Die Co-Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, ist auf Jobsuche. Die 26-Jährige hatte nach Verwerfungen mit Teilen der Partei im Juli angekündigt, im Oktober nicht wieder für das Amt der sogenannten Bundessprecherin der unabhängigen Jugendorganisation zur Wahl zu stehen. Nun lotet sie offenbar ihre beruflichen Optionen für die Zeit nach dem Amt aus.

In einem Video auf der Plattform TikTok wendet sich Nietzard an ihre Follower: „Leute, sagt mal, ich bin ja auf Jobsuche, ab Oktober, November, Dezember so, mal gucken. Und es ist voll schwierig, weil ich hab jetzt so mega den Job gehabt, mit so Reisen und politisches Machen und Presse und dies das. Und jetzt, keine Ahnung, ich will nicht wieder 40 Stunden im Büro sitzen.“

Es gebe ja „voll die geilen Sachen, aber man weiß nichts davon“. Sie könne sich Arbeit im In- wie im Ausland vorstellen. Sie habe „übelst Bock“. Ihre Follower sollten ihr schreiben, „was so der geilste Shit ist, den man so machen kann“ – „die man mal machen sollte, wenn man gerade so frei ist wie ich“. Sie müsse „Geld verdienen, das ist die einzige Bedingung“.

Rückzug unter heftigen Vorwürfen gegen Grüne

Nach heftigen Vorwürfen gegen Mitglieder ihrer eigenen Partei hatte Nietzard im Juli ihren Rückzug angekündigt. Beim Bundeskongress der Grünen-Nachwuchsorganisation Mitte Oktober in Leipzig will sie sich nicht erneut als sogenannte Bundessprecherin zur Wahl stellen.

Bei den Grünen seien ihre Gedanken nicht immer auf Gegenliebe gestoßen, sagte Nietzard in ihrer Ankündigung. „Mal wurde ich in Fraktionssitzungen ausgebuht, mal wurde ich von Realo-Spitzenpersonal angeschrien oder von Ministerpräsidenten oder solchen, die es werden wollten, wurde mein Rücktritt gefordert“, sagte sie in Anspielung auf den baden-württembergischen Grünen-Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und Cem Özdemir, der ihm nachfolgen will.

Nietzard hatte mit Äußerungen in sozialen Medien immer wieder Ärger und Unverständnis in den Reihen der Grünen ausgelöst. Anfang Juni entschuldigte sie sich für ein kurz zuvor hochgeladenes Video zu Gaza und Israel. Die Grüne Jugend erklärte in einem Transparenzhinweis, in der vorherigen Version des Videos sei „nicht deutlich genug geworden, dass der 7. Oktober ein antisemitischer Terroranschlag war“.

In der zu diesem Zeitpunkt bereits geänderten Version hatte Nietzard geäußert, seit dem 7. Oktober 2023 seien „über 50.000 PalästinenserInnen und 1200 Israelis bei militärischen Operationen umgekommen“.

Es war nicht das einzige Mal, dass Nietzard Kopfschütteln bei Grünen-Mitgliedern auslöste. So erklärte sie in einem RBB-Podcast, wie Widerstand aussehen könnte, falls eine Partei wie die AfD in Zukunft an der Regierung beteiligt sein sollte. „Also ist er dann intellektuell? Ist er dann vielleicht mit Waffen?“, fragte sie im „radioeins & Freitag-Salon“. Sie wisse darauf auch keine Antwort. Aber man müsse sich gesellschaftlich die Frage stellen.

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