US-Präsident Donald Trump hat gegen Indien zusätzliche Strafzölle in Höhe von 25 Prozent verhängt. Grund seien die anhaltenden Käufe russischen Öls durch Indien, erklärte das Weiße Haus am Mittwoch. Trump unterschrieb demnach ein Dekret, das den Zollsatz für viele indische Produkte auf 50 Prozent verdoppelt. Es tritt in drei Wochen in Kraft. Ab diesem Donnerstag greift für Indien zunächst der bereits angekündigte Zoll von 25 Prozent.

Damit setzt Trump seine Drohung mit einer „Strafe“ für Indien um. Er hatte mehrfach kritisiert, das Land beziehe ungeachtet des russischen Angriffskriegs weiter billiges russisches Öl und Gas sowie Waffen aus Russland. Indien ist das erste Land, gegen das der US-Präsident im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sogenannte Sekundärsanktionen verhängt. Auch China, Brasilien und EU-Länder wie Ungarn oder Österreich treiben weiterhin Handel mit Russland.

Mit dem Schritt will der US-Präsident also die wirtschaftliche Basis des Kremls weiter schwächen, indem vor allem große Abnehmer im Energie-Sektor stärker unter Druck gesetzt werden. Russland führt seit mehr als drei Jahren einen Krieg gegen die Ukraine und hält seine Kriegsmaschinerie vor allem mit dem Verkauf seiner Rohstoffe am Laufen, davon vor allem fossile Brennstoffe wie Öl und Gas.

Trump hatte im Zusammenhang mit dem Krieg wiederholt mit höheren Zöllen gedroht, jedoch bislang keine konkreten Zahlen genannt. Am vergangenen Dienstag (29. Juli) setzte der US-Präsident eine Frist von zehn Tagen und forderte in diesem Zeitraum eine Waffenruhe zwischen Moskau und Kiew. Sollte diese nicht zustande kommen, kündigte er Sanktionen gegen Russlands Handelspartner an. Trumps Ankündigung gegen Indien fällt auf den Tag, an dem sein US-Sondergesandter Steve Witkoff Gespräche in Moskau führte.

Russische Kommentatoren sagten, Witkoff sei gerade abgereist, da komme Trumps Ankündigung. Offenbar hätten die Verhandlungen zu keinen Ergebnissen geführt. Es galt aber ohnehin als äußerst unwahrscheinlich, dass Putin sich auf das von Trump geforderte Kriegsende einlässt. Er betonte stets, erst alle Kriegsziele erreichen zu wollen.

Im Juni war Indien nach China der zweitgrößte Abnehmer von russischen fossilen Brennstoffen, eingekauft wurde im Wert von 4,5 Milliarden Euro. Rohöl machte nach Angaben von Energieexperten der unabhängigen Forschungsorganisation CREA 80 Prozent oder 3,6 Milliarden Euro aus. Das Land erhält das Öl und andere Energieträger zu deutlichen Preisnachlässen, unter dem Weltmarktwert.

Neue Zölle für die EU treten am Donnerstag in Kraft

Am Donnerstag treten höhere US-Importzölle für die Europäische Union und eine Reihe von Ländern rund um den Globus in Kraft. Für die EU gilt für die meisten Produkte inklusive Autos ein Aufschlag von 15 Prozent. Das ist weniger als von Trump angedroht, aber ein Mehrfaches des jahrelang geltenden Zollsatzes. Japan und Südkorea haben mit Trump ähnliche Vereinbarungen erzielt.

Die Schweiz, China, Mexiko und andere Staaten verhandeln dagegen weiter mit der US-Regierung. Trump erwartet, dass die Zölle „Amerika wieder groß und reich machen“, wie er in seinem Onlinedienst Truth Social schrieb. Er wirft der EU und zahlreichen anderen Handelspartnern vor, die Vereinigten Staaten mit ihren Exporten jahrzehntelang „über den Tisch gezogen“ zu haben.

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