitlich anders: Die Wähler der AfD sind zu 69 Prozent gegen höhere Erbschaftssteuern für Wohlhabende und nur zu 25 Prozent dafür.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 18. und 19. September telefonisch erhoben. Datenbasis: 1008 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Damit ist die Umfrage repräsentativ.
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