„Russland mangelt es an Kraft für eine groß angelegte Offensive“
In seiner aktuellen Videoansprache warnt der ukrainische Präsident vor einer Ausweitung des Krieges. Europa müsse verstehen, dass es „um alle“ gehe. „Andernfalls wird Russland seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen und den Krieg nur ausweiten.“
++ Der Liveticker ist beendet, den neuen Liveticker finden Sie hier ++
01:46 Uhr – Russland: Ukrainische Drohne tötet Autofahrer in Belgorod
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Belgorod ist nach Angaben der Behörden ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt worden. Dies teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. Die Drohne habe einen Mann in seinem Auto in der Stadt Schebekino getötet. Der Bruder des Mannes sei schwer verletzt und in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden.
00:01 Uhr – Selenskyj: Russland mangelt es an Kraft für Großoffensive
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht davon aus, dass Russland in seinem Angriffskrieg erst einmal keine Großoffensive mehr starten kann. „Ich glaube, dass es ihnen derzeit an der Kraft für groß angelegte Offensiven mangelt“, teilte Selenskyj am Abend auf der Plattform X mit und verwies darauf, dass Russland so viele Soldaten verloren habe, dass es keine starken zusätzlichen Aktionen durchführen könne.
Seine Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden. Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren einen Angriffskrieg in der Ukraine. Angaben zu ihren eigenen Verlusten machen beide Seiten so gut wie nie, vereinzelt erwähnte Zahlen erachten Experten als deutlich zu niedrig gegriffen.
Selenskyj sagte, Russland habe in diesem Jahr Offensivoperationen entlang vier Hauptachsen vorbereitet: Sumy, Nowopawliwka, Pokrowsk und Saporischschja. „Die Operation in Sumy ist bereits gescheitert – Russland hat schwere Verluste erlitten, insbesondere an Menschenleben, und hat Truppen an andere Fronten verlegt.“ Die ukrainischen Streitkräfte hätten ihnen dort noch größere Verluste zugefügt.
Mittwoch, 17. September:
17:17 Uhr – Ukraine hat Gasreserven für vierten Kriegswinter noch nicht zusammen
Die Ukraine hat Experten zufolge ihre Gasreserven für den vierten Kriegswinter noch nicht zusammen. Mit Vorräten von rund elf Milliarden Kubikmetern (bcm) Gas sei für rund 80 Prozent des zu erwartenden Bedarfs vorgesorgt, sagt Jurii Boiko, Aufsichtsrat des staatlichen Netzbetreibers Ukrenergo.
Die ukrainische Energie-Beratungsfirma ExPro beziffert die Reserven auf zwölf bcm und 90 Prozent des Zielwerts. Den Experten zufolge muss der Rest noch aus heimischer Produktion kommen oder in Europa zugekauft werden. Das dürfte das Land nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters eine halbe bis eine Milliarde Dollar kosten. Es könnte allerdings auch noch deutlich teurer werden, wenn weitere Infrastruktur beschädigt werde, so Boiko.
15:40 Uhr – Dänemark kündigt Kauf von Langstrecken-Präzisionswaffen an
Dänemark will angesichts der Bedrohung durch Russland erstmals Langstrecken-Präzisionswaffen kaufen. Die Beschaffung der Waffen sei ein „Paradigmenwechsel in der dänischen Verteidigungspolitik“, sagte Regierungschefin Mette Frederiksen.
Russland werde auf Jahre hinaus die Sicherheit in Dänemark und ganz Europa bedrohen. Mit dem Kauf der Langstrecken-Präzisionswaffen solle eine „glaubwürdige Abschreckung“ erreicht werden, sagte Frederiksen. Die dänische Armee solle in die Lage versetzt werden, „Ziele in großer Entfernung zu treffen und beispielsweise die Bedrohung durch feindliche Raketen zu neutralisieren“.
