Warum durfte Putin in Trumps Limousine mitfahren?
Erst der rote Teppich, ein Handschlag und dann ging es in der gepanzerten Limousine des US-Präsidenten zum Tagungsort: Für Wladimir Putin hätte es bei dem Gipfeltreffen mit Donald Trump in Alaska nicht besser laufen können. Statt Friedensverhandlungen gab es Publicity und Bilder, die zeigen: Der Mann, der grundlos ein Land überfallen hat und gegen den ein internationaler Haftbefehl erlassen wurde, kann sich im Westen wieder sehen lassen. Donald Trump begrüßte ihn wie einen Kriegshelden.
Nach Landung und Begrüßung lud Trump Putin sogar ein, in seinen Wagen zu steigen. Seine Limousine ließ der Kremlchef daraufhin einfach stehen. US-amerikanische Medien berichten, wie die beiden Staatschefs plaudernd und lachend auf der Rückbank in Trumps Cadillac, genannt "The Beast", saßen.
Wenn Trump und Putin in einem Wagen sitzen
Gut möglich, dass die beiden den intimeren Rahmen für ein Vier-Augen-Gespräch genutzt haben – zumal ein eigentlich offiziell geplantes Zweier-Gespräch kurzfristig abgesagt worden war. Eine offizielle Erklärung zu der Autofahrt gab es bisher weder vom Weißen Haus noch aus dem Kreml.
Auch vorstellbar, dass der US-Präsident die Chance ergriff, um vor seinem russischen Amtskollegen ein wenig anzugeben. Protz und Prunk zählen schließlich auch zu Trumps Leidenschaften und Trump wäre nicht Trump, wenn er seine prunkvolle Überlegenheit nicht auch dem Kremlchef auf die Nase binden wollen würde.

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Was die Bilder und Videos der beiden Staatschefs im "Beast" auf jeden Fall zeigen, ist der Vertrauensvorschuss, den Trump Putin eingeräumt hat. Denn eine Fahrt in der hoch gesicherten Präsidenten-Limousine hebt politische Beziehungen auf eine höhere, intimere Ebene. Die Fahrt mit Putin passt jedenfalls in Trumps Inszenierung auf der Militärbasis Elmendorf-Richardson in Alaska: Applaus und Handschlag auf dem roten Teppich, dann der Abmarsch zur gepanzerten Präsidenten-Limousine.
Biden und Obama ließen auch ausländische Amtsträger einsteigen
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ein US-Präsident einen anderen Staatschef in seinem gepanzerten Luxusauto mitfahren lässt. Donald Trump hatte die Rückbank seines Cadillacs bereits mit anderen Amtskollegen geteilt. Etwa 2017, als er zusammen mit Emmanuel Macron durch Paris rollte oder mit dem damaligen japanischen Premierminister Shinzo Abe durch die Umgebung seines Golfressorts in Florida fuhr.
Und Trump ist kein Einzelfall: Joe Biden nahm Mexikos Staatschef einst auf dem Weg zu einem Gipfeltreffen in Mexiko City mit. Und von Barack Obama existiert ein Foto aus dem Jahr 2010, das ihn zusammen mit dem damaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew in der Präsidentenkutsche zeigt.
Das diplomatische Protokoll hat für solche Fälle keine klare Regelung. Nur Staatschefs, mit denen man nicht auf einer Linie ist, sind in der Limousine eher ungern gesehen. Das zeigt eine Episode aus dem Jahr 2018: Damals wollte Trump bei einer Stippvisite in Singapur den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un dazu einladen, in seinem Wagen mitzufahren. Trumps Berater sollen den US-Präsidenten schließlich davon abgebracht haben, die Einladung auszusprechen.
Sollten sie es im Fall von Putin auch versucht haben, dann ist es ihnen offensichtlich nicht gelungen.
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