Angesichts überraschend schwacher Arbeitsmarktzahlen will US-Präsident Donald Trump die Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, Erika McEntarfer entlassen. „Ich habe mein Team darauf angewiesen, diese von Biden politisch nominierte Frau zu feuern, SOFORT“, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Sie solle durch jemanden ersetzt werden, der „viel kompetenter und qualifizierter“ sei.

Arbeitsministerin Lori Chavez-DeRemer schrieb kurz darauf auf der Plattform X, McEntarfer sei gefeuert worden.

Zuvor war bekannt geworden, dass der US-Arbeitsmarkt zu Beginn des Sommers deutliche Anzeichen einer Schwäche gezeigt hat. Für den Zeitraum Mai und Juni revidierte das Arbeitsministerium die Zahl der neuen Stellen um insgesamt 258.000 nach unten. Korrekturen der Zahlen im Nachgang sind üblich, der Umfang dieses Mal allerdings nicht. Ökonomen erklären die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten auch mit Auswirkungen der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung.

Kritik von den Demokraten

Das will Trump so nicht sehen - im Gegenteil. „Die Wirtschaft BOOMT unter ‚TRUMP‘“, behauptet er. Er spricht von einem Komplott gegen sich und von gefälschten Zahlen.

Die oppositionellen Demokraten warfen Trump autokratisches Gehabe vor. „Donald Trump bewundert manchmal Diktatoren, er bewundert sie“, sagte der demokratische Fraktionschef im Senat, Chuck Schumer. „Nun, manchmal verhält er sich genau wie sie. Das ist typisch Donald Trump. Wenn er Nachrichten erhält, die ihm nicht gefallen, erschießt er den Überbringer.“

Senator Ron Wyden, der führende Demokrat im Finanzausschuss des Senats, sagte, Trump wolle die Konsequenzen seiner Wirtschaftspolitik nicht wahrhaben. „Dies ist das Verhalten von jemandem, der weich und schwach ist und Angst davor hat, sich der Realität des Schadens zu stellen, den sein Chaos unserer Wirtschaft zufügt.“

Trump wiederholte bei seiner Ankündigung von McEntarfers Entlassung auch seine Forderung, US-Notenbank-Chef Jerome Powell zu feuern. Er solle „in den Ruhestand geschickt“ werden, schrieb Trump.

Der US-Präsident fordert seit Monaten einen niedrigeren Leitzins, um die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten anzukurbeln. Für Powell überwogen hingegen andere Argumente: Angesichts bestehender Inflationsrisiken infolge von Trumps Zollpolitik setzt er auf eine umsichtige Geldpolitik und zögert mit Zinssenkungen. Weil Trump bislang nicht das bekommt, was er verlangt, hat er Powell in den vergangenen Monaten wiederholt scharf angegriffen und mehrmals mit dessen Entlassung gedroht. Die rechtlichen Hürden für einen solchen Schritt sind allerdings hoch.

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