14:42 Uhr – Dänemark strebt erstmals weitreichende Präzisionswaffen an
Zur Abschreckung Russlands will das Nato-Land Dänemark zum ersten Mal überhaupt Präzisionswaffen mit großer Reichweite besorgen. Dazu hat die Regierung in Kopenhagen eine Grundsatzentscheidung getroffen, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen und Außenminister Lars Løkke Rasmussen bekanntgaben. Genauere Angaben etwa zum Typ der Waffen, zum Zeithorizont und zu den erwarteten Kosten machte das Trio nicht.
Es handele sich um „einen Paradigmenwechsel in der dänischen Verteidigungspolitik“, machte Frederiksen jedoch fest. Ziel sei es, eine glaubwürdige Abschreckung vor Angriffen auf Dänemark und die Nato insgesamt gewährleisten zu können.
14:35 Uhr – Russlands Duma stimmt Austritt aus europäischer Antifolterkonvention zu
Das russische Parlament hat am Mittwoch einem Gesetz zum Austritt aus der europäischen Antifolterkonvention zugestimmt. Dadurch kann die Lage in russischen Gefängnissen nicht mehr durch den Europarat überwacht werden. Präsident Wladimir Putin hatte den Gesetzesentwurf Anfang September dem Parlament vorgelegt. Hintergrund sei der Ausschluss Russlands aus dem Europarat infolge des 2022 von Russland begonnenen Ukrainekriegs.
Der Rat entsendet regelmäßig Delegationen seines Antifolterkomitees, um Gefängnisse von Mitgliedsländern zu überprüfen. Da er aber die Wahl eines neuen russischen Vertreters in diesem Komitee blockiere, werde Russland eine vollständige Teilnahme verwehrt, so die formale Begründung.
13:03 Uhr – EU-Parlament eröffnet dauerhaft Vertretung in Kiew
Das Europaparlament eröffnet dauerhaft ein Verbindungsbüro in Kiew. Damit soll das Parlament Präsenz zeigen, den Austausch mit der Ukraine vertiefen und „jeden Tag an Ihrer Seite arbeiten“, sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola bei einer Rede im ukrainischen Parlament. „Wir sind hier bei Euch, und wir werden hier bleiben“, betonte sie.
Zudem sagte Metsola, dass der Druck auf Russland aufrechterhalten werde. „Wir gehen davon aus, dass das 19. Sanktionspaket sehr bald verabschiedet wird.“ Man werde sich schneller von russischem Gas und russischem Öl lösen und gegen eine noch immer operierende Schattenflotte vorgehen, so die Malteserin.
11:12 Uhr – Mann in Lettland wegen Vorwurfs der Spionage für Russland festgenommen
In Lettland ist ein Mann wegen des Vorwurfs der Spionage für Russland festgenommen worden. Dem lettischen Staatsbürger werde vorgeworfen, Moskau Informationen über die Standorte und Sicherheitsvorkehrungen der lettischen Armee und ihrer Nato-Verbündeten in dem Baltenstaat geliefert zu haben, erklärte der Geheimdienst des EU- und Nato-Mitglieds am Mittwoch.
Er habe dem russischen Geheimdienst zudem weitere Informationen übermittelt, „die gegen die nationalen Sicherheitsinteressen Litauens und anderer baltischer Staaten eingesetzt werden könnten“.
09:46 Uhr – Merz: „Putin testet längst die Grenzen“
Bundeskanzler Friedrich Merz hat im Bundestag vor möglichen Folgen eines von Russland diktierten Friedens in der Ukraine gewarnt. Das würde den russischen Präsidenten Wladimir Putin nur ermutigen, „sich sein nächstes Ziel zu suchen“, sagte der CDU-Chef in der Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2025. „Putin testet längst die Grenzen“, betonte er. „Er sabotiert, er spioniert, er mordet, er versucht zu verunsichern.“
Das habe man zuletzt nicht nur in Polen gesehen, Russland wolle auch die deutsche Gesellschaft destabilisieren, warnte Merz. „Aber meine Damen und Herren, wir werden das nicht zulassen“, betonte er. Deshalb stärke Deutschland seine Widerstandsfähigkeit und Verteidigungsfähigkeit. „Es gilt, unsere Gegner vor weiteren Aggressionen abzuschrecken und zugleich Verbündete und Partner enger zusammenzuführen“, betonte der Kanzler.
