Netanjahus treu ergebene Anhänger versammeln sich im israelischen Sicherheitskabinett – und entscheiden über Israels Vorgehen im Gazastreifen mit.

Wird Israel den gesamten Gazastreifen besetzen? Über diese Frage soll nach israelischen Medienangaben noch am Donnerstagabend das Sicherheitskabinett entscheiden. Eine Einnahme des gesamten Gazastreifens durch die israelische Armee könnte nach Medienberichten rund ein halbes Jahr dauern.

Israels Sicherheitskabinett ist eine Art innerer Zirkel innerhalb der israelischen Regierung und zuständig für Außen- und Verteidigungspolitik. Dieses kleinere Forum aus Kabinettsmitgliedern ist für die Koordinierung diplomatischer Verhandlungen zuständig und soll in Krisenzeiten, insbesondere im Kriegsfall, schnelle und effektive Entscheidungen treffen. 

Premier Netanjahu selbst leitet das Sicherheitskabinett. Außerdem als ständige Mitglieder in dem Kreis sind weitere Minister seiner extrem rechten Regierung: Verteidigungsminister Israel Katz, Außenminister Gideon Sa'ar, Justizminister Yariv Levin, Finanzminister Bezalel Smotrich und der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir.

Israels Generalstabschef plädiert für andere Gaza-Vision

Israel kontrolliert gegenwärtig nach Medienberichten rund drei Viertel des weitgehend zerstörten Küstenstreifens, in dem rund zwei Millionen Menschen leben. Nachdem Verhandlungen um eine neue Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Hamas gescheitert waren, soll Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zur vollständigen Einnahme des Gazastreifens neigen.

"Genozidales Verhalten" Der Plan ist da – warum geht das Töten in Gaza dann immer weiter?

Die Armeeführung und die Opposition warnen allerdings vor einem solchen Schritt. Eine Eroberung der Stadt Gaza sowie der Flüchtlingsviertel im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens könnte für die Armee verlustreich sein, das Leben der Geiseln gefährden sowie die verzweifelte Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung weiter verschlimmern. 

Generalstabschef Ejal Zamir spricht sich Berichten zufolge dafür aus, verbliebene Viertel der Gebiete im Gazastreifen stattdessen mit einer Blockade zu belegen und mit Razzien und Luftangriffen gegen die verbliebenen Kämpfer der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad vorzugehen. 

Ob es am Abend eine abschließende Entscheidung in der Frage gibt, ist noch unklar. Außerdem ist noch offen, ob auf eine vollständige Einnahme des Gazastreifens auch eine Umsetzung der Forderungen ultrarechter Minister in Israel folgen würde, die eine Wiederbesiedlung des Gebiets und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung anstreben.

mkb / mit DPA-Material
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