Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, sieht das Land nicht ausreichend auf Katastrophen- und Krisenfälle vorbereitet. Es brauche neue Schutzräume, „Ausstattung, die auch Vorräte für den Krisenfall umfasst, Menschen, die im Ernstfall versorgen können und eine größere Widerstandsfähigkeit der Gesamtbevölkerung“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In jedem dieser Punkte sehe sie derzeit „enorme Defizite“.

In Debatten über äußere Sicherheit werde zu wenig darüber nachgedacht, wie die hiesige Bevölkerung geschützt werden könne, kritisierte die frühere Bundesministerin und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. „Leider ist es kein Hirngespinst, dass wir uns auf bewaffnete Konflikte vorbereiten müssen und auch Unwetterkatastrophen größeren Ausmaßes erleben werden“.

Zudem fordert Hasselfeldt eine Deckelung des Eigenanteils an den Kosten im Pflegeheim. „Die Pflege wird zur Armutsfalle“, warnte sie. Mancherorts müssten Pflegebedürftige schon mehr als 4.000 Euro pro Monat zuzahlen. Die Finanzierung müsse dringend neu geregelt werden: „Wir müssen den Anteil, den die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen leisten, fixieren und so kalkulierbar machen.“

Hasselfeldt warnt vor Pflege als „Armutsfall“

Hasselfeldt plädiert für einen Systemwechsel, bei dem pflegebedürftige Menschen künftig nur noch einen festen Eigenanteil zur Finanzierung der pflegerischen Versorgung zahlen. Die Selbstbeteiligung soll dadurch nicht wie bisher nach oben offen, sondern planbar sein. In diesem Fall würden die Pflegeversicherung und der Staat die darüber hinausgehenden Kosten tragen.

„So würden Preissteigerungen in der Pflege nicht mehr ungedeckelt an die Pflegebedürftigen weitergegeben werden“, sagte Hasselfeldt. Auf eine maximale Höhe des Eigenanteils wollte sie sich allerdings nicht festlegen: „Das muss von den politischen Entscheidungsträgern entschieden werden.“

Zuletzt ist die Pflege für Heimbewohner noch teurer geworden. Die Zahlungen aus eigener Tasche während des ersten Jahres in der Einrichtung überschreiten jetzt im bundesweiten Schnitt die Marke von 3.000 Euro im Monat, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab. Mit Stand 1. Juli waren durchschnittlich 3.108 Euro fällig. In laufenden Beratungen für eine große Pflegereform wächst der Druck für Entlastungen damit weiter.

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