Streit entzündete sich an Äußerungen der AfD-Co-Vorsitzenden Alice Weidel. Diese warf Merz die „Pose des Weltpolitikers und Kriegsherren“ vor, der Geld an die Ukraine verschenke. Merz warne zu Unrecht vor einer russischen Gefahr. Zudem ermutige er den ukrainischen „Machthaber“ Wolodymyr Selenskyj sich „einer schmerzhaften, aber raschen Beendigung des hunderttausendfachen Sterbens zu widersetzen“.
09:32 Uhr – Selenskyj: Polen schutzlos bei massiver Drohnenattacke Russlands
Europa ist nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj derzeit nicht für einen Krieg mit Russland gerüstet. Dies habe der jüngste Vorfall mit russischen Drohnen über Polen gezeigt, sagte Selenskyj in einem Interview mit dem britischen Sender Sky. „Sie (die Polen) können ihre Bevölkerung nicht schützen, wenn es einen massiven Angriff gibt“, sagte Selenskyj.
Der ukrainische Staatschef verglich dabei den Vorfall in Polen mit dem bislang massivsten russischen Angriff auf die Ukraine. Die Ukrainer hätten mehr als 700 der über 800 von Russland eingesetzten Flugobjekte abgewehrt. Polen sei es hingegen nur gelungen, 4 der 19 Drohnen abzuschießen, die in den Luftraum des Landes eingedrungen seien - und dabei hätten sie es noch nicht einmal mit Marschflugkörpern und Raketen zu tun bekommen.
Seine Worte seien nicht als Affront gegen Warschau gemeint, betonte Selenskyj. „Sie sind nicht im Krieg, daher ist es klar, dass sie nicht gerüstet sind für solche Sachen.“ Aber die Ukraine könne den Polen und den Europäern insgesamt bei der Entwicklung ihrer Verteidigungstechnologien und dem Training von Soldaten helfen, da sie kriegsgeschult sei. Kiew brauche aber Geld, um die Entwicklungen umzusetzen.
07:53 Uhr – Russland bremst mit Drohnenangriffen ukrainische Bahn aus
Russland hat in der Nacht erneut Objekte der ukrainischen Bahn mit Drohnen attackiert und beschädigt. „Wegen einer umfassenden feindlichen Attacke auf Umspannwerke haben wir Verspätungen bei Zügen in Richtung Odessa und Dnipro“, teilte die ukrainische Eisenbahn auf Telegram mit. Es seien Dieselloks aus der Reserve aktiviert worden, um feststeckende Züge wieder in Bewegung zu setzen.
Bahnchef Olexander Perzowskyj sprach von einer „weiteren Nacht mit einem weiteren komplexen Angriff auf die Eisenbahn“. Erst am Vortag hatte Perzowskyj darüber berichtet, dass Russland seit Juli versuche, mit massiven Angriffen gezielt die Bahninfrastruktur zu zerstören. Ins Visier gerieten dabei insbesondere wichtige Knotenpunkte. Die Drohnen zielten dort gleichzeitig auf Umspannwerke, Depots und Bahnhöfe, sagte er.
05:36 Uhr – Papst tief besorgt über Lage in der Ukraine
Papst Leo XIV. hat sich tief beunruhigt über die Lage an den Kriegsschauplätzen im Gazastreifen und in der Ukraine gezeigt. „Die Lage ist sehr angespannt“, sagte er am Dienstagabend auf Reporterfragen in Castel Gandolfo: „Ich bin auf jeden Fall besorgt.“
Auf Fragen nach abgefangenen Drohnen im polnischen Luftraum fügte er hinzu: „Die Nato hat keinen Krieg begonnen. Die Polen sind besorgt, weil sie das Gefühl haben, dass in ihren Raum eingedrungen wurde.“ Leo XIV. äußerte sich beim Verlassen der päpstlichen Residenz in den Albaner Bergen, wo er sich seit Montagabend aufgehalten hatte.
