Donald Trump schickt die Nationalgarde nach Washington – und ein Mann rastet aus. Er wirft ein Sandwich auf einen Beamten, verliert seinen Job, doch das Netz feiert ihn.

Sean Dunn hätte wohl nicht damit gerechnet, einmal zur Symbolfigur für Widerstand gegen die Staatsgewalt zu werden. Schließlich stand der Mitarbeiter des US-Justizministeriums selbst in Diensten des Staates. Doch als Präsident Trump die Nationalgarde und Grenzschutzbeamte in seine Heimatstadt Washington schickte, schloss sich Dunn den Protesten an – und griff zum Sandwich.

Ein solches belegtes Brot warf der Regierungsangestellte einem Grenzschutzbeamten an die Brust und beschimpfte ihn als "Faschisten". "Warum seid ihr hier? Ich will euch nicht in meiner Stadt", rief er. Danach versuchte Dunn zu flüchten, wurde einige Tage später aber in seinem Wohnhaus festgenommen. Jetzt ist der Sandwich-Werfer seinen Job los, wird im Internet aber als "Sandwich Guy" wie ein Held gefeiert. 

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Sandwich-Werfer von Washington wird gefeuert

"Wer einen Strafverfolgungsbeamten angreift, wird verfolgt. Ich habe gerade erfahren, dass dieser Angeklagte im Justizministerium gearbeitet hat – nicht mehr. Er ist nicht nur gefeuert, sondern wurde auch wegen eines Verbrechens angeklagt", teilte Justizministerin Pam Bondi auf X mit. Im gleichen Atemzug nannte sie Dunn ein Beispiel für den "Deep State", der ihr Ministerium unterwandert habe.

Der 37-Jährige war in der Abteilung für internationale Angelegenheiten im Strafrechtsbereich beschäftigt. Jetzt könnten ihm wegen eines tätlichen Angriffs auf Staatsbeamte einige Jahre Gefängnis drohen. Dunn hat bereits zugegeben, das Salami-Sandwich auf den Beamten geworfen zu haben.

Meinung Hinter Trumps Washington-Angriff steckt ein perfider Plan

Ein Video der Aktion tauchte zuerst auf einem Instagram-Account auf und verbreitete sich dann schnell in den sozialen Netzwerken. Darin ist zu sehen, wie Dunn dem reglosen Beamten ins Gesicht schreit und ihm dann im Weggehen das noch verpackte Sandwich vor die Brust knallt. Dann rennt er in seinen weißen Shorts und einem rosa Hemd weg, verfolgt von einigen Beamten in Schwarz.

Innerhalb weniger Tage ist Dunn damit zur Ikone der Protestbewegung in Washington D.C. avanciert. US-Präsident Trump hatte Hunderte Bundesbeamte und Soldaten der Nationalgarde in die Hauptstadt beordert, angeblich um die Kriminalität und Verwahrlosung des öffentlichen Raums zu bekämpfen. Zudem hat er die örtliche Polizei unter Regierungskontrolle gestellt. Gegen diese Maßnahmen demonstrieren zahlreiche Trump-Gegner. Vizepräsident JD Vance wurde ausgebuht, als er Soldaten der Nationalgarde in Washington besuchte.

Bei den Protesten ist der "Sandwich Guy" allgegenwärtig

Der Sandwich-Werfer aus dem Justizministerium verkörpert nun diesen Ärger über die Regierung – vielleicht gerade, weil seine Form des Protests so ungestüm und unkonventionell erscheint. "Wenn man sich diese Regierung ansieht, die Grausamkeit, die Korruption, die Missachtung grundlegender demokratischer Werte und gesellschaftlicher Normen, hat man oft das Gefühl, wir könnten nichts tun", erklärte der Künstler Adam Goldfarb der "Washington Post". "Ich verstehe das Gefühl total: 'Wir müssen etwas tun' – und er hatte eben ein Sandwich in der Hand."

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Internet-User und Künstler erstellen Memes und Bilder, die von Dunn inspiriert sind. Sie sind in den sozialen Medien zu sehen, auf T-Shirts, als Graffiti und Poster in der Stadt. Bei den Demonstrationen sieht man Schilder mit Aufschriften wie "Ein kleines Sandwich für einen Menschen, eine große Geste für die Demokratie."

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Die bekannteste Vorlage dürfte der vermummte Blumenwerfer von Banksy sein. Statt eines Blumenstraußes schleudert er jetzt ein Sandwich. Auf anderen Bildern ersetzen zwei Sandwiches die beiden Längsstreifen auf der Flagge von Washington D.C. Gleichzeitig entwickelt sich ein Kampf um die Vorherrschaft auf den Straßen der Stadt: Medien und Nutzer auf Social Media berichten, dass einige der Graffiti und Poster bereits wieder entfernt wurden.

Sean Dunn selbst hat sich noch nicht öffentlich zu dem Vorfall geäußert, laut der "Washington Post" lehnte auch seine Anwältin eine Stellungnahme ab. Anfang September erwartet den Sandwich-Werfer die nächste Anhörung vor Gericht.

Quellen: Instagram, Pam Bondi auf X, "Washington Post" (1), "Washington Post" (2), CNN, "Washingtoninan"

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