Trumps Name steht in Epstein-Akten – Justizministerin informierte ihn schon im Frühjahr
US-Justizministerin Pam Bondi hat Präsident Donald Trump nach Medienberichten im Frühjahr darüber informiert, dass sein Name in den Akten zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein vorkommt. Das berichteten das „Wall Street Journal“ (WSJ) und die „New York Times“ unter Berufung auf hochrangige Regierungsbeamte beziehungsweise drei mit dem Austausch vertraute Personen. Demnach wurde Trump dabei auch darüber unterrichtet, dass viele andere hochkarätige Persönlichkeiten in den Dokumenten ebenfalls genannt werden.
Dass Trumps Name als Bekannter Epsteins in Ermittlungsunterlagen auftaucht, ist per se denkbar. Daraus folgt nicht automatisch eine Schuld. So wurde er unter anderem auch in Gerichtsdokumenten in harmlosem Zusammenhang genannt. Der Republikaner war vergangene Woche von einer Journalistin gefragt worden, ob Bondi ihn darüber informiert hätte, dass sein Name in den Akten auftauche. Trump verneinte das, bestätigte aber, dass es ein kurzes Briefing gegeben habe.
Laut den Recherchen des WSJ wurde Trump bei dem Treffen darüber informiert, dass die Akten nach Einschätzung von Regierungsbeamten unbestätigte Gerüchte über viele Personen enthielten – darunter auch Trump –, die in der Vergangenheit mit Epstein verkehrt hatten. Demnach handelte es sich um ein Routine-Briefing, bei dem es um verschiedene Themen ging.
Trump ist nach Angaben des WSJ auch mitgeteilt worden, dass hochrangige Mitarbeiter des Justizministeriums nicht vorhätten, weitere Dokumente im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu Epstein freizugeben – denn diese würden unter anderem Informationen über die Opfer enthalten. Der US-Präsident habe bei dem Treffen gesagt, er werde sich der Entscheidung des Justizministeriums anschließen, keine weiteren Akten freizugeben.
Kongress fordert Epstein-Akten an
Der Kongress erhöht indes den Druck auf Trump. Ein Unterausschuss des einflussreichen Aufsichtsausschusses des Repräsentantenhauses forderte am Mittwoch vom Justizministerium formal Akten zu Ermittlungen gegen Epstein wegen Sexhandels an. Angestoßen wurde das entsprechende Votum von Mitgliedern der Demokratischen Partei in dem Gremium. Sie brachten drei Republikaner dazu, mit ihnen zu stimmen und sich damit Trump zu widersetzen. Acht Unterausschussmitglieder sprachen sich am Ende dafür aus, die Unterlagen anzufordern; zwei waren dagegen. Nur wenige Stunden später sollten sich die Abgeordneten des Repräsentantenhauses in eine einmonatige Sommerpause verabschieden.
Der in der US-Oberschicht bestens vernetzte Epstein war vor knapp sechs Jahren erhängt in seiner Gefängniszelle in New York gefunden worden – mehrere Wochen nachdem der Investmentbanker unter dem Vorwurf des systematischen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen verhaftet worden war. Vor allem rechte Influencer und Verschwörungstheoretiker zweifeln die Behördenangaben über einen Suizid Epsteins an und vermuten, er sei getötet worden, um angebliche Machenschaften liberaler Eliten zu verschleiern. Trump, der ebenfalls zu Epsteins Bekannten gehörte, hatte im Wahlkampf die Freigabe der Akten in Aussicht gestellt.
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