Nach Anfeindungen gegen ZDF-Moderatorin Dunja Hayali startet nun eine Online-Petition gegen „Hetze“ in den sozialen Medien. Erstunterzeichner der Aktion „Schluss mit anonymem Internet-Hass!“ sind Influencerin Louisa Dellert, Sängerin Jennifer Weist und der Journalist Marc Raschke. Die Petition sammelte bis Donnerstagvormittag knapp 80.000 Unterschriften ein.

ZDF-Moderatorin Dunja Hayali hatte in einer Anmoderation über das tödliche Attentat den rechtskonservativen Aktivisten Charlie Kirk als radikal-religiösen Verschwörungsanhänger bezeichnet. Daraufhin wurde Hayali in den sozialen Medien mit heftiger Kritik und teils Todesdrohungen überzogen.

In einer Stellungnahme auf Instagram hatte sie daraufhin eine kurze Pause angekündigt. In dem Post zitierte sie auch einige der erhaltenen Nachrichten. Ein Nutzer schrieb: „Hoffentlich erschießt dich einer, du miese Dreckslesbe!“ Ein anderer bezeichnete sie als „1000 mal bösartiger und schlimmer als Joseph Goebbels“.

„Hass ist keine Meinung“, sagen die Initiatoren

Auf der Website der Petition heißt es über die Beweggründe der Aktion: „Hass ist keine Meinung. Wer bedroht, wer einschüchtert, greift unsere Demokratie an – muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden“. Weiter warnen die Initiatoren: „Wenn Journalist:innen und engagierte Stimmen im Netz mundtot gemacht werden, stirbt der öffentliche Diskurs.“ Die Hetze sei ein Angriff auf „Pressefreiheit, Vielfalt und Demokratie“.

Mit Blick auf Hayali heißt es: Eine „Welle an Gewalt“ zwinge sie nun zu einer Pause von den sozialen Medien – „nur weil sie sachlich über die Ermordung des extrem rechten US-Aktivisten Charlie Kirk berichtet hat“.

Die Initiatoren der Petition, die an Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) und den Meta-Chefs Deutschland, Tino Krause, gerichtet ist, fordern eine konsequentere Strafverfolgung von sogenannten Hasskommentaren im Netz – „keine Hürden, keine endlosen Verfahren“. Weiter wird eine „bessere Ausstattung von Polizei und Staatsanwaltschaft“ gefordert, mit dem Ziel „Anzeigen wegen digitaler Gewalt“ schneller bearbeiten und Täter identifizieren zu können.

Auch drängen die Initiatoren Plattformen zu verpflichten, strafbare Inhalte systematisch an Strafverfolgungsbehörden weiterzuleiten. Außerdem wollen sie Fake-Accounts mithilfe verpflichtender Identifikationsnachweise verbieten.

In den vergangenen Tagen hatten Politiker Hayali – und auch ihren ebenfalls in Kritik geratenen ZDF-Kollegen Elmar Theveßen – verteidigt. Bodo Ramelow, der frühere Thüringer Ministerpräsident, schrieb auf X: „Solidarität mit Dunja Hayali und Elmar Theveßen! Einfach nur noch Irre, was da passiert. Hass und Hetze als Merkmal von unsozialen Medien und Unverantwortlichen Politikern. Richard Grenell fordert Visa-Entzug für Elmar Theveßen – wie wäre es mit einem Einreiseverbot für Grenell?“ Der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hatte Theveßen als „linksradikal“ bezeichnet.

Auch Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt meldete sich zu Wort. „Nun kann man in Deutschland selbstverständlich auch Journalistinnen und Journalisten kritisieren. Was aber nicht geht, ist sie zu bedrohen“, stellt die Politikerin klar.

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