04:38 Uhr – Erneut Beschuss nahe AKW Saporischschja
Nahe dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat es nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Beschuss gegeben. „Es wurden zwar keine Opfer oder Sachschäden gemeldet, aber der Vorfall unterstreicht einmal mehr die ständigen Gefahren für die nukleare Sicherheit“, sagt IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Das IAEA-Team vor Ort habe Einschläge gehört und Rauch an drei Stellen beobachtet, teilt die Behörde mit. Die Granaten seien rund 400 Meter von einem Dieseltanklager entfernt außerhalb des Geländes eingeschlagen.
02:30 Uhr – Selenskyj warnt erneut vor Ausweitung des Krieges
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Europa vor einer Ausweitung des Krieges durch Russland auch über sein Land hinaus gewarnt. „Es ist entscheidend, dass Europa wirklich versteht: Wenn es um Russland geht, geht es nicht um den einen oder anderen Nachbarn, sondern um alle“, erklärte der Präsident in seiner abendlichen Videoansprache, die er auf X veröffentlichte. „Andernfalls wird Russland seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen und den Krieg nur ausweiten – und zwar nicht unbedingt nur gegen die Ukraine.“
Der Krieg bleibe einzig und allein der Krieg von Russland und von Kremlchef Wladimir Putin, sagte Selenskyj. Man erwarte, dass die Welt daraus ihre Schlüsse ziehe – vor allem nach dem massiven Eindringen russischer Drohnen in Polens Luftraum. Vergangene Woche waren in einer Nacht mindestens 19 Flugobjekte aus Russland in den polnischen Luftraum eingedrungen. Erstmals schossen die polnische Luftwaffe und Nato-Kräfte in Polen diese Drohnen ab.
Dienstag, 16. September
23:00 Uhr – Von der Leyen sagt Trump neuen Plan zu russischer Energie zu
Im Bemühen um mehr Druck auf Russland zur Beendigung des Ukraine-Krieges hat sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach eignen Angaben mit US-Präsident Donald Trump ausgetauscht. „Ich hatte ein gutes Gespräch mit (Trump) über die Verstärkung unserer gemeinsamen Bemühungen, den wirtschaftlichen Druck auf Russland durch zusätzliche Schritte zu erhöhen“, erklärte von der Leyen im Online-Dienst X.
Die EU-Kommission werde „in Kürze“ ihre Vorschläge für ein 19. Sanktionspaket gegen Russland vorlegen, führte sie aus. Das Paket werde „Maßnahmen gegen Kryptowährungen, Banken und Energie“ enthalten.
Trump hatte sich zu schärferen Sanktionen gegen Russland bereit erklärt. Allerdings knüpfte er dies an die Bedingung, dass alle Nato-Verbündeten den Kauf von russischem Öl stoppen. Zusätzlich zum Kaufstopp für russisches Öl regte Trump Strafzölle in Höhe „von 50 bis 100 Prozent“ auf Einfuhren aus China an.
Die 27 EU-Staaten hatten bereits nach der russischen Invasion 2022 die meisten Importe von russischem Öl verboten. Nach Angaben der EU wurde Russlands Anteil an den Gas-Importen bis 2024 auf elf Prozent gesenkt. Bis Ende 2027 soll der Import von russischem Öl und Gas in die EU komplett eingestellt werden. Von der Leyen deutete an, dass Brüssel eine schnellere Umsetzung anstrebt. „Russlands Kriegswirtschaft, die durch Einnahmen aus fossilen Brennstoffen gestützt wird, finanziert das Blutvergießen in der Ukraine“, schrieb sie. Um dem ein Ende zu setzen, werde die EU-Kommission vorschlagen, „den Ausstieg aus russischen fossilen Importen zu beschleunigen“.
19:28 Uhr – In Armeeuniform nennt Putin Details zum Großmanöver „Sapad“
An dem jüngsten gemeinsamen Militärmanöver von Russland und Belarus haben sich nach den Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin 100.000 Soldaten beteiligt. „Heute führen wir den letzten Teil der strategischen Übung Sapad-2025 (West-2025) aus“, sagte Putin im russischen Staatsfernsehen bei einem Überraschungsbesuch bei den Übungen. Weiter sagte Putin, an den Übungen, die zum Teil unweit der Nato-Grenzen abgehalten wurden, nähmen „100.000 Soldaten“ teil.
