Hat das gecrashte Sommerinterview mit Alice Weidel der AfD eher genutzt als geschadet? Einige sehen das so. Der Initiator der Störaktion weist die Vorwürfe zurück.
 

Die Gruppe Zentrum für Politische Schönheit hat den Vorwurf, mit ihrer Störaktion beim ARD-Sommerinterview mit AfD-Chefin Alice Weidel möglicherweise eher der AfD genutzt als geschadet zu haben, zurückgewiesen. "Diese Angst muss man ein Stück weit loswerden, wenn man die AfD bekämpfen will", sagte der Sprecher der Gruppe, Philipp Ruch, im Podcast "Ronzheimer".

Man mache seit mindestens acht Jahren Aktionen gegen die AfD. Schon bei der ersten Aktion – die Gruppe hatte damals eine Nachbildung des Berliner Holocaust-Mahnmals in der Nachbarschaft des Wohnhauses von AfD-Politiker Björn Höcke in Thüringen aufgestellt – habe es geheißen, das sei Wasser auf die Mühlen der AfD. Wann immer man die AfD konfrontiere, es heiße immer, ob das nicht der AfD helfe.

Alice Weidel wurde übertönt

"Ich würde gar nicht von einer Störaktion reden, sondern von einer Verschönerungsaktion. Also hier wurde tatsächlich, glaub' ich, so was wie der Fernsehmoment des Jahres geschaffen", sagte Ruch zur Aktion am vergangenen Sonntag. Er begründete diese mit der Einstufung der AfD durch den Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch – diese liegt wegen eines Rechtsstreits zwischen dem Nachrichtendienst und der AfD aktuell auf Eis.

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Ruch beantwortete auch Fragen dazu, wie der große Bus mit Lautsprecheranlage am gegenüberliegenden Spreeufer am Reichstag postiert werden konnte, von wo das Sommerinterview mit einem Anti-AfD-Lied so laut beschallt wurde, dass ein normales Gespräch nicht mehr möglich war. Das Regierungsviertel sei sehr gut gesichert, es gehöre aber nicht der ARD, sagte Ruch. "Und dort sind wir tatsächlich, ja wir sind – ich will da jetzt keine Details nennen – aber in enger Absprache natürlich mit der Berliner Polizei auch, in Kontakt getreten und konnten dort eigentlich machen, was wir vorhatten."
 

DPA tis
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