US-Präsident Donald Trump plant, am Freitag ein Dekret zu erlassen, nach dem das Verteidigungsministerium (Department of Defense) in „Kriegsministerium“ (Department of War) umbenannt werden soll. Das berichten US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf Beamte aus dem Weißen Haus. Damit führt Trump eine Bezeichnung wieder ein, die seit den 1940er-Jahren nicht mehr verwendet wurde und bekräftigt sein oft geäußertes Vorhaben, die militärische Macht der USA wieder stärker in den Vordergrund zu rücken.

Ein Beamter des Weißen Hauses beschrieb die Pläne zur Umbenennung des Ministeriums unter der Bedingung, dass er nicht namentlich zitiert wird. Demnach sollen die Änderungen auch die Umbenennung des Presseraums des Pentagon in „Pentagon War Annex“ sowie die Anpassung der Website und die Beschilderung des Ministeriums umfassen.

Laut einem Informationsblatt des Weißen Hauses würde die Anordnung Verteidigungsminister Pete Hegseth, das Verteidigungsministerium und untergeordnete Beamte dazu berechtigen, in der offiziellen Korrespondenz und öffentlichen Kommunikation Zweitbezeichnungen wie „Kriegsminister“, „Kriegsministerium“ und „Stellvertretender Kriegsminister“ zu verwenden, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Zuerst hatte „Fox News“ über die Pläne berichtet.

Trump, der sich seiner Bemühungen zur Beendigung von Kriegen im Ausland rühmt und argumentiert, dass er den Friedensnobelpreis verdient habe, erwägt schon länger eine Namensänderung. In den sozialen Medien hat Trump Verteidigungsminister Pete Hegseth wiederholt als „Kriegsminister“ bezeichnet und seine Anhänger gefragt, ob er das Ministerium umbenennen solle.

„Wir haben den Ersten Weltkrieg gewonnen, wir haben den Zweiten Weltkrieg gewonnen, wir haben alles gewonnen, und mir erscheint das einfach viel passender“, sagte Trump im vergangenen Monat gegenüber Reportern im Oval Office. „Verteidigung ist zu defensiv, und wir wollen zwar defensiv sein, aber wir wollen auch offensiv sein, wenn es sein muss. Daher klang das für mich einfach wie ein besserer Name.“

Stärkung des Militärs

Hegseth teilte den Bericht von „Fox News“ auf X mit dem neuen Namen seines Ministeriums. Er hatte die bevorstehende Änderung während einer Rede in Fort Benning am Donnerstag angedeutet und gesagt: „Mein Job könnte morgen einen etwas anderen Titel haben, wir werden sehen.“ Nach der möglichen Änderung gefragt, sagte er nach Angaben von CNN: „Worte sind wichtig. Titel sind wichtig. Kulturen sind wichtig. Und George Washington gründete das Kriegsministerium. Wir werden sehen.“

1947 wurden das Marine- und das Kriegsministerium unter dem Dach einer nationalen Militärbehörde („National Military Establishment“) zusammengeführt. 1949 wurde dieses in das Verteidigungsministerium umgewandelt und die Minister für Heer, Marine und Luftwaffe durch den neuen Verteidigungsminister ersetzt.

Trump hat Hegseth in seiner zweiten Amtszeit mit dem Wiederaufbau des Militärs beauftragt, das seiner Meinung nach unter dem ehemaligen demokratischen Präsidenten Joe Biden stark geschwächt wurde. Seine Regierung führt die hohen Rekrutierungszahlen als Beweis dafür an, dass seine Maßnahmen öffentliche Unterstützung genießen.

Während seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus hat Trump bereits mehrere internationale Militärschläge angeordnet. Dazu gehören die Bombardierung der Huthi-Miliz im Jemen, ein Angriff auf das iranische Atomprogramm und zuletzt ein Angriff auf ein Schiff in der Karibik, das nach Aussagen des Präsidenten von Terroristen für den Drogenschmuggel verwendet wurde.

Auch im Inneren kommt das Militär verstärkt zum Einsatz, unter anderem bei der Grenzsicherung sowie zur Kontrolle von Migranten und im Kampf gegen Kriminalität. Auf Anordnung Trumps sind in der Hauptstadt Washington seit Anfang August fast 2300 Soldaten stationiert. Nach Berichten von US-Medien will Trump den ursprünglich nur für 30 Tage geplanten Einsatz der Nationalgarde in der Hauptstadt bis mindestens Ende Dezember ausweiten. Trump hat zudem mehrfach angedeutet, dass er den Einsatz der Nationalgarde auch in weiteren Städten mit demokratischen Bürgermeistern erwägt, etwa Chicago und New Orleans.

Wie „Fox News“ berichtet, ist unklar, ob es für die offizielle Umbenennung des Verteidigungsministeriums die Zustimmung des Kongresses braucht – die letzte Namensänderung des Ministeriums erfolgte per Kongressbeschluss. „Wir werden es einfach tun. Ich bin sicher, dass der Kongress mitziehen wird. Ich glaube nicht einmal, dass wir das brauchen“, sagte Trump dazu im vergangenen Monat.

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