Putin erschien in Begleitung seines Verteidigungsministers Andrej Beloussow und Mitgliedern des Generalstabs auf dem Übungsgelände von Mulino in der russischen Region Nischni Nowgorod. Dabei trug er eine Armeeuniform – was äußerst selten vorkommt. Die Übungen fänden auf 41 Übungsplätzen statt, sagte Putin. Es würden dabei „etwa 10.000 Waffensysteme und militärische Ausrüstungsgegenstände eingesetzt“. Unter Bezug auf das Bündnis zwischen Russland und Belarus fügte Putin hinzu, dass die Übungen darauf abzielten, „potenzielle Aggressionen gegen den Unionsstaat“ abzuwehren.
Die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf den Kreml, auch „Armeekontingente“ aus Bangladesch sowie Soldaten aus Burkina Faso, Kongo und Mali hätten teilgenommen.
16:20 Uhr – Belarus begnadigt weitere 25 Gefangene
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko begnadigt staatlichen Medien zufolge 25 weitere Gefangene. Unter ihnen seien auch einige, die wegen Extremismus inhaftiert gewesen seien, meldet die amtliche Nachrichtenagentur Belta. Vor knapp einer Woche hatte das Regime in Minsk nach einem Appell von US-Präsident Donald Trump bereits 52 Gefangene freigelassen.
13:37 Uhr – Lukaschenko: Einsatz taktischer Atomwaffen bei Manöver geübt
Russland und Belarus haben bei ihrem gemeinsamen Großmanöver nach Angaben des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko auch den Einsatz taktischer Atomwaffen geübt. „Wir üben dort alles“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Belta Lukaschenko am Dienstag, dem letzten Tag des Manövers „Sapad“.
Das Spektrum habe von Übungen mit konventionellen Kleinwaffen bis zum Einsatz von Atomsprengköpfen gereicht. Das wisse der Westen auch. „Aber wir haben keineswegs vor, damit irgendjemanden zu bedrohen“, fügte Lukaschenko hinzu.
Dem belarussischen Verteidigungsministerium zufolge wurde bei dem fünftägigen Manöver auch der Einsatz der russischen Hyperschall-Mittelstreckenrakete „Oreschnik“ geprobt. Russland hatte diese Waffe erstmals im November 2024 im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt.
12:10 Uhr – Steinmeier: Frage von Reparationen an Polen abgeschlossen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Forderung des polnischen Präsidenten Karol Nawrocki zurückgewiesen, dass Deutschland dem EU-Nachbarn Reparationen zahlen muss. Diese Frage sei aus deutscher Sicht „rechtlich abschließend geklärt“, teilte die Sprecherin von Steinmeier am Dienstag nach einem Gespräch beider Präsidenten in Berlin mit. Die Förderung des Gedenkens und Erinnerns bleibe aber ein gemeinsames Anliegen.
11:45 Uhr – Italienisches Gericht verfügt Auslieferung von mutmaßlichem Nord-Stream-Saboteur
Drei Jahre nach den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee kann einer der mutmaßlichen Drahtzieher nach Deutschland ausgeliefert werden. Die italienische Justiz gab grünes Licht für die Überstellung des 49 Jahre alten Ukrainers an die deutschen Behörden, wie dessen Anwalt der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Einen Termin dafür gibt es noch nicht. Die Entscheidung des Gerichts in der norditalienischen Stadt Bologna wird möglicherweise von Italiens oberstem Gericht noch einmal überprüft.
Der Ukrainer war Ende August an der Adriaküste festgenommen worden. Offenbar rechnete er nicht damit, dass ein internationaler Haftbefehl vollstreckt wird. Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft gehörte Serhij K. zu einer Gruppe, die im September 2022 nahe der Ostseeinsel Bornholm Sprengsätze an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 platzierte. Sie wirft ihm gemeinschaftliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor.
09:28 Uhr – Tote und Verletzte nach russischen Angriffen in der Ukraine
Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Angriffen überzogen. Moskaus Militär habe nach vorläufigen Angaben zehn Schläge mit einem Mehrfachraketenwerfer auf die Stadt und den Kreis Saporischschja ausgeführt, teilte die ukrainische Nationalpolizei mit.
Dabei wurde nach Behördenangaben ein 41-Jähriger getötet. Verletzt wurden demnach 13 Menschen, darunter zwei Minderjährige im Alter von 4 und 17 Jahren. Militärgouverneur Iwan Fedorow zufolge wurden zehn Wohnblocks und zwölf Häuser beschädigt.
08:07 Uhr – Ziemiak lehnt polnische Reparationsforderungen ab
Heute trifft sich Polens neuer Präsident Karol Nawrocki mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und später mit Merz. CDU-Politiker Paul Ziemiak bekräftigt die Position der Bundesregierung zu polnischen Reparationsforderungen. „Diese Frage ist für uns rechtlich bereits geklärt, aber wir wissen um unsere Verantwortung“, sagte der Chef der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe im Berlin Playbook Podcast von „Politico“.
Mit Blick auf Reparationsforderungen forderte Ziemiak Klarheit. „Wir sollten uns auf Augenhöhe begegnen und die polnischen Ansprüche sehr ernst nehmen“, sagte Ziemiak. „Aber wir müssen auch wiederum in unserer Haltung klar sein. Wir sagen, die Dinge seien geklärt.“
Ziemiak verwies auf Irritationen in Warschau über deutsche Debatten zur Kolonialzeit: „Wenn gleichzeitig in Deutschland Debatten verfolgt werden, dass Deutschland bereit ist, für Zeiten, die noch länger zurückliegen – beispielsweise Kolonialherrschaft in Afrika – Entschädigungen zu zahlen, sagen manche in Polen: Das ist aber komisch. Der Zweite Weltkrieg ist abgehakt, aber Dinge, die viel weiter davor liegen, sollen jetzt noch diskutiert werden.“
02:32 Uhr – Moskau strebt neue Gespräche mit den USA im Herbst an
Russland strebt einem Medienbericht zufolge eine neue Gesprächsrunde mit den USA im Herbst an. Dies sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass. Ein Grund für die Verzögerung bei der Vereinbarung eines neuen Termins für Gespräche zwischen den USA und Russland sei der Wunsch beider Seiten, ein Treffen ohne nennenswerte Ergebnisse zu vermeiden.
„Es ist daher besser, solange auf beiden Seiten der politische Wille vorhanden ist, hinter den Kulissen weiterzuarbeiten, damit vielleicht eine Grundlage für den nächsten Schritt oder die nächsten Schritte geschaffen werden kann und alle logistischen und organisatorischen Aspekte schnell geklärt werden können“, sagte Rjabkow demnach.
Montag, 15. September
20:31 Uhr – Polen neutralisiert Drohne über Warschau
Polens Ministerpräsident Donald Tusk teilt mit, dass die über Regierungsgebäuden in der Hauptstadt Warschau aufgestiegene Drohne vom Staatsschutz „neutralisiert“ worden sei. Sie habe über sensiblen Regierungsgebäuden operiert, gab Tusk bei „X“ bekannt. Zwei belarussische Staatsbürger seien festgenommen worden. Die Polizei untersuche die Umstände des Vorfalls.
18:31 Uhr – Auch Großbritannien schickt Kampfjets nach Polen
Britische Kampfjets sollen sich im Rahmen des Nato-Einsatzes „Eastern Sentry“ am Schutz des polnischen Luftraums beteiligen. Das teilt die britische Regierung mit. Vergangene Woche waren mehrere russische Drohnen nach Polen eingeflogen. Die Nato beschloss daraufhin die Stärkung ihrer Ostflanke. „Typhoon“-Jets der Royal Air Force sollen sich in den kommenden Tagen den verbündeten Streitkräften, unter anderem aus Dänemark, Frankreich und Deutschland, anschließen, kündigte die Regierung in London an.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke